Weniger Elterntaxis im Landkreis
Projekt wird neu aufgestellt
Landkreis Elterntaxi zur Schule oder zum Kindergarten? Diese zugegeben sicheren aber eben auch bequemen und umweltbelastende Fahrten sollen im Landkreis Donau-Ries reduziert werden – das zumindest ist das Ziel des Projektes „Autofrei zu Kita und Schule“.
Die Familienbeauftragte des Landkreises, Ursula Leinfelder, möchte das bereits in Riedlingen und Bäumenheim praktizierte Modell nun auf breitere Füße stellen. In einer landkreisweiten Aktionswoche sollen möglichst alle Eltern darauf verzichten, ihr Kind mit dem Auto vor die Schule oder vor den Kindergarten zu fahren. Stattdessen gilt es, zu laufen oder den Bus zu nehmen und die letzten Meter dann ebenfalls zu Fuß zurückzulegen. „Kinder sollen von Beginn an mit umweltbewusstem Handeln konfrontiert werden. Nur dann beherzigen sie das auch als Erwachsener“, sagt Leinfelder. Die Eltern könnten ebenfalls profitieren und den alltäglichen Zeitdruck dadurch abmildern, dass sie ihre Kinder pünktlich hin- und herfahren müssen. Die Kinder würden dann ja selbstständig nach Hause laufen oder mit dem Bus fahren.
Positiv sei ebenfalls, dass die Schulinder weiterhin ihre Kompetenz im Straßenverkehr anwenden. „Riedlingen hat gezeigt, dass es funktionieren kann“, bestätigt auch Kreisrat Michael Bosse. Seine Kinder gehen in dem Donauwörther Stadtteil zur Schule.
Leinfelder wünscht sich, dass alle 44 Kommunen, alle 34 Grundschulen und 97 Kindergärten und -tagesstätten mitmachen. Die Aktionswoche soll vom 22. September 2021 bis zum 1. Oktober laufen – vorausgesetzt die Pandemie lässt es zu. Begleitet wird es mit einer großen Imagekampagne und Unterrichtsmaterial für Eltern und Lehrer. Am Ende lockt sogar ein Preis für die Einrichtung, die am meisten Kilometer gespart hat. Nachfragen im Jugendhilfeausschuss erzeugte lediglich die Idee, die Kinder sollen mit grünen und roten Aufkleber auf einem Plakat in der Schule dokumentieren, ob sie mit dem Auto (roter Aufkleber) oder zu Fuß (grün) gekommen sind. Leinfelder wollte von möglicher Konkurrenz oder Mobbing zwischen den Kindern nichts wissen. „Im Gegenteil. Wir wollen ja was bewegen. Und wenn die Kinder ihre Eltern überzeugen – umso besser.“