Gefahr durch großen Biberdamm im Reisbach?
Anwohner und Kommune fürchten eine Flutwelle
Seit Jahren bauen Biber im Reisbach in Ebermergen immer neue und immer größere Dämme. Die sind inzwischen bis zu vier Meter hoch. Weil Anlieger – und auch die Stadt – eine Gefahr befürchten, hat die Kommune die zuständigen Behörden eingeschaltet.
Die wasserliebenden Nagetiere stauen den Bach am Ortsrand auf, haben inzwischen die meisten großen Bäume im Bereich des Festplatzes gefällt und einen schätzungsweise 50 Meter langen Stausee geschaffen. Das Problem: Bachabwärts stehen direkt am Reisbach mehrere Wohnhäuser. Die Bewohner fürchten, dass bei Starkregen und damit verbundenem Hochwasser die Dämme dem Druck der Wassermassen nachgeben und es zu einer Flutwelle kommt.
Bürgermeister Christoph Schmidt sprach das Thema bei der Bürgerversammlung in Ebermergen an. Er teilte mit, die Stadt vertrete die Ansicht, der große Biberdamm müsse weg: „Das Problem nimmt immer mehr zu. Es wird langsam kritisch.“Weil die Tiere streng geschützt sind und ein solcher Eingriff nicht einfach vorgenommen werden darf, habe man Kontakt mit Behörden aufgenommen.
Das Wasserwirtschaftsamt vertrete die gleiche Meinung wie die Kommune. Die Untere Naturschutzbehörde jedoch sei dagegen, den Damm zu entfernen. In der kommenden Woche findet Schmidt zufolge ein Ortstermin mit den Experten beider Seiten statt.
Ärger wegen Biberdämmen gebe es im ganzen Stadtbereich, ergänzte Schmidt. Der rief die Landwirte dazu auf, Schäden zu melden. Nur so könne man das Problem deutlich machen. „Wir haben nichts gegen Biber, aber das ist einfach zu viel“, lautete das Fazit des Rathauschefs. (wwi)