Donauwoerther Zeitung

Die schwierige Suche nach dem Millionen‰Gewinner

Über 2,5 Millionen Euro hat eine Person aus Schwaben gewonnen, das Geld aber nicht abgeholt. Wie es jetzt weitergeht

- VON MICHAEL POSTL

Augsburg Eine Person aus Memmingen gewinnt eine Million Euro im Lotto – doch abgeholt hat er oder sie den Preis bislang nicht. Eine Plakatakti­on in der Stadt, um den Glückspilz ausfindig zu machen? Hat nichts ergeben. Ein Aufruf im Lokalradio? Fehlanzeig­e. Seit knapp eineinhalb Jahren wartet die Million nun schon auf der Bank auf ihren neuen Besitzer. Der Grund dafür lässt sich nur vermuten. Hat derjenige bislang einfach nichts von seinem Glück mitbekomme­n?

Mehr Zeit lässt sich aktuell auch ein Spieler oder eine Spielerin aus Schwaben. Er oder sie hat bei einer aktuellen Lotto-Ziehung 2,5 Millionen Euro gewonnen. Der erspielte

Geldbetrag kann seit einer Woche abgeholt werden – doch passiert ist bislang nichts. Wie geht es mit dem Geld jetzt weiter?

Dass sich jemand seinen Gewinn nicht auszahlen lässt, komme eigentlich selten vor, sagt Verena Ober. Normalerwe­ise dauert es laut der Lotto-Sprecherin „höchstens zwölf, 13 Wochen“, bis der Gewinn abgeholt wird. Ist das jedoch nicht der Fall, kann die Annahmeste­lle den Gewinner ausfindig machen – wenn er oder sie eine Kundenkart­e besitzt. Schwierige­r wird es, wenn der Spieler oder die Spielerin nicht registrier­t ist – wie im aktuellen Fall des 2,5-Millionen-Gewinnes, der deshalb noch immer auf der Bank liegt und bis Ende Dezember 2024 dortbleibe­n kann. Denn die Verjährung­sfrist

beträgt drei Jahre ab dem Jahreswech­sel nach dem Ausfüllen des Scheines.

Dem Sieger oder der Siegerin aus Schwaben bleibt also noch etwas

Zeit. Möglich sei auch in diesem Fall eine Plakatakti­on, um ihn aufzuspüre­n, sagt Lottosprec­herin Ober. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es um einen besonders hohen Betrag geht. „Wir entscheide­n von Fall zu Fall, ob wir den Gewinner aktiv suchen“, sagt Ober.

So war es auch in Memmingen. Der Schein wurde um Weihnachte­n herum ausgefüllt – ein Indiz dafür, dass es ein Geschenk war? „Sollte das der Fall sein, bietet es sich an, auch im Jahr darauf um diese Zeit noch einmal nachzufrag­en“, erklärt Ober. Was dann auch geschah, aber keine neuen Erkenntnis­se brachte.

Grundsätzl­ich sei die „Bedenkzeit“ohnehin charaktera­bhängig. „Manche sind aufgeregt und melden sich direkt, andere brauchen etwas länger.“Einmal, erzählt Verena Ober, habe sich ein Gewinner mit dem Satz gemeldet „Hallo, ich habe gewonnen“– um dann gleich wieder aufzulegen. Etwas später holte er sich den Gewinn dann persönlich ab und klärte die Lotto-Mitarbeite­r über seinen Wochen zurücklieg­enden Anruf auf. „Manche können sich überforder­t fühlen“, sagt Ober, „zum Beispiel, wenn sie mit einer hohen Geldsumme noch nicht in Berührung gekommen sind“.

Was passiert jedoch, wenn die Frist verstreich­t und keiner das Geld abholt? „Das fließt dann in die bundesweit­e Sonderausl­osung“, erklärt die Lottosprec­herin. Freuen können sich dann andere Spielteiln­ehmer, an die das Geld ausgeschüt­tet wird.

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Foto: Wolf, dpa Was passiert, wenn Lotto‰Spieler ihren Gewinn nicht abholen?

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