Donauwoerther Zeitung

Neue Ideen für Donauries-Ausstellun­g gefordert

Die Messe hat 2023 das Ziel von 50.000 Besuchern verfehlt. Der Wirtschaft­sausschuss spricht über Verbesseru­ngen.

- Von Bernd Schied

Über aktuelle Projekte des Wirtschaft­sförderver­bandes Donauries zur Fachkräfte­sicherung unterricht­eten Klemens Heininger und Laura Turbany von der Stabsstell­e für Kreisentwi­cklung und Nachhaltig­keit den Wirtschaft­sausschuss des Kreistags. Ziel sei es in erster Linie, mit unterschie­dlichen Aktionen die Attraktivi­tät des Landkreise­s als Wohnund Arbeitsrau­m darzustell­en.

Dazu gehörten unter anderem Betriebser­kundungen für Schülerinn­en und Schüler, das Label TopArbeitg­eber, überregion­al geschaltet­e Anzeigen und Plakatakti­onen sowie eine breite Präsenz in den sozialen Medien. Hinzu kämen Workshops und Vorträge für kleinere und mittlere Unternehme­n. Auch bei Kultur- und Sportveran­staltungen beteilige sich der Wirtschaft­sförderver­band mitunter durch Sponsoring, um den Landkreis

als Marke noch sichtbarer zu machen, wie Heininger und seine Kollegin erklärten.

Landrat Stefan Rößle sagte, durch die vielfältig­en Aktivitäte­n das ganze Jahr über gelinge es inzwischen, die Marke Donauries zur „echten Marke“werden zu lassen. Albert Riedelshei­mer (Grüne/ Frauen) wünscht sich bei der Vergabe der Auszeichnu­ng Top-Arbeitgebe­r, auch das soziale Engagement des jeweiligen Betriebes mehr zu beleuchten. Kritik kam von Steffen Höhn (CSU): Er warnte vor Negativkam­pagnen in größeren Städten („Kündige der RushHour“, „Kündige Deiner Stadt“), um Menschen in den Landkreis Donau-Ries zu locken. Diese Art der Werbung erzeuge möglicherw­eise negative Gegenreakt­ionen. Er plädierte vielmehr für Aktionen, in denen der Landkreis Donau-Ries positiv dargestell­t werde.

Der Landrat sieht dies nicht so und verwies auf die beauftragt­e Agentur, die die Auffassung vertrete,

dass man bei Werbeaktio­nen in gewissem Maße provoziere­n müsse, um wahrgenomm­en zu werden. Rößle: „Allerwelts­botschafte­n machen keinen Sinn“. Auf Höhn eingehend meinte er, bisher habe er noch keine negativen Reaktionen von außerhalb erhalten.

Im Großen und Ganzen wurden die Aktionen des Wirtschaft­sförderver­bandes jedoch positiv vom Ausschuss beurteilt. „In dem einen oder anderen Fall sind wir durchaus an die Grenzen gegangen“, räumte der Landkreisc­hef ein. Hauptzielg­ruppe seien junge Menschen. Ob die Bemühungen freilich ausreichte­n, müsse man sehen. „Den Stein der Weisen haben wir noch nicht gefunden.“

Laura Brummer informiert­e über das Thema „IT“im Landkreis. Sie erwähnte dabei verschiede­ne Projekte wie die angestrebt­e digitale Bauleitpla­nung in den Kommunen und die Nutzung der künstliche­n Intelligen­z in der Zulassungs­stelle des Landratsam­tes. Mit den Städten und Gemeinden sei sie in stetigem Kontakt, um diesen bei den verschiede­nen Fragen zur Verfügung zu stehen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln.

In der Rückschau auf die Donauries-Ausstellun­g 2023 mit dem erhebliche­n Rückgang der Besucherza­hl plädierte Gottfried Hänsel (CSU) für neue Ideen bei künftigen Ausstellun­gen. „Ich habe die Sorge, dass vieles dahinpläts­chert.“Ein „weiter so“könne nicht die Antwort sein, machte Hänsel deutlich. Man benötige künftig einige „Hingucker“und nicht nur das Gewohnte. Auch sei die Barrierefr­eiheit auf den Ausstellun­gsgeländen verbesseru­ngsfähig. Bei der Messe afa in Augsburg sollte man weiterhin präsent sein, um Besucher in den Landkreis Donau-Ries zu locken.

Claudia Müller (SPD) sprach sich für einen barrierefr­eien Rundgang auf den Ausstellun­gen aus. Den Besuchersc­hwund sollten die Verantwort­lichen kritisch sehen. Mark Tanner (PWG/ÖDP/FDPFraktio­n) will diesen hingegen nicht überbewert­en. Der afa könne er allerdings nicht mehr viel abgewinnen. „Ich denke, wir sollten dort unser Engagement zurückschr­auben.“

 ?? Foto: Helmut Bissinger ?? 50.000 Menschen wollten die Veranstalt­er 2023 zur Donauries-Ausstellun­g locken – am Ende waren es rund 43.500.
Foto: Helmut Bissinger 50.000 Menschen wollten die Veranstalt­er 2023 zur Donauries-Ausstellun­g locken – am Ende waren es rund 43.500.

Newspapers in German

Newspapers from Germany