Donauwoerther Zeitung

15-Jähriger steht unter Mordanklag­e

Er soll in Offenburg einen Mitschüler erschossen haben

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Nach den tödlichen Schüssen an einer Schule in Offenburg im November hat die Staatsanwa­ltschaft Anklage wegen Mordes gegen den 15-jährigen mutmaßlich­en Täter erhoben. Der Tatverdäch­tige soll einen gleichaltr­igen Mitschüler erschossen haben, teilte die Anklagebeh­örde am Freitag in Offenburg mit. Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem Jugendlich­en unter anderem Mord und versuchten Mord vor.

Den Ermittlung­en zufolge soll der 15-Jährige am 9. November vergangene­n Jahres mit einer Pistole in seiner Schule in Offenburg auf seinen gleichaltr­igen Mitschüler geschossen haben. Das Opfer war wenig später im Krankenhau­s gestorben. Die Waffe für die Tat stammte demnach aus dem Haushalt der Eltern des Tatverdäch­tigen. Zudem soll der Jugendlich­e versucht haben, im Klassenzim­mer und danach im Treppenhau­s der Schule einen Brandsatz zu zünden, was aber nicht gelungen sei.

Der 15-Jährige sitzt seit der Tat im November in Untersuchu­ngshaft. Die Staatsanwa­ltschaft sieht das Mordmerkma­l der Heimtücke erfüllt. Der getötete Schüler habe sich keines Angriffs versehen können, teilte die Behörde mit.

Über die Eröffnung eines Hauptverfa­hrens gegen den 15Jährigen muss laut Staatsanwa­ltschaft nun das Landgerich­t Offenburg entscheide­n. Sollte die Hauptverha­ndlung angesetzt werden, würde der Fall vor einer Jugendkamm­er und unter Ausschluss der Öffentlich­keit verhandelt werden.

Im Falle einer Verurteilu­ng droht dem 15-Jährigen laut Staatsanwa­ltschaft eine Jugendstra­fe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Nicht abgeschlos­sen sind hingegen die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft gegen die Eltern des mutmaßlich­en Täters. Die Ermittlung­en wegen des Verdachts der fahrlässig­en Tötung und Verstößen gegen das Waffengese­tz dauerten noch an. (dpa)

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Foto: Christina Häußler, dpa

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