Impfung für Jugendhilfe: Landrat lehnt ab
Die SPD hatte im Landkreis Donau-Ries gefordert, auch Beschäftigte der Jugendhilfe vorzeitig zu impfen. Warum Landrat Rößle diesen Vorschlag zurückweist
Landkreis Mitarbeiter der Jugendhilfe im Landkreis müssen weiter auf ihre Schutzimpfung gegen Corona warten. Ein entsprechender Antrag der Kreis-SPD wurde vonseiten des Landrats Stefan Rößle eine Absage erteilt. Er verwies auf die vorgegebene Priorisierung, die von staatlicher Seite vorgegeben sei. „Daran müssen wir uns halten“, sagt Rößle.
Der SPD ging es in ihrem Antrag vor allem darum, dass Fachkräfte, die beispielsweise in externen Wohngruppen Jugendliche betreuen, analog zu Lehrern und Erziehern vorzeitig bei der CoronaSchutzimpfung berücksichtigt werden. „Die Mitarbeiter sind genauso dem Risiko ausgesetzt und sind teilweise 24 Stunden in diesen Wohngruppen im Einsatz“, untermauerte Gabriele Fograscher die Forderung ihrer Partei im Jugendhilfeausschuss am Montag.
Landrat Rößle: Wir müssen die staatlichen Vorgaben beachten
Landrat Rößle erläuterte, dass die Frage der Impfung eine staatliche Aufgabe sei. Die politischen Kreisgremien hätten hier kein Mitspracheoder Entscheidungsrecht. Dennoch habe er vom Gesundheitsamt die Daten abgefragt, wie die Infektionslage in diese JugendhilfeEinrichtungen sei. „Dort gibt es nicht mehr Fälle, als anderswo“, so Rößle. Er sehe zwar ebenfalls das „berechtigte Anliegen“, doch das Landratsamt könne sich nicht über die Priorisierung hinwegsetzten und beispielsweise in Impfzentren frühzeitig Termine für die Mitarbeiter der Jugendhilfe anbieten. „Diese gelten als Mitglieder der Priorisierung 3“, sagte Rößle. Derzeit werden Bürger geimpft, die zur Priorisierungsgruppe 2 gehören. „In etwa zwei Wochen sind wir hier vermutlich durch“, schätzt der Landrat, der im Kreis für die Impfkampagne des Freistaates die Verantwortung trägt.
Gabriele Fograscher von der SPD hakte allerdings nochmals nach. „Wir brauchen weniger Prinzipientreue. Mehr Flexibilität würde uns guttun“, sagte die ehemalige Bundestagabgeordnete aus Nördlingen. Andere Landkreise würden Mitarbeiter der Jugendhilfe bereits impfen. „Dann machen die das falsch. Wir haben klare, staatliche Vorgaben“,
korrigierte sie Rößle. Er legte Fograscher nahe, dass sie als ehemalige Bundestags- abgeordnete sicherlich ihre Kontakte in die Bundestagsfrak- tion nutzen könne, um eine Änderung der Impfpriorisiedern. rung zu fordern.
Allerdings bot Rößle an, dass – sobald Impfungen für Bürger der Prio 3 möglich sind – man über Sammeltermine für Mitarbeiter der Jugendhilfe sprechen könne, so dass mobile Teams in die Einrichtungen fahren und alle dort Impfwilligen versorgen.