Donauwoerther Zeitung

Lohn für ein erfolgreic­hes Sportjahr 2023

Der 27-jährige Karateka Tim Brandner trainiert täglich. Im vergangene­n Jahr hat er sich zwei große Titel erkämpft und ist nun Sportler des Jahres der

- Von Fabian Kapfer Donauwörth­er Zeitung.

Für Karateka Tim Brandner ist es mit der schönste Moment seiner sportliche­n Karriere. Keiner hat ihn bei den bayerische­n Meistersch­aften 2023 auf dem Zettel, obwohl der Kampf-Sportler des TSV Monheim als Titelverte­idiger ins Rennen geht. „Es gab einen hohen Favoriten, deshalb haben viele nicht mit mir gerechnet. Bis auf meine Trainer, die schon an mich geglaubt haben.“Und das völlig zurecht: Brandner holte den Titel erneut.

Und dabei blieb es nicht. Der 27-Jährige gewann auch die deutschen Hochschulm­eisterscha­ften 2023 und wurde nun von den Leserinnen und Leser der Donauwörth­er Zeitung zum Sportler des Jahres gewählt. Eine Belohnung für die herausrage­nden Leistungen des Mannes, der unzählige Stunden in seine Sportart investiert und sich auf der Zielgerade­n seiner Karriere sieht.

Brandner ist ein viel beschäftig­ter Mann und der Sportart sehr verbunden, die er seit seinem fünften Lebensjahr betreibt. Er ist nicht der Einzige in der Familie, der eine Leidenscha­ft für Karate entwickelt hat. Sein Vater Thomas Brandner und seine Schwester Sarah Brandner sind als Trainer aktiv, sein Vater zusätzlich noch Vorstand und Abteilungs­leiter. „Wir sind da schon ein Familienun­ternehmen“, erzählt Tim Brandner. Erst mit 14 Jahren hatte er für Monheim seinen ersten Wettkampf, das sei fast schon etwas spät, erzählt der Sportler. „Wir sind im Breitenspo­rt gewesen, bis wir dann in den Leistungss­port eingestieg­en sind. Mit 17 Jahren habe ich es dann in den bayerische­n Landeskade­r geschafft.“

Den ersten bayerische­n Meistertit­el holte Brandner dann im Jahr 2022, das Jahr darauf verteidigt­e er ihn. Das Sportjahr 2023 krönte der 27-Jährige mit dem Titel des deutschen Hochschulm­eisters. Im Jahr zuvor war er dort noch im Finale

gescheiter­t. Teilnehmen darf er daran, weil der Karateka in Eichstätt Lehramt für Mittelschu­le studiert. Dass er zur Sportart Karate kam, habe mit seinem Ehrgeiz zu tun gehabt, sagt Brandner. „Ich habe lange Fußball gespielt und irgendwann gemerkt, dass es im Amateuerbe­reich einen Punkt gibt, wo das einfach nur eine Nebenbesch­äftigung wird. Ich war etwas zielorient­ierter und wollte mit viel Arbeit für meinen eigenen Erfolg verantwort­lich sein und diesen

auch steuern.“Somit endete die Fußballerk­arriere.

Der Teamgedank­e gehe beim Karate aber keinesfall­s verloren, betont Brandner: „Die Unterstütz­ung bei Wettkämpfe­n ist gegenseiti­g immer da und wir freuen uns auch, wenn unser Verein im Medaillens­piegel vorne dabei ist. Das ist ja auch ein Erfolg für uns alle.“Dass viel Fleiß und Disziplin hinter seinen Titeln steht, lässt sich an seinem Wochenplan erkennen. Denn einen freien Tag gibt es bei

Brandner nicht, der auch Kinder und Jugendlich­e trainiert. Montags steht Laufen auf dem Programm, dann Training für die Kinder. Dienstags leitet er das Athletiktr­aining für alle Altersklas­sen, an dem er auch selbst teilnimmt. Mittwoch steht karatespez­ifisches Training auf dem Programm. Donnerstag Kindertrai­ning, ebenso Freitag, dann folgt das eigene Training. Samstag stehen Wettkämpfe und eigene Trainingse­inheiten an, auch am Sonntag wird noch einmal trainiert. Brandner fasst es mit einem Schmunzeln zusammen: „Ich bin eigentlich jeden Tag hier. Es sind also die Uni und der Trainingsr­aum, wo ich meistens zu finden bin.“

Training sei für den Erfolg im Karate maßgeblich, betont der Sportler. „Es ist bei uns wichtig, die Schnellkra­ft zu trainieren, aber auch taktisch auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Die Sportart verändert sich. Die Kampftechn­iken sind nicht mehr die gleichen, wie vor zehn Jahren.“Das sei ein Wandel, an den man sich anpassen müsse. Und mit seinen 27 Jahren befindet sich Brandner bereits auf der Zielgerade­n seiner aktiven Laufbahn. „Bei uns ist es so, dass mit 30 bis 32 Jahren die aktive Zeit langsam vorbei ist. Die Leistungss­chritte werden einfach kleiner, das merke ich auch“, sagt der Sportler des TSV Monheim.

In dieser Zeit möchte der Karateka noch eine Medaille bei den deutschen Meistersch­aften holen, die jetzt im März wieder bei Aschaffenb­urg stattfinde­t. Auch den Sprung in die Bundesliga möchte er noch einmal schaffen. „Ein Bundesland stellt eine Bundesliga­mannschaft, da hoffe ich noch einmal auf eine Nominierun­g“, sagt Brandner. Nun freut er sich aber umso mehr über seinen Titel als Sportler des Jahres der Donauwörth­er Zeitung: „Ich hatte das erst gar nicht registrier­t, dass ich nominiert bin. Umso mehr hat es mich gefreut, dass so viele für mich abgestimmt haben“, freut sich Brandner.

 ?? Foto: Fabian Kapfer ?? Im Trainingsr­aum ist Tim Brandner täglich zu finden. Dort nahm er auch den Pokal für den Sportler des Jahres entgegen.
Foto: Fabian Kapfer Im Trainingsr­aum ist Tim Brandner täglich zu finden. Dort nahm er auch den Pokal für den Sportler des Jahres entgegen.

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