Hoffnung auf neue Kinderärzte
Wie geht es mit der Versorgung im Landkreis Donau-Ries künftig weiter? Eine Antwort darauf könnte nun gefunden worden sein.
Ein Blick in die Zukunft der kinderärztlichen Versorgung im Landkreis Donau-Ries bereitet derzeit vielen Eltern Sorgen. Kommt es bald zu einem echten Mangel an Ärzten für ihren Nachwuchs, stellen sich nicht wenige die Frage. Anfang April beenden in Donauwörth zwei Mediziner ihre Tätigkeit und reißen damit eine erhebliche Lücke in die Versorgungskette. Geht die Entwicklung so weiter?
Im Ries ist derzeit die Situation noch ganz gut. Drei pädiatrische Fachpraxen mit vier Ärztinnen und Ärzten gibt es momentan. Aber wie lange hält dieser Zustand an? Zwei Praxisinhaber sind bereits im Rentenalter. Die Kinderärztin in Oettingen würde lieber heute als morgen ihren Ruhestand genießen, findet jedoch bis dato keine Nachfolgerin oder einen Nachfolger.
Möglicherweise entspannt sich ab 2025 die Lage. Nach derzeitigem Stand will sich auf dem Areal des früheren Klosters der Marianhiller Missionare in Reimlingen ein Arztehepaar niederlassen und eine Praxis für Kinder- und Jugendmedizin eröffnen. Der Eigentümer des Geländes, der Immobilienunternehmer Maximilian Weik aus dem württembergischen Lippach, einem Ortsteil der Gemeinde Westhausen, bestätigte entsprechende Informationen unserer Redaktion.
Um wen es sich dabei handelt, will Weik mit Rücksicht auf noch zu klärende Fragen vorläufig nicht bekannt geben. Keinesfalls wolle er den Zulassungsprozess durch eine zu frühe Nennung der Namen gefährden, bat Weik um Verständnis. Sollte alles positiv verlaufen, komme für die neue Kinderarztpraxis das Gebäude des früheren Heilpraktikers Pater Wolfgang Hainz gleich an der Einfahrt zum Klosterareal infrage. Das Haus sei noch „gut in Schuss“, so dass es sich für diesen Zweck bestens anbiete. Freilich würden gewisse Umbauten nötig, um es für die Anforderungen einer modernen Praxis zu ertüchtigen. Zudem seien ausreichend Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe vorhanden. Somit hätten die Patienten kurze Wege.
Das Arztehepaar, das derzeit in Berlin lebt, hat enge familiäre Bindungen ins Ries. Wie Investor Weik und Reimlingens Bürgermeister Jürgen Leberle übereinstimmend betonen, befänden sie sich in „fortgeschrittenen Gesprächen“mit den Beiden im Hinblick auf die Eröffnung einer eigenen Praxis Anfang kommenden Jahres. Aktuell sei noch nichts unterschrieben. Darüber hinaus gebe es eine Reihe von Fragen mit den beteiligten Stellen, wie beispielsweise der Kassenärztlichen Vereinigung oder der Ärztekammer, zu klären. Leberle selbst hat nach eigener Aussage das Medizinerehepaar mit dem Eigentümer des Klostergeländes „zusammengebracht“.
Er freue sich sehr, dass beide Parteien inzwischen übereingekommen seien, ein gemeinsames Projekt angehen zu wollen und ernsthaft über eine Praxis-Niederlassung zu sprechen. Die Gemeinde tue jedenfalls alles, um das Vorhaben zu unterstützen, versprach Leberle.
Der Reimlinger Rathauschef ist ohnehin „happy“, mit Maximilian Weik einen Investor vor Ort zu haben, der aus dem attraktiven Gelände des Marianhiller-Ordens samt den Immobilien etwas Sinnvolles vorhabe. Mit einem inzwischen eröffneten privaten Pflegedienst sowie einem Laden mit Produkten für den täglichen Bedarf in der alten Gärtnerei, der sieben Tage die Woche rund um die Uhr geöffnet ist, gebe es bereits erste vielversprechende Nutzungen.
Wie berichtet, plant Weik zudem rund 40 neue Wohnungen in den bestehenden Gebäuden. Noch in diesem Jahr will er damit beginnen. Sollten am Ende des Tages alle Pläne und Vorhaben verwirklicht und umgesetzt werden können, würde dies eine deutliche Aufwertung für die Gemeinde Reimlingen bedeuten, zeigt sich Bürgermeister Leberle überzeugt.