Nun baut doch DSL-Mobil das Glasfasernetz
Die Bewohner in Genderkingen können sich bald über schnelles Internet freuen. Allerdings übernimmt den Auftrag jetzt eine andere Firma als eigentlich gedacht.
Genderkingen Im Sommer hatte es so ausgesehen, als bekäme die Lechgemeinde Genderkingen zwei Glasfasernetze, und das ohne finanzielle Beteiligung der Kommune. Doch Bürgermeister Leonhard Schwab berichtet von der Kehrtwende: Das 2020 gegründete Unternehmen „UGG – Unsere grüne Glasfaser“hat sein Vorhaben zurückgezogen. Glasfaser soll dennoch bis Jahresende flächendeckend im Dorf zur Verfügung stehen: Die Firma DSL-Mobil hat im Gemeinderat vor drei Monaten zugesagt, eigenwirtschaftlich den
Vollausbau bis Jahresende 2023 zu bewerkstelligen. Das in AsbachBäumenheim ansässige Unternehmen hatte vor 2022 bereits einen Teil des Dorfes mit Glasfaser erschlossen. Der Rückzug von UGG ist wohl im Kontext der Region zu sehen, wie aus dem Bericht von Bürgermeister Schwab zu entnehmen war. In einer Video-Schalte war den Bürgermeistern von Pöttmes und Baar kürzlich mitgeteilt worden, dass man sechs Monate Bedenkzeit brauche, ob und wie es dort weitergehe. Die dortige Heimatausgabe dieser Zeitung berichtete am 19. Januar entsprechend „Aus schnellem Glasfaserausbau in Pöttmes und Baar wird nichts“.
Vier Tage später erreichte Genderkingen per Video-Konferenz eine ähnliche Nachricht der in Ismaning ansässigen Firma. In der schriftlichen Nachricht begründet die UGG, „dass sich der Ausbau in Genderkingen aufgrund der Absage einer Gemeinde, die erforderlich für den Ausbau der umliegenden Gemeinden war, aktuell nicht wirtschaftlich darstellen lässt“. Es liege wohl daran, so Schwab, dass sich Rain zur Zusammenarbeit mit einem anderen Unternehmen, das dort ebenfalls eigenwirtschaftlich ausbaue, entschlossen habe. UGG, eine Kooperation von Allianz und der spanischen Telefónica Group, erhoffte sich offensichtlich eine Gesamtlösung von Pöttmes über Rain bis mindestens Genderkingen. DSL-Mobil, der in Genderkingen bereits aktive Anbieter von Glasfaser, habe inzwischen alle verkehrsrechtlichen Erlaubnisse zum Bau der Kabeltrassen, so Schwab. In den vergangenen Wochen seien schon einige Anschlüsse installiert worden. (arh)