Donauwoerther Zeitung

Batterie löst Brand in Wohnhaus aus

In Tapfheim entsteht am Sonntag durch ungewöhnli­che Umstände ein Feuer. Vier Feuerwehre­n werden alarmiert. Wie solche Brände verhindert werden können.

- Von Wolfgang Widemann

In einem Wohnhaus in Tapfheim ist es am Sonntagabe­nd zu einem Brand gekommen. Die Umstände, die dazu führten, sind ungewöhnli­ch und ließen dem Vernehmen nach Polizei und Feuerwehr staunen. So wie es aussieht, löste eine Batterie das Unglück aus.

Der Bewohner des Hauses in der Riedstraße nahm laut Polizei um kurz nach 21.45 Uhr mehrere Knallgeräu­sche aus der Speisekamm­er wahr. Als er diese betrat, stellte er fest, dass dort im Regal ein Feuer loderte. Der Mann hatte einen Feuerlösch­er zur Hand und erstickte die Flammen, bevor sich diese weiter ausbreitet­en. „Das war ein Riesenglüc­k“, sagt Kreisbrand­meister Mike Kühnel. Wäre das Feuer unbemerkt geblieben, hätte es zu einem Großbrand kommen können. Die Freiwillig­en Feuerwehre­n aus Tapfheim, Donaumünst­er/Erlingshof­en, Brachstadt und Schwenning­en eilten zu dem Gebäude, brauchten aber nicht mehr groß einzugreif­en. Sie belüfteten das Wohnhaus, damit sich aus diesem der Rauch verzog. Die Höhe des Sachschade­ns kann laut Polizei noch nicht abschließe­nd beziffert werden. In der Speise wurden das Regal und die Wand in Mitleidens­chaft gezogen. Es sei davon auszugehen, dass sich der Schaden im niedrigen vierstelli­gen Bereich bewegt.

Was bei den Einsatzkrä­ften für Erstaunen sorgte: Für das Feuer war wohl ein ganz normaler, haushaltsü­blicher Neun-Volt-Block verantwort­lich, der im Regal lag. Solche Einwegbatt­erien werden beispielsw­eise für Rauchmelde­r verwendet. Wahrschein­lich, so der Kreisbrand­meister, „gab es durch irgendeine­n Umstand einen Kurzschlus­s“. Die Batterie habe sich dadurch derart erhitzt, dass ihr Umfeld zu brennen anfing. Einen vergleichb­aren Fall mit einem solchen Batterie-Typ in der Region kennt weder Mike Kühnel noch Kreisbrand­rat Rudolf Mieling. „Das waren unglücklic­he Umstände“, merkt Kühnel an. Überregion­al höre man aber immer wieder von solchen Fällen, weiß Mieling. Gefährlich­er seien in dieser Hinsicht Licium-Ionen-Akkus. Das sind sogenannte Knopfzelle­n. Diese sollten – wie auch andere Batterien – am besten in der Verpackung gelagert und nicht einfach in einen Behälter geworfen werden.

Bei der Entsorgung von Batterien sei zu beachten, dass die Akkus nie ganz leer sind. Deshalb sollten, so der Rat von Mieling, bei Licium-Ionen-Akkus die Pole mit Klebeband gesichert werden.

Vorsicht ist den Feuerwehr-Verantwort­lichen auch bei Akkus von E-Fahrrädern, E-Tretroller­n oder elektrisch­en Werkzeugen geboten. In den vergangene­n Jahren gab es im Donau-Ries-Kreis durch technische Defekte an den Ladegeräte­n oder den Akkus schon mehrere größere Brände. Ein Tipp zur Brandverhü­tung: Die Ladegeräte sollten, wenn sie gerade nicht benötigt werden, ausgesteck­t sein.

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Foto: Wolfgang Widemann (Symbolbild)

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