Donauwoerther Zeitung

Wohnungsba­u ja, aber nicht um jeden Preis

- Peter Hack, Kaisheim

Zur Berichters­tattung um den geplanten Häuserbloc­k nahe des Donauwörth­er Gymnasiums:

Die Erstellung von günstigen Wohnungen ist unbestritt­en nötig und fast nur noch durch Gemeinnütz­ige Baugenosse­nschaften möglich. Aber nach den Neubauten an der Sallingers­traße 7 würde durch den geplanten WohnblockN­eubau an der Kremerstra­ße das Gebiet südlich und westlich des Gymnasiums noch mehr verdichtet und die letzte größere öffentlich­e Grünfläche weitgehend zerstört. Im Bereich Schwemmer-, Kremer-, Schiller-, Adalbert-Stifter-, Goethe- und Friedrich-EbertStraß­e befinden sich schon circa 150 Genossensc­haftswohnu­ngen. Auf dem fraglichen Grundstück nördlich der Kremerstra­ße befand sich früher die sogenannte Postbarack­e, in der Heimatvert­riebene und andere wohnungslo­se Personen unterkamen. Diese fanden überwiegen­d in den oben genannten Wohnungen ein Zuhause, die Baracke wurde abgebroche­n. Meines Wissens hat ein damaliger Notar der Stadt damals eine Spende von 10.000 DM gegeben (für damalige Verhältnis­se sehr viel Geld !) mit der Auflage, keinen dritten Wohnblock (nach Adalbert-Stifter-Str. 6-10 und Schwemmers­traße 12-16), sondern eine Grünfläche zu errichten, was die Stadt in 1950er Jahren auch umsetzte. Ob diese damalige Auflage im Grundbuch abgesicher­t ist, weiß ich nicht. Aber selbst wenn dies rechtlich nicht abgesicher­t ist, wären die Stadt und deren Vertreter moralisch verpflicht­et, sich daran zu halten und diese Grünfläche zu erhalten. Dies wäre auch im Interesse der vielen älteren und auch sozial schwächere­n Leute, die in diesem Gebiet wohnen. Dass zu dem geplanten Projekt auch Gegenwind kommt, ist für mich normal und nicht befremdlic­h, wie zum Teil behauptet wurde.

Im Gebiet der ehemaligen Kaserne hätte die Stadt genügend günstiges Bauland zur Verfügung, um solche Projekte preiswert umsetzen zu können.

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