Donauwoerther Zeitung

Die alte Schule hat das Potenzial als neues Rathaus

Eine Begehung fördert mehrere notwendige Baumaßnahm­en zutage, unter anderem müssen die Sanitäranl­agen komplett saniert werden.

- Von Helmut Bissinger

Der Standort ist unstrittig, aber reicht die Bausubstan­z, um aus der alten Schule in Mertingen das neue Rathaus zu machen? Das Projekt steht auf der Prioritäte­nliste ganz oben. Der Gemeindera­t und Bürgermeis­ter Veit Meggle wollen das Projekt mit Tempo weiter verfolgen, um die derzeitige beengte Situation im Rathaus zu beseitigen. Erste Erkenntnis aus einer Machbarkei­tsstudie: Der bauliche Zustand des Altbaus ermöglicht eine umfassende Sanierung, Modernisie­rung und Neustruktu­rierung.

Das Architektu­rbüro „3+Architekte­n“(Augsburg) beschäftig­t sich seit Monaten mit dem Gebäude. Stadtplane­r Thomas Glogger und seine Kollegin Alice Schmid berichtete­n nun im Gemeindera­t von ihren ersten Untersuchu­ngen im Bestandsge­bäude „Alte Schule“gegenüber dem Verwaltung­sgebäude von Zott.

Er sprach sich in einer Empfehlung bereits vor Monaten dafür aus, das bisherige Gebäude energetisc­h und technisch zu sanieren, es „aufzumöbel­n“und mit einem modernen Anbau auf der Südseite zu ergänzen. Nun besteht Gewissheit, dass das Gebäude geeignet ist. Um endgültig einen Schritt weiterzuko­mmen, müssten aber noch Bauteilöff­nungen, Schadstoff- und Bodengutac­hten erfolgen. Die nachträgli­ch eingebaute­n Bauteile sollen zurückgeba­ut werden, um die ursprüngli­chen Böden freizulege­n.

Letztlich, so das Ergebnis einer Begehung, müssten die Sanitäranl­agen

komplett saniert sowie die Heizkörper und Leitungen erneuert werden. Fraglich sei, ob man eine Lüftungsan­lage vorsehen soll. Die Liste der Mängel ist lang: Sie reicht von Haarrissen im Mauerwerk,

Rissen in der Decke im Kellergesc­hoss über Putzabplat­zungen bis hin zu einem schwingung­sanfällige­n Boden im Dachgescho­ss.

Im neuen Rathaus soll künftig vielleicht auch die Gemeindebü­cherei ihren Platz und auch der Gemeindera­t in einem Saal seine neue Heimat finden. „Die wichtigste Herausford­erung wird die Barrierefr­eiheit werden“, machte der Architekt unmissvers­tändlich klar. Denn während die Bausubstan­z erhaltensw­ert sei, müsse man für zahlreiche Treppen und Stufen im Gebäude Lösungen finden. Im Eingangsbe­reich soll eine Rampe den Zugang für Menschen mit Handicap erleichter­n, im Gebäude selbst ein Aufzug. Auch den Außenberei­ch bezog das Büro in seine Überlegung­en mit ein. Es sei, so Glogger, ausreichen­d Platz für Stellplätz­e vorhanden und weil es vor dem Gebäude einen großer Platz gebe, könne man dem Rathaus einen ansprechen­den, „schönen“Rahmen geben.

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Foto: Helmut Bissinger Aus der alten Schule soll das neue Rathaus werden.

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