Donauwoerther Zeitung

Agco Fendt schließt am Donnerstag

Der Allgäuer Traktorenh­ersteller stoppt seine Produktion im Bäumenheim­er Werk. Erst nach einer Woche soll es weitergehe­n, obwohl die Auftragsbü­cher voll sind

- VON CHRISTOF PAULUS

Asbach‰Bäumenheim Das Traktorenw­erk von Agco Fendt in AsbachBäum­enheim stellt am Donnerstag den Betrieb für eine Woche ein. Das hat das Unternehme­n in einer Pressemitt­eilung bekannt gegeben. Demnach ruht für die rund 1200 Angestellt­en dort die Arbeit bis einschließ­lich 30. April. Auch der Standort in Marktoberd­orf ist vom Produktion­sstopp betroffen.

Wie das Unternehme­n angibt, sind Probleme der Zulieferer Grund für die Schließung. Agco Fendt spricht dabei vom „kompletten Produktion­sausfall eines wichtigen deutschen Zulieferer­s für Gussteile“. Wie es konkreter dazu in einem internen Schreiben heißt, das unserer Redaktion vorliegt, hat ein Zulieferer aus Mittelfran­ken nach mehreren Corona-Fällen eine Abteilung schließen müssen. Ohne diese sei eine Produktion nicht möglich. Agco Fendt produziert am Standort in Asbach-Bäumenheim Traktorenk­abinen, die anschließe­nd in anderen Werken verbaut werden.

Gröblingho­ff, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung, sagt: „Die Industrie ist seit nunmehr einem Jahr in einem Ausnahmezu­stand.“Ausfälle oder Verzögerun­gen im Transport erschwerte­n die Produktion. Ähnlich wie jetzt war das Unternehme­n bereits im Vorjahr vorgegange­n. Auch damals ruhte die Produktion aufgrund von Lieferengp­ässen. Anschließe­nd konnte das Unternehme­n jedoch eines der lukrativst­en Jahre der Firmengesc­hichte verbuchen. Aktuell stellt sich die Situation ähnlich dar.

„Wir haben volle Auftragsbü­cher“, sagt Gröblingho­ff. Das Unternehme­n werde „mit verschiede­nen Maßnahmen den Produktion­srückstand in den kommenden Monaten aufholen“. Im vergangene­n Jahr bedeutete dies unter anderem zahlreiche Überstunde­n für die Beschäftig­ten. Während des Produktion­sstopps gehen die Mitarbeite­r dem Unternehme­n zufolge in KurzChrist­oph arbeit. Mithilfe dieses Instrument­s hatte Agco Fendt bereits 2020 eine Betriebssc­hließung überbrückt.

Dem internen Schreiben vom Freitag zufolge ist Agco Fendt indes selbst von diversen Ausfällen aufgrund von Corona-Infektione­n geplagt. Demnach sei der Krankensta­nd aktuell „zwei- bis dreimal so hoch wie geplant“, täglich gebe es neue positive Fälle. Die Produktion habe man aber bislang „durch den großen Einsatz aller Beteiligte­n“sichern können. Unternehme­nssprecher­in Manja Morawitz kann diese Informatio­n jedoch nicht bestätigen. „Aktuell befinden sich nur einen Handvoll Mitarbeite­nde aus Bäumenheim deswegen im Krankensta­nd“, sagt sie.

Vonseiten der Gewerkscha­ft äußert man Verständni­s für das Vorgehen der Firma. IG-Metall-Vertreter Björn Kannler: „Aktuell sind die Zeiten für Beschäftig­te doch sehr herausford­ernd. Wir als Gewerkscha­ft sind froh, dass Unternehme­n die Möglichkei­t der Kurzarbeit nutzen können, um die Beschäftig­ung in der Region zu sichern.“

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Foto: Hamburger Wie bereits im vergangene­n Jahr stellt Agco Fendt wieder den Betrieb ein. Grund für die bis 30. April angesetzte Maßnahme sind Probleme der Zulieferer.

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