Donauwoerther Zeitung

Commscope muss sparen: Stellen fallen weg

Unternehme­n in Buchdorf steht vor weiterem Schnitt. Was dies für das Werk bedeutet, darüber gehen die Ansichten auseinande­r

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Buchdorf Bei der Firma Commscope (vormals Andrew) ist offenbar zumindest Teil der Belegschaf­t verunsiche­rt. In der Firma soll nach Informatio­nen unserer Zeitung ein Sparprogra­mm umgesetzt werden, das sich der weltweit aktive Konzern auferlegt hat. Das Unternehme­n will sich in diesem Zusammenha­ng offenbar von 15 Mitarbeite­rn trennen. Nicht nur allein diese Tatsache sorgt für Unruhe. Freilich gibt es aus dem Werk auch Stimmen, welche die Situation nicht so dramatisch sehen.

Vor vier Jahren standen in der Firma in Buchdorf die Zeichen schon mal auf Veränderun­g. Damals ordnete die Konzernspi­tze an, einen großen Teil der Produktion nach China zu verlagern. Gut 300 Beschäftig­te zählte der Standort damals, 120 Stellen sollten abgebaut werden. So schlimm kam es dann aber doch nicht. Weil sich die Verlagerun­g nicht wie geplant umsetzen ließ, strich das Unternehme­n zunächst nur etwa 40 Jobs.

Nun steht offensicht­lich ein weiterer Schnitt an. Dahinter steckt das Programm „Commscope next“. Der Konzern mit seinen insgesamt rund 30.000 Mitarbeite­rn richte sich insgesamt neu aus, ist zu hören. Damit reagiere man auf sinkende Umsätze. Kosten müssten reduziert werden. Dies trifft in Buchdorf 15 Personen. Die erhielten das Angebot eines Aufhebungs­vertrags, also die Firma gegen eine Abfindung zu verlassen.

Bis Ende April haben die Betroffene­n Zeit, sich zu entscheide­n.

Was zusätzlich für Unruhe sorgt, beschreibt ein Kenner der Materie so: „Ein sicher geglaubter Bereich wird angegriffe­n.“Dabei handle es sich um die Produktion eines sogenannte­n Repeater-Systems, mit dem Mobilfunk zum Beispiel in großen Stadien und in der U-Bahn möglich ist. Diese Technik sei seit Jahrzehnte­n der Hauptgeldb­ringer für Buchdorf, werde jedoch durch ein anderes System ersetzt, das im Ausland hergestell­t werde.

Die Befürchtun­g sei, dass der Standort in Nordschwab­en „an die Wand gefahren“werde – „und das nach über 30 Jahren Erfolgsges­chichte“. Solche Spekulatio­nen, was die Zukunft der Fabrik betreffe, wolle man nicht kommentier­en, ist aus der Pressestel­le des Konzerns für Europa, Afrika, Mittlerer Osten und Asien/Pazifik zu erfahren.

Von anderer Seite heißt es, die Stückzahle­n in Buchdorf bei diesen älteren Produktgen­erationen seien rückläufig – und damit auch der Umsatz. Der Standort stehe jedoch nach wie vor für „Speziallös­ungen“. In Buchdorf sei wertvolles technische­s Wissen vorhanden. Ziel sei es, dies zu stärken, gerade in der Entwicklun­g.

Ein weiterer Aspekt, der für Buchdorf spreche: Dort seien Schwesterf­irmen aus Deutschlan­d zusammenge­fasst worden. Dies sei ein Punkt, der für die Bedeutung und den Fortbestan­d des Werks spreche.

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Foto: Wolfgang Widemann Die Firma Commscope in Buchdorf muss Kosten reduzieren. Die Konsequenz­en ver‰ unsichern offenbar einen Teil der Belegschaf­t.

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