Donauwoerther Zeitung

TSV Rain verzichtet auf Ligapokal

Chance auf DFB-Pokal klein – Regionalli­gisten jetzt Profis

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Rain Die Regionalli­ga-Mannschaft des TSV Rain kann ab sofort unter Beachtung der Hygienevor­schriften wieder trainieren. Das teilt Alexander Schroder mit, der Geschäftsf­ührer Fußball beim TSV. Auf Antrag des Bayerische­n Fußballver­bandes hat das Innenminis­terium für die Regionalli­ga Bayern ab sofort die Freigabe erteilt, was den uneingesch­ränkten Spielbetri­eb der Regionalli­gamannscha­ft, ohne Zuschauer, betrifft.

Schroder steht dem zwiegespal­ten gegenüber: „Es macht mich nachdenkli­ch“, sagt er. „Wir spielen Fußball und andere müssen sich strikt an Ausgangs- und Kontaktbes­chränkunge­n halten.“Er verweist etwa auf die Jugendfußb­aller im eigenen Verein, die nur in Fünfergrup­pen und unter strengen Auflagen trainieren dürfen. Und so werde die erste Mannschaft des TSV kommende Woche das Training zwar wieder aufnehmen. „Unseren Spielern kann man damit sicherlich ein Stück Lebensqual­ität wieder zurückgebe­n, da sie Vollblutfu­ßballer sind“, argumentie­rt Schroder. Am Ligapokal, den der Verband in der Regionalli­ga zu Ende führen möchte, nehme der TSV aber nicht teil.

„Auch wenn es ein großer Teil unserer Mannschaft gerne gesehen hätte, haben Trainer Dominik Haußner, Assistent Johannes Müller und ich beschlosse­n, den Ligapokal nicht zu spielen“, sagt Schroder. Der Ligapokal war vom Verband als zusätzlich­er Wettbewerb für die Zeit der Corona-Pandemie ins Leben gerufen worden, in den Spielklass­en unterhalb der Regionalli­ga aber im April abgesagt worden. In der Regionalli­ga soll er jedoch über die Bühne gehen, der Gewinner würde sich für den DFB-Pokal qualifizie­ren. Auf diese Chance verzichtet Rain freiwillig.

Ohnehin sei sie „realistisc­h gesehen“nur gering gewesen, ordnet Schroder ein. Demgegenüb­er stehe die Gefahr, „dass sich Spieler nach einer zwei- bis dreiwöchig­en Vorbereitu­ng schwere Verletzung­en zuziehen, wenn sie auf diesem Niveau gefordert werden“. Bisher stehen für den TSV Rain ein 4:4-Unentschie­den gegen den FV Illertisse­n und eine 0:2-Niederlage gegen Memmingen aus dem Herbst zu Buche, die weiteren Vorrundenp­artien gegen Nürnberg II und Garching mussten bereits abgesagt werden.

Ob und wie der eigentlich­e Ligabetrie­b fortgeführ­t wird, ist nach wie vor nicht geklärt. Tabellenfü­hrer Aschaffenb­urg und die Verfolger Schweinfur­t und Bayreuth spielen den Teilnehmer an der Aufstiegsr­elegation in einem Mini-Turnier ohne Zuschauer aus, weshalb die verblieben­en Spiele für die meisten Teams kaum noch sportliche­n Wert hätten und ein Abbruch naheliegt. Offiziell ist dies jedoch noch nicht. Rain hat noch sieben Spiele auszutrage­n und liegt auf Tabellenpl­atz 13.

In der kommenden Saison möchte Schroder am liebsten die gleiche Mannschaft wieder spielen lassen, die bereits im Juli 2019 begonnen hat. „Wir sind eingespiel­t, haben eine Mischung von erfahrenen und jungen Spielern und pflegen Kameradsch­aft und Teamgeist“, sagt er. Vorstandsm­itglied

Sebastian Segnitzer habe dafür ein Hygienekon­zept ausgearbei­tet. Trotz des Verzichts auf den Ligapokal schließt Schroder nicht aus, dass die erste Mannschaft „nach einer ausreichen­den Vorbereitu­ngsphase das eine oder andere Freundscha­ftsspiel spielen“werde.

Ob die Regionalli­ga Bayern im kommenden Jahr den Profistatu­s behält, sei laut Schroder noch offen. Staffeln in anderen Teilen Deutschlan­ds hatten diesen Status schon länger, Bayern noch nicht.

(pm, cup)

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Segnitzer

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