Gutes Zeichen für mehr Sachlichkeit in Deponie-Diskussion
Es ist schon bemerkenswert, wie die geplante Erweiterung einer Erdaushub-Deponie in der Stadt Monheim die Gemüter erhitzt. Es sind wohl mehrere Faktoren, die dafür verantwortlich zeichnen. Zum einen wurde das Thema zwar bereits vor ein paar Jahren im Stadtrat öffentlich angesprochen, jedoch bekamen dies damals nur wenige Bürgerinnen und Bürger mit. Im Weiteren wurde über das
Vorhaben offenbar hinter verschlossenen Türen beraten. Als Bürgermeister Günther Pfefferer das Projekt vor ein paar Monaten in der Bürgerversammlung ansprach, geschah dies übereinstimmenden Aussagen von damals Anwesenden zufolge auf nicht gerade glückliche Weise.
Dass für die Deponie einige Hektar Wald abgeholzt werden müssen, ist nicht nur in der Region naturgemäß ein Akt, den viele Menschen mit blutendem Herzen und damit hochemotional betrachten. Umso heftiger fallen die Reaktionen aus, wenn ungeschickt agiert oder unzureichend kommuniziert wird. Dies geschah in der jüngeren Vergangenheit in der
Monheimer Stadtpolitik nicht zum ersten Mal. Anscheinend haben dies zahlreiche Bürgerinnen und Bürger registriert und hegen Befürchtungen, es könnte über ihre Köpfe hinweg entschieden werden.
Das Interesse an der Info-Veranstaltung am Montag war überwältigend. Der Abend verlief geordnet und konstruktiv. Aus den Reihen des Stadtrats war Selbstkritik zu hören. Das ist ein gutes Zeichen. Vielleicht trägt die Veranstaltung dazu bei, die Diskussion nun auf einer sachlicheren Ebene zu führen. Die Entscheidung für oder gegen die Deponie-Erweiterung wird wahrscheinlich im Laufe des Jahres in einem Bürgerentscheid fallen.