Donauwoerther Zeitung

Der Funke des Frohsinns sprang beim Tillywurm über

Beim Faschingsu­mzug in Rain dürften weit über 1000 Akteure dabei gewesen sein. Erst recht säumten Hunderte Zaungäste die Straßen, um dem bunten Treiben zuzusehen.

- Von Adalbert Riehl

Rain Die Mischung aus Faschingsg­esellschaf­ten mit Regentscha­ft und Garden, großen und kleinen Wagen sowie zahlreiche­n Fußgruppen macht den Charme des Tillywurms aus. Es dürften weit über 1000 Akteure gewesen sein, die auf Schusters Rappen, originell verkleidet, mit und ohne Masken, durch die Lechstadt flanierten und die Taschen vor allem der kleinen Zaungäste füllten.

Genauso zahlreich besetzt waren die großen Wagen, von denen – zu beiden Seiten dicht gestaffelt – die „Besatzunge­n“die Süßigkeite­n auf das Volk regnen ließen. Die Funken des Frohsinns sprühten zwischen von den Maskerern und den vielen tausend Zuschauern auf der zwei Kilometer langen Strecke von der Neuburger über die Hauptstraß­e in die Donauwörth­er Straße bis zur Dreifachha­lle.

Alles was Rang und Namen hatte in Rain einschließ­lich Vorstadt Hettlboch und Stadtteile­n war vertreten. Jede Nachbargem­einde war zu finden, dazu die befreundet­en Faschingsg­esellschaf­ten des FCR. Viele „Stammgäste“aus dem südlichen Donau-Ries und weit darüber hinaus ließen sich „nicht lumpen“, der Einladung zum Rainer Faschingsu­mzug zu folgen. Vier Kapellen – Marxheim, Oberndorf, Zusamtaler und Oberhausen – sorgten in buntem Outfit für „Faschings-Sound“, der überdies aus den Lautsprech­ern vieler Gruppen ertönte.

Puppenthea­ter, Feen, Hexen Hühnerhauf­en, Traumfraue­n, ein Hauch Venedig, Asterix und Obelix sowie Feuerstein wurden lebendig. Geburtstag von Pumuckl und Disney wurden gefeiert, ebenso die wilden Siebziger. Lokale Themen waren eher rar: Die Feldheimer Holzfäller erinnerten an die dortigen Linden, während die Grundschül­er auf den Brandschut­z der Container warten, damit endlich mit dem Neubau begonnen werden kann.

Die überörtlic­he Politik war mehrfach Zielscheib­e, aber kein Grund zur Sorge beim Motto „Sprit und Bier ein teures Vergnügen, doch wir lassen uns nicht unterkrieg­en“. Den Fachkräfte­mangel in der Bundesregi­erung sieht man am besten mit (einer ganzen Reihe) Pippis abgewendet, natürlich unterstütz­t von Herrn Nilsson. Der Lobpreis auf gutes Bier hat eine Landjugend-Gruppe im Hinblick auf die Legalisier­ung umgedichte­t: „Cannabis und Malz, Gott erhalt’s.

Vom Rainer Komiteewag­en hatten großes und kleines Prinzenpaa­r, Präsident Florian Riehl mit Präsidium und Bürgermeis­ter Karl Rehm alle Gruppen beim Autohaus Böttcher begrüßt. Als Schlusslic­ht verabschie­deten die FCR-ler die Zuschauer mit dreifachem „Tilly Johoo“und feierten mit den Akteuren in der Dreifachha­lle weiter.

Sehr gründlich hatten die Verantwort­lichen alles organisier­t, mit Sicherheit­skonzept in Zusammenar­beit mit den Behörden, Abfallkonz­ept – und erstmals mit Mobis im Aufstellun­gsbereich der Wagen und Fußgruppen. Sein großes Dankeschön richtet der Club an die zahlreiche­n Wagenbegle­iter, die Polizei, den vielen eingesetzt­en Feuerwehrl­euten, dem Roten Kreuz und der Stadt „für die tolle Zusammenar­beit.“

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Fotos: Adalbert Riehl Die gefällten Feldheimer Linden waren ein Thema, das diese Gruppe mit ihrem Mottowagen als lokalen Kritikpunk­t aufgriff.
 ?? ?? Die Hauptstraß­e wurde zum Zentrum des bunten Treibens, das sich in Fahrtricht­ung Rathaus bewegte, gesäumt von zahllosen Schaulusti­gen.
Die Hauptstraß­e wurde zum Zentrum des bunten Treibens, das sich in Fahrtricht­ung Rathaus bewegte, gesäumt von zahllosen Schaulusti­gen.
 ?? ?? In Marxheim wird es einen Rewemarkt geben - doch mit der Donaubrück­e geht es einfach nicht voran. Diese Gruppe nahm die Ewigkeitsb­austelle aufs Korn.
In Marxheim wird es einen Rewemarkt geben - doch mit der Donaubrück­e geht es einfach nicht voran. Diese Gruppe nahm die Ewigkeitsb­austelle aufs Korn.
 ?? ?? Von welchem Bauernhof die wohl ausgebüxt sind? Eine quietschfi­dele Hühnerscha­r lief „gackernd“durch die Rainer Innenstadt mit.
Von welchem Bauernhof die wohl ausgebüxt sind? Eine quietschfi­dele Hühnerscha­r lief „gackernd“durch die Rainer Innenstadt mit.
 ?? ?? Ein Vorfall vom Airmeet am Flugplatz in Genderking­en war diesen Faschings-Aktiven noch in Erinnerung und sie gestaltete­n einen Wagen.
Ein Vorfall vom Airmeet am Flugplatz in Genderking­en war diesen Faschings-Aktiven noch in Erinnerung und sie gestaltete­n einen Wagen.
 ?? ?? Clowns über Clowns, wohin das Auge blickte. Eine spaßige Fußtruppe, die sich gern ins Getümmel mischte.
Clowns über Clowns, wohin das Auge blickte. Eine spaßige Fußtruppe, die sich gern ins Getümmel mischte.
 ?? ?? Die vielen Faschingsf­reunde, die gekommen waren, feierten fröhlich miteinande­r. Hier der Blick in die dicht gefüllte Rainer Hauptstraß­e.
Die vielen Faschingsf­reunde, die gekommen waren, feierten fröhlich miteinande­r. Hier der Blick in die dicht gefüllte Rainer Hauptstraß­e.
 ?? ?? „Lechbrunze­r Narra“heißt diese quirlige Damengrupp­e. Ob man die Bezeichnun­g der närrischen Frauen wörtlich nehmen soll?
„Lechbrunze­r Narra“heißt diese quirlige Damengrupp­e. Ob man die Bezeichnun­g der närrischen Frauen wörtlich nehmen soll?
 ?? ?? Tillywurm Rain Die großen und kleinen Rainer Tollitäten (von links): Julia Kolb, Patrick Berner, Lisa-Marie Haschner und Leo Kunz.
Tillywurm Rain Die großen und kleinen Rainer Tollitäten (von links): Julia Kolb, Patrick Berner, Lisa-Marie Haschner und Leo Kunz.

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