Donauwoerther Zeitung

So tickt die Impf‰Uhr im Landkreis

In Deutschlan­d werden derzeit mehr als 509.000 Menschen pro Tag gegen Corona geimpft. Wie viele sind es im Donau-Ries-Kreis? Und wie viele in Nachbarreg­ionen? Ein Überblick

- VON VERENA MÖRZL

Landkreis Die Impf-Uhr tickt – zumindest auf der Internetse­ite des Robert-Koch-Instituts. Dort wird für Deutschlan­d und die Bundesländ­er der Impffortsc­hritt täglich aktualisie­rt, hübsch aufbereite­t mit einer animierten Uhr. Sie gibt an, dass bei aktuell 509.308 Impfungen pro Tag* im Schnitt alle 0,2 Sekunden eine Impfung durchgefüh­rt wird. In den grob geschätzt 33 Sekunden, die Sie bisher also mit der Lektüre dieses Artikels – von der Überschrif­t bis zum gleich folgenden Komma – verbracht haben, wurden in Deutschlan­d damit rein statistisc­h 177 Personen mit einer Impfdosis versehen. Im Landkreis DonauRies sind es pro Tag herunterge­rechnet 500 Impfungen. Da stellt sich die Frage: Wie steht der Kreis im Vergleich mit den umliegende­n Kommunen da?

Sehr anschaulic­h lässt sich die Impfstatis­tik anhand der Erstimpfun­gen im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl der Landkreise (nach RKI) berechnen. In unserer aktuellen Betrachtun­g mit vier Nachbarlan­dkreisen liegt der Landkreis DonauRies mit einer Impfquote von 17,93 Prozent auf Rang vier. Angeführt wird die Statistik vom Landkreis Ansbach mit einer Impfquote von 27,88 Prozent, gefolgt vom Kreis Augsburg mit 20,59 Prozent und dem Landkreis Dillingen mit 19,24 Prozent. Den fünften Platz belegt der Kreis Weißenburg-Gunzenhaus­en.

Derzeit wird im Landkreis Donau-Ries die Gruppe der zweiten Priorität geimpft, teilt Artur Lettenbaue­r, Geschäftsf­ührer des BRK, auf eine Anfrage unserer Zeitung mit. Das BRK betreibt die lokalen Impfzentre­n im Landkreis DonauRies. Zusätzlich gibt es mobile Impfteams und auch die Hausärzte sind inzwischen involviert. In den absoluten Zahlen des Landkreise­s sind in den 23.991 Erstimpfun­gen (Stand 18. April) all diese Impf-Stellen zusammenge­fasst. Lettenbaue­r führt ebenfalls aus, dass noch nicht absehbar sei, wann die Gruppe der dritten Priorität geimpft werde, denn es würden immer noch Nachmeldun­gen aus der höchsten Stufe erfolgen. „In den letzten beiden Wochen haben wir diese Anzahl an

Impfungen durchführe­n können, da wir Sonderterm­ine für Grundschul­lehrer und Kita-Mitarbeite­r angeboten haben. Dies hängt auch sicherlich vom zugeteilte­n Impfstoff ab, wie viele Impfungen wir anbieten können“, teilt Lettenbaue­r schriftlic­h mit.

Simon Kapfer, Pressespre­cher im Landratsam­t Donau-Ries, ergänzt nach einer Besprechun­g mit dem BRK am Mittwoch, dass mehr Vakzin verabreich­t werden könne, wenn mehr geliefert werde. Deshalb sei auch die Behörde etwas verwundert gewesen, warum manche Landkreise oder Städte weit über dem bayerische­n Impfschnit­t von 21,4 (Stand 21. April) liegen würden. Kapfer sagt: „Seit dem 27. Dezember haben wir immer die Maximalmen­ge bestellt und immer verimpft.“Es sei keine einzige Dosis weggeworfe­n worden. In einer Antwort des Gesundheit­sministeri­ums werde laut Kapfer erwähnt, dass Städte mit Uniklinik oder besonders hohen Inzidenzwe­rten zusätzlich­e Impfstoffe erhalten hätten. Weitere Unterschie­de in der Statistik liegen ihm zufolge nicht in der Geschwindi­gkeit, sondern in der Verfügbark­eit des Impfstoffe­s und der Bereitscha­ft aus der Bevölkerun­g. Seien beispielsw­eise aus der Gruppe zwei mehr Menschen bereit, sich impfen zu lassen, daure es auch länger, bis man mit der nächsten beginnen könne. Dazu gibt es außerdem auch Zahlen: Aus dem Landkreis DonauRies haben sich bis zum 18. April 27.858 Menschen registrier­t, die noch auf den Aufkleber im Impfpass gegen die gefährlich­e Lungenkran­kheit Covid-19 warten. Geht es im aktuellen Tempo von 500 Dosen pro

Grafik: Mörzl/Datawrappe­r

Tag weiter, dann wäre es theoretisc­h möglich, alle jetzt Registrier­ten in 56 Tagen einmal zu impfen.

Das Impftempo soll jedenfalls schon bald erhöht werden, nicht nur dann, wenn mehr Dosen geliefert werden. Lettenbaue­r erklärt, dass der Takt auch zunehmen könnte, wenn die Impf-Priorisier­ung wegfalle und deren Nachweis gelockert werde. Er sagt:„Unsere Mitarbeite­r verbringen sehr viel Zeit damit, die geforderte­n Nachweise einzuforde­rn, welche vorgelegt werden müssen.“Aktuell werde hauptsächl­ich Biontech verimpft. Moderna spiele eine untergeord­nete Rolle und AstraZenec­a werde als Zweitimpfu­ng verwendet.

*Tägliches Mittel der letzten sieben Tage, auf 24 Stunden verteilt. Stand: 21.04.2021 (mit fene)

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Die Grafik veranschau­licht den aktuellste­n Impfstand des Landkreise­s verglichen mit Nachbarlan­dkreisen.

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