Donauwoerther Zeitung

Kommt eine Einigung bei der Kreisumlag­e im Landkreis?

Der Kreisaussc­huss trifft sich zu Etatberatu­ngen. Manche Fraktion ist bei der Kreisumlag­e kompromiss­bereit.

- Von Bernd Schied

Nach einer kontrovers­en, aber sachlich-konstrukti­ven Aussprache zwischen einem Teil der Landkreis-Bürgermeis­ter und dem Landrat am vergangene­n Freitag scheint in die Diskussion um die Höhe des Kreisumlag­ensatzes für 2024 Bewegung zu kommen. Dem Vernehmen nach könnte dessen Senkung doch höher als maximal 0,8 Prozent ausfallen, die von der Kreisverwa­ltung vorgeschla­gen und von den Fraktionen aus CSU, Freien Wählern und PWG/ÖDP/FDP bisher mitgetrage­n wurde.

An diesem Montagvorm­ittag trifft sich der Kreisaussc­huss zu seinen abschließe­nden Beratungen des Etats im Landratsam­t. Landrat Stefan Rößle erklärte am Rande einer Feuerwehrd­ienstversa­mmlung am Wochenende in Monheim unserer Redaktion gegenüber, dass er die Anliegen der Bürgermeis­terRunde in der Sitzung vorbringen werde. Ansonsten wollte sich Rößle zu den noch offenen Fragen nicht äußern.

Die Fraktion Grüne/Frauenlist­e hat sich nach Angaben von Fraktionsc­hef Albert Riedelshei­mer bei ihrer Klausurtag­ung im Kloster Holzen auf einen eigenen Vorschlag verständig­t. Demnach soll die Umlage um 1,0 Prozent abgesenkt werden. Dies wäre ein Kompromiss zwischen dem Ansinnen der SPD nach einer 1,5-prozentige­n Reduzierun­g und den maximal 0,8 Prozent der übrigen Fraktionen.

SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Peter Moll erklärte am Sonntag auf Anfrage, er werde heute mit der entspreche­nden Forderung in die Sitzung gehen, sei aber durchaus kompromiss­bereit. Er gehe davon aus, dass auch die CSU-Vertreter sich noch bewegten. Entspreche­nde Signale habe er jedenfalls erhalten.

Die Bürgermeis­terinnen und Bürgermeis­ter wollen eine deutlich niedrigere Kreisumlag­e – unter anderem wegen notwendig werdender Zwischenfi­nanzierung­en von Kanalbauma­ßnahmen, weil der Freistaat zwar Zuschüsse aus dem Förderprog­ramm RZWas zugesagt, aber noch nicht ausbezahlt habe. Die betroffene­n Gemeinden müssten deswegen in ihren Haushalten höhere Kreditaufn­ahmen einplanen, was wiederum die Spielräume für andere Projekte einschränk­e, hieß es.

Keine unterschie­dlichen Auffassung­en zwischen den Fraktionen gibt es über eine notwendige Aufnahme einer Kreditermä­chtigung zwischen drei und vier Millionen Euro in den neuen Kreisetat, die aber möglicherw­eise während des Jahres gar nicht in Anspruch genommen werden müsse.

Nach Angaben des Statistisc­hen Landesamte­s lag der Landkreis Donau-Ries 2023 mit einer Kreisumlag­e pro Kopf der Bevölkerun­g von 780,66 Euro auf Platz eins aller zehn schwäbisch­en Landkreise. Deutlich dahinter auf Platz zwei folgt der Landkreis Ostallgäu mit 704,37 Euro. Beim Kreisumlag­ensatz nahm der Donau-Ries-Kreis mit 49,3 Prozent nach dem Kreis Dillingen (49,75) den zweiten Rang ein.

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Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

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