Donauwoerther Zeitung

Ein aktiver Teil der Gemeinscha­ft

Im Feuerwehr-Kreisverba­nd Donau-Ries geht eine Ära zu Ende. Heinz Mayr aus Buchdorf folgt als Kreisbrand­rat auf Rudolf Mieling. Der hebt die Bedeutung der freiwillig­en Helfer hervor. Plädoyer für die demokratis­che Grundordnu­ng

- Von Bernd Schied

Im Feuerwehrv­erband des Landkreise­s Donau-Ries geht eine Ära zu Ende. Wegen Erreichens der Altersgren­ze von 65 Jahren muss Kreisbrand­rat Rudolf Mieling nach elf Jahren an der Spitze der Feuerwehro­rganisatio­n sein Amt aufgeben. Am Wochenende wurde im Rahmen der Frühjahrs-Dienstvers­ammlung aller Führungskr­äfte in der Monheimer Stadthalle Heinz Mayr zum Nachfolger gewählt. Mayr war bisher Kreisbrand­inspektor für den Bereich Jura.

Auf ihn entfielen bei der geheimen Wahl 141 Stimmen bei insgesamt 153 Anwesenden. Heinz Mayr wohnt in Buchdorf, ist verheirate­t und Vater zweier erwachsene­r Kinder. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Der scheidende Kreisbrand­rat Mieling galt als ruhig, besonnen und fachkompet­ent und genoss dem Vernehmen nach im Landkreis breite Anerkennun­g bei seinen Feuerwehrk­ameradinne­nund

kameraden. Die Amtszeit endet im März. Landrat Stefan Rößle wird Mieling im April bei einer Feierstund­e offiziell aus dem Amt verabschie­den.

In seinem letzten Rechenscha­ftsbericht hob Mieling die Bedeutung der Feuerwehre­n in der Mitte der Kommunen hervor. Sie seien im Bewusstsei­n der Menschen vor Ort fest verankert und ein aktiver Teil der Gemeinscha­ft. In den Städten und Gemeinden werde ihnen nach wie vor eine besondere Wertschätz­ung entgegenge­bracht, nicht zuletzt wegen ihrer umfassende­n Verantwort­ung, die weit über die Aufgaben nach dem Feuerwehrg­esetz hinausgehe.

In seiner Rückschau auf das vergangene Jahr bemühte Mieling die Statistik: 2325-mal seien die Wehren im Kreis alarmiert und zu Hilfe gerufen worden. Den Großteil davon hätten technische Hilfeleist­ungen mit 1289 Einsätzen umfasst, gefolgt von 657 Bränden. Derzeit leisteten 7444 Männer und Frauen freiwillig­en Feuerwehrd­ienst,

wobei der weibliche Anteil bei 694 liege. 107 Wehren betreiben aktive Jugendarbe­it.

Weiter wies Mieling auf die immer umfangreic­heren Einsätze, verbunden mit steigenden Anforderun­gen an eine sach- und zeitgerech­te Ausrüstung, hin. Die meist sehr teuren Einsatzfah­rzeuge und Gerätschaf­ten seien unabdingba­r im Einsatz für in Not geratene Bürger. Um alle Erforderni­sse erfüllen zu können, nehme die Ausbildung der Feuerwehrk­räfte einen hohen Stellenwer­t ein. Dazu dienten Lehrgänge an den Staatliche­n Feuerwehrs­chulen ebenso wie Schulungen an den jeweiligen Standorten, betonte Rudolf Mieling.

Mit Blick auf die Zukunft bilde die Ausbildung mit Digitalfun­k einen Schwerpunk­t. Im Rahmen derer sollen Wissenslüc­ken geschlosse­n und die Handhabung der Geräte besser vermittelt werden. Die digitale Alarmierun­g solle nach den derzeitige­n Planungen ab 2025 in allen schwäbisch­en Landkreise­n schrittwei­se eingeführt werden.

Rudolf Mieling dankte allen Akteuren und Mitstreite­rn für die Unterstütz­ung und das Vertrauen, das sie ihm während seiner Amtszeit entgegenge­bracht hätten.

Der Landrat dankte dem scheidende­n Kreisbrand­rat ebenfalls für ein vertrauens­volles Miteinande­r und gleichzeit­ig dem Kreistag Donau-Ries für dessen Bereitscha­ft, mitunter viel Geld für die

Beschaffun­g der notwendige­n Gerätschaf­ten zur Verfügung zu stellen. Zudem sei er froh, dass es inzwischen gelungen sei, den Versicheru­ngsschutz für die Feuerwehre­n zu vereinheit­lichen.

Die Neuwahl des Kreisbrand­rates nahm Rößle zum Anlass, vor dem Hintergrun­d mancher Umsturzfan­tasien aus rechtsextr­emen Kreisen der Gesellscha­ft die freiheitli­ch-demokratis­che Grundordnu­ng

nachdrückl­ich zu verteidige­n, in der das freie Wahlrecht ein bedeutende­s Element darstelle. In ihren Grußworten sagten der CSULandtag­sabgeordne­te Wolfgang Fackler und Monheims Zweiter Bürgermeis­terin Anita Ferber den Wehren ihre Unterstütz­ung zu. Fackler sagte, der Freistaat Bayern werde stets ein verlässlic­her Partner aller Floriansjü­nger sein.

Breiten Raum der Versammlun­g nahmen zahlreiche Ehrungen verdienter Wehrmänner ein. Die höchsten Auszeichnu­ngen gingen an den Nördlinger Stadtbrand­inspektor Marco Kurz (Ehrenkreuz des Bezirksfeu­erwehrverb­andes Schwaben in Silber), Markus Meyr (Ehrennadel der Deutschen Jugendfeue­rwehr in Silber) sowie Rudolf Mieling (Groß-Gold des Freistaate­s Bayern für 50 Jahre aktiven Dienst). Zu Ehrenmitgl­iedern des Kreisfeuer­wehrverban­des wurden der frühere Kreisbrand­inspektor Thomas Fink und der bisherige Schatzmeis­ter Franz Reichherze­r ernannt.

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Foto: Bernd Schied

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