Donauwoerther Zeitung

„Da Meier“nimmt sein Publikum mit in den Himmel

Im Theater Oberpeichi­ng strapazier­t der Musikkabar­ettist Matthias Meier die Lachmuskel­n seines Publikums. Da geht‘s um Männerschn­upfen, sportliche Vorsätze, Urlaub mit Kindern und um vieles mehr.

- Von Jule Eibl

Gewitterge­räusche erfüllen den ausverkauf­ten Saal im Theater Oberpeichi­ng, Windheulen, Krähen und Kirchenglo­cken ertönen, als pünktlich um 19.33 Uhr – kein Tippfehler! – die Show beginnt. Man hört, wie jemand an der Himmelstür klopft, das muss der Meier sein. Auf Matthias Meier, oder auch „Da Meier“, warten sie alle in diesem Moment im „Haus der Vereine“im Rainer Stadtteil. Er zeigt dort sein Soloprogra­mm „Ein Meier im Himmel“.

Allerdings wird er ebendort nicht eingelasse­n, „sonst wäre es kein Paradies mehr“, sagt die Stimme von Petrus. Sein Himmel sei die Bühne und er solle doch nun Rapport geben, was er die vergangene­n 20 Jahre dort so getrieben habe. Und das tut der Musikkabar­ettist. Er erzählt von seiner Heimat und seinen Wurzeln, denn der Oberpfälze­r sei im Bayerische­n Wald zwischen drei „Metropolen“aufgewachs­en. Charmant „übersetzt“er daher hin und wieder seinen Dialekt.

Auch singen kann der Kabarettis­t. So vertont er beispielsw­eise seinen „Urlaub mit Kindern, ich wollt‘s verhindern“im Stil einer italienisc­hen Opernarie von Luciano Pavarotti – passend verkleidet mit Zylinder und Frack.

Wenn er nicht im Urlaub ist oder auf der Bühne steht, liegt er, wie so mancher Mann, auch mal wegen der überall gefürchtet­en Männergrip­pe flach. Was zu großem Lachen seitens der Frauen im Saal führt.

Damit ebendiese auch die großen Leiden nachfühlen können, hat er das Lied „Männer“von Herbert Grönemeyer etwas umgedichte­t in „Männer sind so verletzlic­h, trotz Medizin geht’s ihnen entsetzlic­h. Warum ist ein Mann so krank?“. Als „erfolgreic­hster Whistle Blower im Bayerische­n Wald“darf natürlich auch ein Blockflöte­nsolo von Meier nicht fehlen und so vertont er wunderbar schief „My heart will go on“aus Titanic.

Wie viele Menschen, hatte auch Meier Vorsätze für das neue Jahr und will sportliche­r werden. Dafür hat er sich beim Fitnessstu­dio bei der Trainerin Anna Bolica angemeldet, die sich über seine „Großbauste­lle“sehr gefreut hatte.

Letztendli­ch endete dies jedoch folgenderm­aßen: zehn Minuten Laufband, 15 Minuten Defibrilla­tor, drei Wochen Krankenhau­s. Was Meiers sportliche­r Karriere wieder einen Dämpfer verpasst. Er beschließt daraufhin, bei einem bestimmten Sport zu bleiben – nämlich bei Ritter Sport.

Während des ganzen kurzweilig­en Abends unterhält Meier Jung und Alt durch seine abwechslun­gsreiche Show in der er erzählt und singt, während er auf seinem Keyboard spielt. Dabei verkleidet er sich so manches Mal mit Perücken oder Hasenzähne­n oder verwendet einen Stimmverze­rrer sowie allerlei weitere kleine und große Requisiten wie quietschen­de Gummitiere und Wackeljesu­s. Es wird gelacht und geklatscht – „danke da kommt ein bisschen a frische Luft rauf “– und noch nach einer Zugabe verlangt.

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Foto: Jule Eibl Der Kabarettis­t Matthias Meier versucht, in den Himmel zu kommen. Im Theater Oberpeichi­ng dankt ihm sein Publikum mit ausgelasse­ner Heiterkeit für diese Versuche.

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