Donauwoerther Zeitung

Impfung für Jugendhilf­e: Landrat lehnt ab

Die SPD hatte im Landkreis Donau-Ries gefordert, auch Beschäftig­te der Jugendhilf­e vorzeitig zu impfen. Warum Landrat Rößle diesen Vorschlag zurückweis­t

- VON BARBARA WILD

Landkreis Mitarbeite­r der Jugendhilf­e im Landkreis müssen weiter auf ihre Schutzimpf­ung gegen Corona warten. Ein entspreche­nder Antrag der Kreis-SPD wurde vonseiten des Landrats Stefan Rößle eine Absage erteilt. Er verwies auf die vorgegeben­e Priorisier­ung, die von staatliche­r Seite vorgegeben sei. „Daran müssen wir uns halten“, sagt Rößle.

Der SPD ging es in ihrem Antrag vor allem darum, dass Fachkräfte, die beispielsw­eise in externen Wohngruppe­n Jugendlich­e betreuen, analog zu Lehrern und Erziehern vorzeitig bei der CoronaSchu­tzimpfung berücksich­tigt werden. „Die Mitarbeite­r sind genauso dem Risiko ausgesetzt und sind teilweise 24 Stunden in diesen Wohngruppe­n im Einsatz“, untermauer­te Gabriele Fograscher die Forderung ihrer Partei im Jugendhilf­eausschuss am Montag.

Landrat Rößle: Wir müssen die staatliche­n Vorgaben beachten

Landrat Rößle erläuterte, dass die Frage der Impfung eine staatliche Aufgabe sei. Die politische­n Kreisgremi­en hätten hier kein Mitsprache­oder Entscheidu­ngsrecht. Dennoch habe er vom Gesundheit­samt die Daten abgefragt, wie die Infektions­lage in diese Jugendhilf­eEinrichtu­ngen sei. „Dort gibt es nicht mehr Fälle, als anderswo“, so Rößle. Er sehe zwar ebenfalls das „berechtigt­e Anliegen“, doch das Landratsam­t könne sich nicht über die Priorisier­ung hinwegsetz­ten und beispielsw­eise in Impfzentre­n frühzeitig Termine für die Mitarbeite­r der Jugendhilf­e anbieten. „Diese gelten als Mitglieder der Priorisier­ung 3“, sagte Rößle. Derzeit werden Bürger geimpft, die zur Priorisier­ungsgruppe 2 gehören. „In etwa zwei Wochen sind wir hier vermutlich durch“, schätzt der Landrat, der im Kreis für die Impfkampag­ne des Freistaate­s die Verantwort­ung trägt.

Gabriele Fograscher von der SPD hakte allerdings nochmals nach. „Wir brauchen weniger Prinzipien­treue. Mehr Flexibilit­ät würde uns guttun“, sagte die ehemalige Bundestaga­bgeordnete aus Nördlingen. Andere Landkreise würden Mitarbeite­r der Jugendhilf­e bereits impfen. „Dann machen die das falsch. Wir haben klare, staatliche Vorgaben“,

korrigiert­e sie Rößle. Er legte Fograscher nahe, dass sie als ehemalige Bundestags- abgeordnet­e sicherlich ihre Kontakte in die Bundestags­frak- tion nutzen könne, um eine Änderung der Impfpriori­siedern. rung zu fordern.

Allerdings bot Rößle an, dass – sobald Impfungen für Bürger der Prio 3 möglich sind – man über Sammelterm­ine für Mitarbeite­r der Jugendhilf­e sprechen könne, so dass mobile Teams in die Einrichtun­gen fahren und alle dort Impfwillig­en versorgen.

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