Wie man die Fastenzeit bewusst gestaltet
Die Fastenzeit ist für viele Menschen die ideale Zeit dafür, Verzicht zu üben. AOK-Ernährungsexpertin Cornelia Zink erklärt, wie eine nachhaltige Veränderung gelingt.
Landkreis Donau-Ries In der Fastenzeit verändern viele Menschen ihre Essgewohnheiten: Manche nehmen die sechs Wochen als Einstieg in die Gewichtsreduktion und schränken sich beim Essen ein. Andere lassen bestimmte Gewohnheiten ganz oder teilweise weg, wie die Nutzung von Fernsehen, Internet und sozialen Medien. „Anlässlich der Fastenzeit lohnt es sich, beim Thema Essen über eine bewusste nachhaltige Veränderung nachzudenken und nicht nur einen radikalen kurzzeitigen Verzicht zu üben“, sagt Cornelia Zink, Ernährungsexpertin bei der AOK
Donau-Ries. Für sie komme es bei einer gesunden Ernährungsweise nicht nur darauf an, was wir essen, sondern auch wie.
Zink sagt, es könne sehr hilfreich sein, vor dem Essen die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken und sich zu fragen, ob man im Moment tatsächlich Hunger habe. Sie regt zudem an, bei den ersten Anzeichen von Hunger erst einmal zu kalorienfreien Durstlöschern zu greifen, um sicher zu sein, dass man nicht Hunger mit Durst verwechselt. „Lässt man den Hunger andererseits zu groß werden, verleitet dies oft zu sehr schnellem Essen.“Gerade bei einem sehr schnellen Esstempo bestehe jedoch die Gefahr, sich zu überessen.
Umso wichtiger sei es, eine Mahlzeit entspannt zu beginnen, gründlich zu kauen und zwischen den einzelnen Bissen immer wieder eine Pause einzulegen, um die Anzeichen von Sättigung wahrzunehmen, die der Körper sendet. „Bei einer dauerhaften Ernährungsumstellung ist es ganz wichtig, sich satt zu essen und das Gefühl für Hunger und Sättigung zu trainieren“, führt Zink weiter aus. Denn unser Körper melde uns erst mit etwa 15 bis 20 Minuten Verzögerung, dass der Magen gefüllt ist. „Leider sind gerade viele Übergewichtige bereits im Kindesalter dazu erzogen worden, stets den Teller leer zu essen.“Man habe sich so immer weiter von einer intuitiven Essweise entfernt, sagt Zink. Sie schlägt außerdem vor, drei Mahlzeiten täglich einzuplanen und nicht zwischen den Mahlzeiten zu naschen. Es sei gesünder und habe sich auch beim Abnehmen bewährt, eine ausreichend lange Pause von mehreren Stunden einzuhalten, bis man das nächste Mal etwas esse. (AZ)