So wurde Lucy Dschungelkönigin
Porträt Die meisten kennen Lucy Diakovska als Sängerin der „No Angels“. Im australischen Urwald wurde die 47-jährige Bulgarin nun auf ganz neue Weise zum Publikumsliebling.
Fernsehshows scheinen Ljudmila „Lucy“Diakovska einfach zu liegen. Im Jahr 2000 schaffte sie es ins Finale der Castingshow „Popstars“und wurde so Teil der erfolgreichen Girlband „No Angels“. Nun hat die 47-Jährige die 17. Staffel der RTL-Sendung „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“gewonnen und sich zur Dschungelkönigin gekrönt. Lucy Diakovska stammt aus Bulgarien. Ihr Vater war Opernsänger, die Mutter Konzertpianistin. Nach dem Abitur zog sie nach Hamburg, später wurde sie durch jene Castingshow schlagartig berühmt. Mit den „No Angels“gehörte sie zu den populärsten Girlbands Europas, größter Hit: „Daylight in Your Eyes“.
Vom Bildschirm war Diakovska auch danach kaum wegzubekommen, sie trat in Reality-Shows sowie als Jurymitglied in verschiedenen Formaten auf. Das Dschungelcamp war da fast schon ein logischer Schritt. „Ich habe noch nie zu etwas Nein gesagt“, sagte Diakovska vor Beginn der Staffel – gute Voraussetzung für eine Serie, in der Teilnehmende schon mal Känguru-Hoden essen müssen.
Abseits des Rampenlichts musste Diakovska auch schwere Zeiten durchstehen. 2019 kehrte sie nach Bulgarien zurück. Sie wollte bei ihrer Mutter sein, die einen schweren Schlaganfall erlitten hatte und bald darauf starb. Die Sängerin blieb auch nach dem Tod ihrer Mutter vor Ort. In ihrer Heimatstadt Plewen betreibt sie nun ein Hotel, bei den Renovierungsarbeiten half sie selbst mit. Ihr Dschungel-Preisgeld von 100.000 Euro will sie aber nicht in das Haus investieren. Stattdessen möchte sie einen Teil an einen Verein spenden, der sich um streunende Hunde kümmert. Das passt zu Diakovska. Sie beschreibt sich selbst als „ziemlich mutig, emotional und mitfühlend“und setzt sich für die Rechte von Lesben und Schwulen ein. Ihre positive Art kam bei den Zuschauern gut an. Die Zeit im Dschungelcamp bezeichnete die Frau mit den roten Locken als „die Reise meines Lebens. Ich konnte mich so öffnen wie noch nie, und das vor ganz Deutschland“, sagte sie am Ende.
Auf die zweieinhalb Wochen im australischen Urwald hatte sich Diakovska akribisch vorbereitet. Sie aß nur eine Mahlzeit am Tag, um ihren Magen an die spartanische Kost im Camp zu gewöhnen – allerdings keine „komischen Sachen“, wie sie betonte. Das durfte sie dann in der Finalsendung nachholen. Auf der Speisekarte stand unter anderem Schweine-Uterus. Ein Sieg mit bitterem Beigeschmack.