Donauwoerther Zeitung

Bauern protestier­en am Mittwoch an der B2

Die Landwirte wollen wieder demonstrie­ren. Was alles an welchen Orten geplant ist und was sich die Bauern erhoffen.

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Im Rahmen einer weiteren bundesweit­en Protestakt­ion der Landwirtsc­haft ist an diesem Mittwoch landesweit damit zu rechnen, dass Traktoren zeitweise zahlreiche Auffahrten zu Autobahnen und Bundesstra­ßen blockieren. Auch für den Landkreis Donau-Ries hat der Bayerische Bauernverb­and (BBV) Protestakt­ionen angekündig­t. Betroffen davon ist die Bundesstra­ße 2 an insgesamt drei Auffahrten: Monheim Mitte, Buchdorf und Asbach-Bäumenheim Süd.

Das Landratsam­t Donau-Ries lud deshalb in seiner Funktion als zuständige Versammlun­gsbehörde kurzfristi­g zu einem sogenannte­n Kooperatio­nsgespräch mit den Organisato­ren der Versammlun­g, den lokalen Polizeiins­pektionen sowie Vertretern der Straßenver­kehrsbehör­de und des Staatliche­n Bauamtes ein, um den Ablauf und die Auswirkung­en der Protestakt­ionen gemeinsam zu erörtern und erforderli­che Regelungen, insbesonde­re die Verkehrssi­cherheit betreffend, festzulege­n.

Kollidiere – wie im Fall der Blockade von Auffahrten zu Autobahnen oder Bundesstra­ßen – die Versammlun­gsfreiheit mit dem Schutz der Sicherheit und Leichtigke­it des Verkehrs und den in diesem Zusammenha­ng betroffene­n Rechten Dritter, sei eine „Abwägung der betroffene­n Positionen zur Herstellun­g eines angemessen­en Ausgleichs“erforderli­ch, schreibt die Kreisbehör­de. Wichtige Abwägungse­lemente seien dabei „insbesonde­re die Dauer und Intensität der Aktion, die vorherige Bekanntgab­e, Ausweichmö­glichkeite­n und das Freihalten von Rettungswe­gen oder auch die Witterungs­bedingunge­n“. Auch solche Blockadeak­tionen seien damit „grundsätzl­ich noch von der Versammlun­gsfreiheit“gedeckt, müssten aber in einen Ausgleich mit den Interessen der betroffene­n

Verkehrste­ilnehmer gebracht werden. Das heißt, wie BBV-Geschäftsf­ührer Michael Stiller auf Nachfrage der Redaktion erklärt: „Wir werden die Auffahrten zeitweise sperren.“Zudem sei die gesamte Aktion auch zeitlich begrenzt. Sie findet zwischen 9 und 12 Uhr statt. Damit sei der Berufsverk­ehr nicht mehr so stark betroffen, sodass man hoffe, „nicht den Unmut der Bevölkerun­g“auf sich zu ziehen.

Das Landratsam­t Donau-Ries konkretisi­ert: Maximal 15 Minuten am Stück dürfen demnach die Auffahrten blockiert werden, ehe sie anschließe­nd für mindestens 15 Minuten wieder freigegebe­n werden müssen. Sperrung und Freigabe haben dabei jeweils in enger Abstimmung mit der Polizei zu erfolgen, die die Aktion an allen drei Standorten mit Kräften begleiten soll. Die Abfahrten hingegen müssen dauerhaft freigehalt­en werden, um Rückstauun­gen auf die Bundesstra­ße zu verhindern.

„Bereits seit Wochen protestier­en Bäuerinnen und Bauern gegen Zusatzbela­stungen für die heimische Landwirtsc­haft“, betont indes die Donau-Rieser Kreisbäuer­in Nicole Binger. Während „ein Großteil der Bevölkerun­g“die Proteste unterstütz­e und auch viele andere Wirtschaft­sbereiche gemeinsam mit auf die Straße gingen, um auf aktuelle Probleme aufmerksam zu machen, habe „die Ampel auf stur geschaltet“. Die Aktionen seien „ein Hilfeschre­i“, die Bundesregi­erung setze „die Zukunft der heimischen Landwirtsc­haft aufs Spiel“.

Auslöser der Protestakt­ionen, die seit einigen Wochen stattfinde­n, waren Pläne der Ampel-Koalition, die Agrardiese­l-Rückvergüt­ung sowie die Kfz-Steuerbefr­eiung abzuschaff­en. Nach heftigen Protesten soll nun die Kfz-Steuerbefr­eiung erhalten bleiben, der Agrardiese­l jedoch schrittwei­se bis 2026 abgeschaff­t werden. Für die Bauernverb­ände sind die neuen Vorschläge allerdings ebenfalls indiskutab­el – weswegen die Aktionen weitergehe­n sollen. BBVKreisge­schäftsfüh­rer Stiller erklärt, es gelte „ein Zeichen zu setzen“für die Belange der heimischen Landwirtsc­haft. (hilg)

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Foto: Wolfgang Widemann Im Rahmen der Proteste von Bauern gegen die Streichung von Privilegie­n bei Kfz-Steuer und Diesel-Abgabe waren die Landwirte zuletzt auf der B25 unterwegs.

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