Die schwierige Suche nach dem MillionenGewinner
Über 2,5 Millionen Euro hat eine Person aus Schwaben gewonnen, das Geld aber nicht abgeholt. Wie es jetzt weitergeht
Augsburg Eine Person aus Memmingen gewinnt eine Million Euro im Lotto – doch abgeholt hat er oder sie den Preis bislang nicht. Eine Plakataktion in der Stadt, um den Glückspilz ausfindig zu machen? Hat nichts ergeben. Ein Aufruf im Lokalradio? Fehlanzeige. Seit knapp eineinhalb Jahren wartet die Million nun schon auf der Bank auf ihren neuen Besitzer. Der Grund dafür lässt sich nur vermuten. Hat derjenige bislang einfach nichts von seinem Glück mitbekommen?
Mehr Zeit lässt sich aktuell auch ein Spieler oder eine Spielerin aus Schwaben. Er oder sie hat bei einer aktuellen Lotto-Ziehung 2,5 Millionen Euro gewonnen. Der erspielte
Geldbetrag kann seit einer Woche abgeholt werden – doch passiert ist bislang nichts. Wie geht es mit dem Geld jetzt weiter?
Dass sich jemand seinen Gewinn nicht auszahlen lässt, komme eigentlich selten vor, sagt Verena Ober. Normalerweise dauert es laut der Lotto-Sprecherin „höchstens zwölf, 13 Wochen“, bis der Gewinn abgeholt wird. Ist das jedoch nicht der Fall, kann die Annahmestelle den Gewinner ausfindig machen – wenn er oder sie eine Kundenkarte besitzt. Schwieriger wird es, wenn der Spieler oder die Spielerin nicht registriert ist – wie im aktuellen Fall des 2,5-Millionen-Gewinnes, der deshalb noch immer auf der Bank liegt und bis Ende Dezember 2024 dortbleiben kann. Denn die Verjährungsfrist
beträgt drei Jahre ab dem Jahreswechsel nach dem Ausfüllen des Scheines.
Dem Sieger oder der Siegerin aus Schwaben bleibt also noch etwas
Zeit. Möglich sei auch in diesem Fall eine Plakataktion, um ihn aufzuspüren, sagt Lottosprecherin Ober. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es um einen besonders hohen Betrag geht. „Wir entscheiden von Fall zu Fall, ob wir den Gewinner aktiv suchen“, sagt Ober.
So war es auch in Memmingen. Der Schein wurde um Weihnachten herum ausgefüllt – ein Indiz dafür, dass es ein Geschenk war? „Sollte das der Fall sein, bietet es sich an, auch im Jahr darauf um diese Zeit noch einmal nachzufragen“, erklärt Ober. Was dann auch geschah, aber keine neuen Erkenntnisse brachte.
Grundsätzlich sei die „Bedenkzeit“ohnehin charakterabhängig. „Manche sind aufgeregt und melden sich direkt, andere brauchen etwas länger.“Einmal, erzählt Verena Ober, habe sich ein Gewinner mit dem Satz gemeldet „Hallo, ich habe gewonnen“– um dann gleich wieder aufzulegen. Etwas später holte er sich den Gewinn dann persönlich ab und klärte die Lotto-Mitarbeiter über seinen Wochen zurückliegenden Anruf auf. „Manche können sich überfordert fühlen“, sagt Ober, „zum Beispiel, wenn sie mit einer hohen Geldsumme noch nicht in Berührung gekommen sind“.
Was passiert jedoch, wenn die Frist verstreicht und keiner das Geld abholt? „Das fließt dann in die bundesweite Sonderauslosung“, erklärt die Lottosprecherin. Freuen können sich dann andere Spielteilnehmer, an die das Geld ausgeschüttet wird.