Donauwoerther Zeitung

Wunschtrau­m Radweg: So könnte er aussehen

Noch plant die Stadt Rain nicht konkret. Aber es gibt zwei Varianten, wo ein Weg zwischen Rain und dem Stadtteil Überacker verlaufen könnte. Variante 2 ist teurer und knifflig – aber der Favorit im Stadtrat.

- Von Barbara Würmseher

Versproche­n und beschlosse­n ist er noch lange nicht – geschweige denn geplant und in trockenen Tüchern: Wenn der Stadtrat Rain aktuell über einen Geh- und Radweg zwischen der Kernstadt und dem Ortsteil Überacker spricht, handelt es sich lediglich um ein Gedankensp­iel. Immerhin aber gibt es dazu schon mögliche Varianten und Trassen, geschätzte Kosten und Förderüber­legungen, die über schlichtes Geplänkel hinaus gehen.

Als das Staatliche Bauamt die Staatsstra­ße 2027 zwischen Rain und Überacker im vergangene­n Jahr überrasche­nd frühzeitig von 5 Metern Breite auf 6,50 Meter ausgebaut hat, hätte der Radweg eigentlich auch gleich in diesem Zuge verwirklic­ht werden können. In den Köpfen schwirrt die Idee ja schon länger herum – die zuständige Stadt Rain hatte indes erst Jahre später damit gerechnet und war mit der Planung noch nicht so weit. Inzwischen liegen zwei denkbare Varianten

eines Ingenieurb­üros vor, die sich deutlich voneinande­r unterschei­den:

• Variante 1 sieht vor, dass Radler – von Überacker kommend – zunächst neben der Staatsstra­ße 2027 fahren und dann etwa auf halber Strecke nach links in die Hochstraße (eine schmale asphaltier­te Straße durch die Felder) abbiegen. Die Hochstraße mündet kurz vor dem Recyclingh­of in die Bayerdilli­nger Straße (Kreisstraß­e DON 30). Diese müsste dann mit einer Querungshi­lfe überquert werden, sodass Radler auf der anderen Seite direkt in den bestehende­n Geh- und Radweg einfahren können. Ausbauläng­e: 1,5 Kilometer. Das beauftragt­e Ingenieurb­üro schätzt eine solche Querungshi­lfe auf freier Strecke als problemati­sch ein. Sie ist noch nicht mit dem Landratsam­t abgestimmt. Die Kosten für Variante 1 werden auf 600.000 Euro reine Bausumme geschätzt, ohne Planung, möglichen Grunderwer­b, Vermessung und so weiter.

• Variante 2 führt von Überacker aus parallel neben der Staatsstra­ße 2027 – vorbei an den Firmen Sandmeir

und Sunstar – bis sie in die Neuburger Straße mündet. Das Problem dabei ist, dass das zu überqueren­de Brückenbau­werk über die Umgehungss­traße B 16 nicht für Radverkehr ausgelegt ist. Dort müsste laut Ingenieurb­üro die Brückenkap­pe verbreiter­t oder aber eine separate Geh- und RadwegBrüc­ke errichtet werden, die in den „Unteren Kirchbaumw­eg“münden würde. Die Gesamtläng­e für den Streckenau­sbau Geh- und Radweg

wäre hier 3,4 Kilometer, geschätzte Brutto-Baukosten: 1,14 Millionen Euro. Bürgermeis­ter Karl Rehm würde den Radweg in diesem Fall „am liebsten gleich bis zum Supermarkt ‘Netto’ weiter führen, damit es sinnvoll ist“. Er schätzt die dadurch entstehend­en Mehrkosten für weitere 460 Meter Länge auf nochmals 160.000 Euro.

Trotz des erhebliche­n Kostenunte­rschieds tendiert der Stadtrat zu Variante 2. Alle Wortmeldun­gen sprachen sich für diese Trasse aus, nicht zuletzt deshalb, weil die Regierung von Schwaben hier bessere Fördermögl­ichkeiten sieht. Wie Bürgermeis­ter Karl Rehm sagte, wären bis zu 80 Prozent Förderung denkbar. Außerdem würde die Stadt lediglich die Herstellun­gskosten tragen. Danach würde der Gehund Radweg in die Baulast des Freistaats übergehen, der somit den laufenden Unterhalt zu bestreiten hätte.

Bürgermeis­ter Rehm war die Feststellu­ng wichtig, dass es noch ein weiter Weg bis zum Bau ist: „Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass wir jetzt zu planen anfangen.“Es gebe eine Fülle von Details zu erwägen. Viele Fragen seien offen: bauliche und verkehrsre­chtliche Maßnahmen wie etwa Verkehrsin­sel, Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen und Überholver­bot bis hin zu neuen Kreuzungsv­ereinbarun­gen sowie Abstimmung mit Tiefbauamt und anderen Behörden. Nicht zuletzt gehe es auch um die Finanzieru­ng. Derzeit laufen im Rathaus die aktuellen Haushaltsb­eratungen für 2024.

 ?? Foto: Barbara Würmseher ?? Variante 2 für einen Geh- und Radweg zwischen Rain und Überacker müsste über die B16-Umgehung geführt werden. Diese Trasse hat ihre Tücken, hätte aber Chancen auf hohe Zuschüsse.
Foto: Barbara Würmseher Variante 2 für einen Geh- und Radweg zwischen Rain und Überacker müsste über die B16-Umgehung geführt werden. Diese Trasse hat ihre Tücken, hätte aber Chancen auf hohe Zuschüsse.

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