Wie närrisch darf es an Fasching in Augsburger Unternehmen zugehen?
Die Fuggerstadt ist zwar keine klassische Faschings-Hochburg, doch auch bei uns sind im Februar die Narren los. Aber was gilt im Büro während der Narrenzeit?
Der Höhepunkt der fünften Jahreszeit steht vor der Tür. Während die einen den Aschermittwoch sehnlichst herbeiwünschen, drehen die anderen erst so richtig auf. Und auch in vielen Unternehmen wird gefeiert. Dabei ergeben sich einige arbeitsrechtliche Fragen: Muss ein Unternehmen seinen Beschäftigten am Rosenmontag freigeben? Darf man kostümiert am Arbeitsplatz erscheinen? Und wie sieht es mit Faschingsbräuchen im Betrieb aus? Hanna Schmid, Arbeitsrechtsexpertin der IHK Schwaben, erläutert die Details.
Kann an Fasching Betriebsurlaub sein?
Wer bis Aschermittwoch durchfeiern möchte, sollte bei der Party-Planung beachten, dass an den Faschingstagen keine arbeitsrechtlichen Ausnahmen gelten. „Nur an gesetzlichen Feiertagen sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, ihre Beschäftigten von der Arbeit freizustellen. Weder Weiberfastnacht, der Rosenmontag noch der Faschingsdienstag sind gesetzliche Feiertage“, betont Hanna Schmid aus dem Beratungszentrum Recht und Betriebswirtschaft der
IHK Schwaben. Wer feiern will, muss Überstunden abbauen oder Urlaub nehmen. Schmid rät, dass sich Arbeitgeber und Beschäftigte frühzeitig absprechen.
Darf man sich am Arbeitsplatz kostümieren?
„Grundsätzlich dürfen Beschäftigte am Arbeitsplatz tragen, was sie möchten“, sagt Schmid. „Dementsprechend darf man auch an Fasching kostümiert am Arbeitsplatz erscheinen.“Aber Vorsicht, es gibt Ausnahmen: Bestimmte Berufe erfordern eine verbindliche Kleiderordnung, zum Beispiel Berufe mit häufigem Kundenkontakt oder Tätigkeiten, die das Tragen von Schutzkleidung erfordern. Daher der Rat der Expertin: „Um Ärger vorzubeugen, sollte im Vorfeld eine entsprechende Vereinbarung im Betrieb getroffen werden.“
In arbeitsrechtlicher Hinsicht ist auch bei den Faschingsbräuchen Vorsicht geboten. Führungspersonen oder Kollegen die Krawatte abschneiden – dieser Spaß kann durchaus schiefgehen. „Gegebenenfalls muss hierfür Schadensersatz gezahlt werden“, sagt Schmid.