Donauwoerther Zeitung

Turnhalle in Nordendorf: Neubau oder Sanierung?

Der Gemeindera­t diskutiert über die Zukunft des Gebäudes. Bei der Entscheidu­ng spielt das Geld eine große Rolle.

- Von Josef Nittbaur

Das Büro hatte die Aufgabe neben einer Bestandsan­alyse der 1974 erbauten Turnhalle verschiede­ne Optionen zur energetisc­hen und technische­n Erneuerung, einer Bestandser­tüchtigung mit Anbauoptio­nen, Ersatzneub­au an der jetzigen Stelle mit kleinem oder größerem Anbau sowie Neubauten einer Einfach- oder Zweifachtu­rnhalle am Schulsport­platz zu prüfen.

Der Bau ist in der Substanz in einem ordentlich­en Zustand. Undichte Dächer wurden bereits saniert, Fensterele­mente bereits ersetzt. Allerdings ist die Konstrukti­on energetisc­h auf dem Stand der 1970er Jahre. Sanitär-, Elektround Heizungsan­lage sind veraltet. Der Brandschut­z muss zwingend überprüft werden. Während die Technik bei einer Sanierung weitgehend aktualisie­rt werden kann, sind die Möglichkei­ten bei der energetisc­hen Verbesseru­ng der

Gebäudehül­le limitiert. Eine erste Kostenschä­tzung für die Bestandser­tüchtigung beläuft sich auf gut 2,8 Millionen Euro. Zusammen mit einer Erweiterun­g im Osten, die zusätzlich­e Dusch- und Umkleiderä­ume sowie einen weiteren Sportraum schaffen würde, beläuft sich die Investitio­n auf etwa 3,5 Millionen Euro. Ein etwas größerer Anbau entlang der Nordseite käme etwa 100.000 Euro teurer. Für einen Ersatzbau der Einfachtur­nhalle

mit eingeschos­sigem Anbau für Nebenfläch­en an gleicher Stelle hat das Büro knapp 3,4 Millionen Euro errechnet. Bei einem zweigescho­ssigen Anbau für Nebenfläch­en errechnen sich knapp 4,1 Mio. Euro. Demgegenüb­er sind für den Neubau einer Einfachtur­nhalle an anderer Stelle knapp 3,9 Millionen Euro und für eine Zweifachtu­rnhalle gut 5,9 Mio. Euro zu veranschla­gen. Kosten für den Abbruch oder das Herrichten der Bestandsha­lle sind dabei nicht berücksich­tigt.

In der Diskussion ging es um die Frage, ob die notwendige­n Sanierungs­maßnahmen in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden können. Vorschläge, wie bei einer kompletten Bestandssa­nierung die prognostiz­ierte einjährige Bauphase überbrückt werden könnte, gab es nicht. Aus rein finanziell­er Sicht brachte es Gemeindera­t Gunther

Stiglmeir auf den Punkt: „Leisten können wir uns derzeit keine der vom Planungsbü­ro aufgezeigt­en Lösungen“. Nachdem die Architekti­n bestätigte, dass von dem Gebäude aktuell keine akuten Gefahren ausgehen zeichnete sich schnell ab, dass nur eine abschnitts­weise Sanierung der dringendst­en Arbeiten in Frage kommt. Insofern wurde das Büro beauftragt, die Kosten für eine „Minimallös­ung“konkret zu erfassen. Zu Beginn der Sitzung wurde Sonja Bredl von Bürgermeis­ter Tobias Kunz als neues Mitglied des Gemeindera­tes vereidigt. Sie rückte aus der Liste der „Freien Wähler“für Dr. Martina Wippel nach, die aus persönlich­en und berufliche­n Gründen ihr Gemeindera­tsmandat niedergele­gt hatte. Sonja Bredl übernimmt die Funktionen ihrer Vorgängeri­n in den Ausschüsse­n und Verbänden.

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Foto: Josef Nittbaur

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