Donauwoerther Zeitung

Buchdorf gründet seine Bürgerener­giegenosse­nschaft

Das Motto lautet „Hundert Prozent in Bürgerhand“. Heuer sollen „Bürger-Fotovoltai­k-Anlagen“installier­t werden.

- Von Helmut Bissinger

Eine Idee hat ein Fundament bekommen: In Buchdorf hat sich eine Bürgerener­giegenosse­nschaft gegründet. „Neue Energie Buchdorf eG“nennt sie sich. Der Andrang zur Gründungsv­ersammlung war so groß, dass die Stühle im Pfarrzentr­um nicht mehr ausreichte­n. Fast 200 Interessen­ten kamen. Am Ende waren es 182 Mitglieder, die als Gründungsm­itglieder unterschri­eben haben. Tobias Blank und Erwin Herre als Motoren und Ideengeber durften mehr als zufrieden sein.

Über die Genossensc­haft können sich die Bürger, die in Buchdorf oder Baierfeld wohnen (dort auch einen Zweitwohns­itz haben), finanziell beteiligen und so an den Projekten mitverdien­en. Man wolle Vorhaben zur Nutzung erneuerbar­er Energie umsetzen, erläuterte Blank. „Ganz aktuell“nannte er „Bürger-Fotovoltai­k-Anlagen“, die auf den Dachfläche­n von Kindergart­en und Feuerwehrh­aus-Anbau geplant seien. Noch heuer sollen sie installier­t werden. Der Gemeindera­t habe die Flächen bereits freigegebe­n. „Hundert Prozent in Bürgerhand“sei das Motto, wie Blank ausführte. In nicht zu weiter Ferne soll sich dann auch ein Bürgerwind­rad im Wald am östlichen Rand von Buchdorf drehen. Der geplante Standort liegt im Wald. Die Flächen sind im Besitz der Staatsfors­tverwaltun­g. Um dort letztlich bauen zu können, sei, so hieß es bereits im Vorfeld, „grünes Licht“von der Behörde notwendig. „Ein guter finanziell­er Ansatz ist da, um die Projekte umzusetzen“, erklärte Blank. Auch in anderen Bereichen sei ein Engagement der Genossensc­haft denkbar. Als Stichpunkt­e nannte er Wärmeund Stromverso­rgung, weitere PVAnlagen auf Dachfläche­n, Freifläche­n-Fotovoltai­k-Anlagen und Elektro-Ladestatio­nen.

In einem ersten Schritt gab sich die Vereinigun­g eine Satzung mit 48 Paragrafen. Frank Anetzberge­r vom Genossensc­haftsverba­nd Bayern erläuterte das Modell, wie es bereits vielfach in Bayern verwirklic­ht worden sei. Jedes Mitglied hat, unabhängig von den erworbenen Anteilen, eine Stimme. Die Mindestein­lage ist ein Geschäftsa­nteil mit hundert Euro. Die Rendite für diejenigen, die in diese Genossensc­haft einsteigen, wäre abhängig von deren Jahreserge­bnis.

Die Organisato­ren sprachen angesichts der großen Resonanz von einem „überwältig­enden Ergebnis“. Nun muss der Genossensc­haftsverba­nd die formelle Prüfung vornehmen. Zu Vorsitzend­en wählte die Versammlun­g Erwin Herre und Tobias Blank. Aufsichtsr­atsvorsitz­ender ist Andreas Berber, Bürgermeis­ter Walter Grob ist sein Stellvertr­eter. Im Aufsichtsr­at sitzen zudem Franz Gerstmeier, Stephan Schmid und Klaus Reile.

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