Schleichverkehr beim „Blitzmarathon“
An dem Aktionstag sind auffällig viele Verkehrsteilnehmer besonders langsam unterwegs
Landkreis Dass Auto- und Lastwagenfahrer bei schönem Wetter, besten Straßenverhältnissen und freier Strecke auffällig langsam dahinschleichen, kommt eher selten vor. Am Mittwoch war wieder so ein Tag, an dem die Vernunft der Verkehrsteilnehmer fast schon irritierende Ausmaße annimmt. Der Grund: In Bayern stand wieder einmal der „Blitzmarathon“der Polizei an. Die kontrollierte zwischen Mittwoch, 6 Uhr, und Donnerstag, 6 Uhr, an zahlreichen Stellen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge.
Unter jenen Menschen, die einen Führerschein besitzen, hat sich der Aktionstag offenbar auch an diesem Mittwoch herumgesprochen. „Eine defensive Fahrweise ist deutlich erkennbar“, berichtet Ludwig Zausinger, Leiter der VerkehrspolizeiInspektion (VPI) Donauwörth, die für die Landkreise Donau-Ries und Dillingen zuständig ist. In der Gewissheit, dass Blitzer zum Beispiel an der B16 im Bereich Schwenningen/Blindheim stationiert sind, halten sich die Auto- und Lkw-Fahrer derart penibel an die zulässige Höchstgeschwindigkeit, dass die Beamten sogar Zeit finden, allgemeine Fahrzeugkontrollen durchzuführen.
Auf der B25 zwischen Harburg und Ebermergen haben die Polizisten mit einer Laserpistole vor allem Lastwagen im Visier. Mehrere Fahrer werden mit 80 bis 90 Stundenkilometern erwischt (erlaubt: 60). Da würden Bußgelder von 100 Euro und mehr fällig, erklärt Kurt Granzer, der die Kontrollstelle leitet. Ein Lkw-Fahrer überholt trotz Verbots. In diesem Fall komme ein Punkt in Flensburg dazu. Ansonsten werden viele Lkw mit 57, 58 oder 59 km/h gemessen – Disziplin pur.
In Fessenheim werden von 6 bis 14 Uhr gerade mal 26 von 1509 Verkehrsteilnehmern geblitzt. Der Topwert liegt bei 89 km/h. Der Temposünder muss mit einem einmonatigen Fahrverbot rechnen.
Das Verhalten der Fahrer insgesamt sei lobenswert, zieht Zausinger eine erste Zwischenbilanz: „Wenn es immer so wäre, wäre ich hochzufrieden.“Damit werde der „Blitzmarathon“seiner Rolle als Präventionstag gerecht.