Faszination Wassertropfen
Der Fotodesigner Jörg Weiß stellt im Farbertörl in Donauwörth seine Bilder aus. Was sie darstellen und warum sie so in ihren Bann ziehen.
Vielleicht erscheint das Thema im ersten Moment und auf den ersten, oberflächlichen Blick hin ein wenig kurios: Wassertropfen. Der Fotodesigner Jörg Weiß aus Niedersachsen hat sich damit befasst – intensiv – und dabei eine Faszination dafür verspürt. Er hat eine Leidenschaft für dieses Naturphänomen entwickelt und es mit Können, Technik und Feingefühl umgesetzt. „Stillife der Tropfen“heißt der Titel der FotografieAusstellung, zu der jetzt die Kunstfreunde Donauwörth ins Färbertörl einladen. Bei der Vernissage hießt Vorsitzender André Seidel auch den Künstler selbst willkommen.
„Diese immer unterschiedlichen, nicht wiederholbaren Erscheinungsformen, welche in einer
Millisekunde entstehen, erzählen Geschichten, fesseln den Betrachter und regen zur Interpretation und Deutung an“, heißt es in der Beschreibung der Ausstellung, deren Exponate die Kostbarkeit des Augenblicks einfangen. Lauscht man den Erklärungen des Künstlers, kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Was zunächst recht simpel klingt, begeistert durch Komplexität und Vielfalte.
In seinem Heimstudio experimentiert der in Bodenwerder lebende Künstler mit derzeit drei Wasserrohren, verschiedfarbigem Wasser und Aufsteckblitz. So kommt es, dass es sich fast ausnahmslos um Originale ohne nachträgliche Kolorierung handelt. Bei der Ausstellungseröffnung wirkt Jörg Weiß etwas zurückhaltend, manchnmal fast schüchtern. Kommt er aber ins Erzählen über den Prozess der Wassertropfen-Fotografie,
gerät er schnell ins Schwärmen. „Man kommt beim Ausprobieren auf verschiedene Ideen“, schildert er. Im Endeffekt handele es sich um einen elektronischen Vorgang, bei dem er steuere, wann welcher Tropfen wie aufkommt.
„Ein Bild ist es, wenn der Tropfen mit der Kamera getroffen ist. Dabei geht es um Millisekunden. Es ist wirklich viel Arbeit“, erklärt der Fotograf. Die Leidenschaft des Künstlers ist deutlich spürbar. Für diesen komplexen technischen Vorgang braucht es viel künstlerisches Gespür und das gewisse technische Know-how. Da rutscht auch Oberbürgermeister Jürgen Sorré ein leises „Wahnsinn“über die Lippen, als er staunend vor den Exponaten steht.
Die Fülle und Unterschiedlichkeit der Arbeit spiegeln sich wider. Die Bilder sind von Dynamik und
Dramatik geprägt. Mal farbenfroh, mal gedämpfter. „Das sieht aus wie Glas“, flüstert eine Besucherin ihrer Freundin zu. Da hat sie auch recht, denn die Verwendung des
Die Ausstellung geht noch bis 24. März.
Aufsteckblitzes führt dazu, dass die Bilder wie eingefroren wirken. Die Werke des Niedersachseners sind auf Fotopapier, Acryl, AluVerbund und Leinwand ausgestellt.
Noch bis zum 24. März öffnet der Kunstkreis jeden Samstag von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr die Tore des Färbertörls. Auf drei Etagen erwartet Besucher dort Kunst auf hohem technischen Niveau. Bunt, vielfältig und auf jeden Fall einen Besuch wert.