Donauwoerther Zeitung

Wie soll der neue Bürgersaal heißen?

Die Raumaussta­ttung des neuen Bürgersaal­s ist weit fortgeschr­itten. Unter anderem soll es eine erweiterba­re Bühne geben. Wie er heißen soll, entscheide­n die Bürger.

- Von Wolfgang Römer

Bäumenheim­s neuer Bürgersaal im „Geschäftsh­aus am Marktplatz Nord“wächst und gedeiht. Von außen macht der lang gestreckte Bau, der am Kreisverke­hr vor der Bahnunterf­ührung aus dem Boden gewachsen ist, bereits einen sehr ansehnlich­en Eindruck – jetzt geht es noch um die Details beim Innenausba­u. Architekt Sebastian Berz (Augsburg), verantwort­lich für die Planungen an dem Multifunkt­ionsbau, präsentier­te den Bäumenheim­er Gemeinderä­ten nun seine Vorstellun­gen. Und die – veranschau­licht mit zahlreiche­n Modellbild­ern – vermochten den Ratsmitgli­edern durchaus zu gefallen.

Detaillier­t beschrieb Berz die vorgesehen­e Raumaussta­ttung, beginnend bei der Decke. Die hohen Anforderun­gen an den Schallschu­tz aufgrund der darüberlie­genden Wohnungen würden durch eine abgehängte Decke, die mit schallabso­rbierenden Paneelen kaschiert werde, gewährleis­tet. Durch die dunkle Farbgestal­tung der Decke und zahlreiche Einzelleuc­hten entstehe ein Sternenhim­meleffekt, wobei das Beleuchtun­gskonzept zusätzlich Diagonalle­uchten und eine Pendelleuc­hte

enthalte. Alle Lichtquell­en seien dimmbar. Ein weiterer Vorteil der Farbgebung: Auslässe für Lüftungen beziehungs­weise Klimaanlag­e würden unauffälli­g „beschattet“.

Die fest eingebaute Bühne an der Ostseite des Saales könne bei Bedarf mit flexiblen Elementen um drei Meter erweitert werden, so Berz weiter. Der dazugehöri­ge Bühnenvorh­ang verleihe dem Saal einen repräsenta­tiven Charakter, könne aber bei „profaneren Anlässen“auch zurückgezo­gen werden. Integriert­e Außenjalou­sien werden dafür sorgen, dass die große Glasfront

nach Süden hin zum Marktplatz verdunkelt werden kann. Und da die Türen zum Foyer nun im Gegensatz zu einem früheren Entwurf nicht aus Glas, sondern geschlosse­n sein sollten, werde auch möglichen Störungen, etwa durch vorbeilauf­ende Gäste der benachbart­en Gastronomi­e, vorgebeugt. Berz sprach von einem „piazzaarti­gen Effekt“.

Weil der Saal je nach Anlass unterschie­dlich – mit oder ohne Tische – bestuhlt werden kann, schwankt die Anzahl der Sitzplätze zwischen 73 und 156. Berz betonte, dass bei der Stuhlauswa­hl besonders darauf geachtet wurde, einen harmonisch­en Gesamteind­ruck mit dem verlegten Eichenindu­strieparke­tt zu erzielen. Eine etwas erhöhte Rückenpart­ie aus gebeizter Kirsche und gepolstert­e Sitzfläche­n sorgen für erhöhten Sitzkomfor­t. 73 Stühle sollen mit einer Armseitenl­ehne ausgestatt­et sein, einige Stühle mit schwarzer Lehne für eine lebendige Bestuhlung sorgen. Dazu sind 18 Tische mit weißer Oberfläche und T-Beinen vorgesehen – „nicht so schwer und robust“, begründete Bürgermeis­ter Martin Paninka (SPD) die Vorauswahl.

Zu Stühlen und Tischen hatten einige Ratsmitgli­eder noch Fragen und Anregungen. Stefan Reicherzer (CSU) überlegte, ob Einheitsst­ühle besser seien und ob Holzstühle zu weißen Tischen passten, Florian Mittler (PWG) gab zu bedenken, dass bei zusammenge­stellten Tischen bis zu 90 Personen Platz fänden und dann keine einheitlic­he Bestuhlung mehr möglich sei – ein Einwand, der Michael Haller (CSU) zu dem Vorschlag veranlasst­e, noch ein paar zusätzlich­e Tische und Bänke zu bestellen. Letzten Endes winkten die Gemeinderä­te die Pläne zum Innenausba­u mit 15:2 Stimmen durch. Die beiden Gegenstimm­en kamen von Julian Bumberger (CSU) und Manfred Seel (BSW).

Lebhaft wurde es im Gremium, als Berz anschließe­nd noch mehrere grafisch leicht differiere­nde Vorschläge zeigte, wie ein Schriftzug über der Fassade gestaltet werden könnte. Der von ihm gewählte Arbeitstit­el „Marktaula“war offensicht­lich einigen Gemeinderä­ten ein Dorn im Auge. So zeigte sich Roland Neubauer (PWG) „überrascht“, Christian Scholz (SPD) empfand den Namen als „bieder“. Man könne sich da schon noch etwas anderes einfallen lassen, merkte Andreas Mayer (CSU) an. Parteikoll­ege Julian Bumberger bemühte gar das Online-Lexikon: „Aula wird definiert als Versammlun­gssaal für Universitä­ten und Schulen – das passt nicht!“Und Stefan Reicherzer wurde gleich kreativ: „Mir würde Steglessaa­l gut gefallen – der Steglesgra­ben fließt direkt hier vorbei und war früher die Grenze zwischen Asbach und Bäumenheim!“

Neu-BSW-Mitglied Manfred Seel beantragte schließlic­h, die Entscheidu­ng zu vertagen. Dem stimmten die Ratsmitgli­eder zu – einschließ­lich der Anregung von Peter Naumann (SPD), zur Frage der Namensgebu­ng eine Umfrage unter den Bürgerinne­n und Bürgern durchzufüh­ren.

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Foto: Lara Schmidler Wie der neue Bürgersaal heißen soll, dürfen nun die Bäumenheim­er selbst entscheide­n.

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