Wald wird für Gewerbegebiet gerodet
Eine Fällaktion bei Monheim sorgt für Gerüchte. Was die Firma Münsinger damit zu tun hat und was der aktuelle Stand ist.
Das Thema Wald wird in Monheim derzeit heiß diskutiert. Dies betrifft nicht nur die mögliche Rodung von 7,5 Hektar Forst, sollte die Erdaushubdeponie südwestlich der Kernstadt erweitert werden. Zuletzt wurden sämtliche Bäume des Waldstücks an der B2-Anschlussstelle Monheim-Mitte westlich des Orts umgesägt.
Anlässlich dieser Maßnahme meldete sich ein Monheimer bei der Info-Veranstaltung der Kommune zur Deponie-Erweiterung zu Wort. Er berichtete, in der Stadt koche angesichts der Rodungsaktion bereits die Gerüchteküche. Es werde kolportiert, dass auf der Fläche eine Schredder- und Sortieranlage geplant sei. Es heiße, was dort nicht verwertet werden könne, solle in der erweiterten Deponie entsorgt werden.
Wie bereits berichtet, will die Stadt das Gewerbegebiet „Südlich der Wemdinger Straße“erweitern. Dies soll auf einer Fläche von rund sechs Hektar geschehen. Knapp vier Hektar davon waren bislang Wald. Der musste jetzt weichen. Das Genehmigungsverfahren für den Bebauungsplan läuft derzeit.
Zweite Bürgermeisterin Anita Färber erklärte in der Versammlung sogleich, dass sich die Firma Münsinger aus Blossenau in diesem Bereich ansiedeln wolle. Das Unternehmen wolle einen Betrieb errichten, in dem „Bauschutt“recycelt wird.
Der Gedanke der Firma sei, Handel mit aufbereitetem Material zu betreiben. „Ob was in unsere
Deponie rein darf, liegt in unserer Hand“, ergänzte Färber. Nach Informationen unserer Zeitung plant Münsinger, in dem Betrieb Aushubmaterialien zu trennen und zwischenzulagern.
Fix ist dem Vernehmen nach noch nichts. Das Unternehmen habe lediglich Interesse angemeldet. Weil das Bebauungsplanverfahren noch nicht abgeschlossen ist, habe auch noch kein Grundstücksgeschäft stattgefunden. Für den gerodeten Wald muss die Kommune im Verhältnis eins zu eins neu aufforsten. Dies soll nach Auskunft von Bürgermeister Günther Pfefferer im kommenden Herbst geschehen. Die Ersatzflächen befänden sich unter anderem zwischen den Stadtteilen Rothenberg und Weilheim sowie nahe Ried.