Man muss auf die Wortwahl achten
Zum Kommentar „Die Mehrheit ist aufgestanden“(DZ vom 21. Februar):
Die überwältigenden Zahlen der Demo-Teilnehmer in Donauwörth und in der gesamten Republik gegen Hass und Hetze waren zuletzt zweifellos Balsam für die Seele aller Demokraten. Die Erleichterung sowie die Freude waren in den Gesichtern der Menschen am vergangenen Sonntag eindeutig zu erkennen. Klar, positiv war, es wurde nicht das ganze rechte Spektrum ins Visier genommen. Der Fokus lag auf den widerlichen Rechtsextremismus, der ja bekanntlich für Verachtung, Agitation und Gewalt gegenüber Migranten mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit steht. Dass die menschenverachtende AfD hier eine große Rolle einnimmt und für diese schändliche Entwicklung die Verantwortung übernehmen muss, steht natürlich außer Frage. Zur Ausbreitung des Rechtsextremismus und haben aber auch manche Politiker etablierter Parteien beigesteuert. Bestes Beispiel: Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler. Mit seinen populistischen Haudrauf-Äußerungen, die für die Demokratie Gift bedeuten, hat er es sogar geschafft, das „rechte Gedankengut“in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Und so setzt sich das Ganze von ganz oben bis ganz unten fort. Man muss auf die (eigene) Wortwahl achten, egal ob Politiker, Journalist, Polizist oder Arbeiter. Wie sagte einmal der Schriftsteller Victor Klemperer: „Worte können sein wie winzige Arsendosen. Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“