Asyl-Unterkunft wird jetzt gebaut
Ein Investor startet in Harburg mit dem Bau eines Komplexes aus Wohncontainern. So sehen die Details des Projekts aus.
Seit rund einem halben Jahr dient die alte Turnhalle in Harburg als Notunterkunft für Flüchtlinge. Es ist das einzige Gebäude dieser Art, das der Landkreis Donau-Ries für diesen Zweck verwendet. Die Situation ist alles andere als optimal. Vereine und Institutionen in der Burgstadt können die Halle nicht mehr nutzen und die Asylbewerber aus verschiedenen Nationen leben und schlafen dort auf engstem Raum, nur getrennt durch Vorhänge. Dieser Zustand soll sich jetzt bald ändern.
Auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei am Oberen Wannenberg nördlich des Orts sind seit der vorigen Woche zahlreiche Arbeiter tätig. Mithilfe eines großen Autokrans werden Dutzende von
Wohncontainern platziert. Zuvor war eigens ein Fundament dafür geschaffen worden. In sogenannter Modulbauweise entsteht vorübergehend ein zweigeschossiger Komplex für bis zu 80 Flüchtlinge.
Es handelt sich um das Projekt eines Investors. Der vermietet die Unterkunft an den Landkreis. Der Vertrag läuft nach Auskunft des Landratsamtes fünf Jahre. Ein Abwasserkanal-Anschluss ist auf dem Areal bereits vorhanden. Um den Komplex auch mit Strom versorgen zu können, wird nach Auskunft des Harburger Bürgermeisters Christoph Schmidt eigens eine Leitung von der Egelseestraße zum Oberen Wannenberg verlegt.
Schmidt zeigt sich erleichtert, dass sich in der Stadt Harburg eine Lösung bei der Unterbringung der Asylbewerber abzeichnet: „Ich finde es wichtig und gut, dass nun endlich mal etwas vorangeht.“Die
Verhältnisse durch die Belegung der alten Turnhalle seien auf Dauer unzumutbar – sowohl für die (Sport-)Kurse, die derzeit notgedrungen zum Beispiel auf dem Fliesenboden im Foyer der Wörnitzhalle stattfinden, als auch für die Einquartierten, die aus Afghanistan, der Türkei und dem Irak stammen, darunter an die 20 Kinder. Die Familien hätten keinerlei Privatsphäre.
Die sei in der neuen Unterkunft besser gewährleistet. In dieser gebe es einzelne Zimmer, auch Familienräume (dafür würden jeweils zwei Container miteinander verbunden). Die Pläne sehen auf jeder Etage gemeinschaftliche Sanitär-, Küchen- und Aufenthaltsräume vor. Dem Landratsamt zufolge soll die Unterkunft im April oder Mai bezugsfertig sein, möglicherweise gehe es auch etwas schneller. Sie sei als Ersatz für die Turnhalle vorgesehen.
Der Bürgermeister hatte zuletzt Druck ausgeübt, damit das Projekt angegangen wird. Dem Landkreis kündigte die Kommune zum 31. März den Mietvertrag für die (städtische) Halle. Gleichzeitig kündigt der Rathauschef an, die Flüchtlinge würden auch in den neuen Räumen von einem ehrenamtlichen Helferkreis unterstützt, der beispielsweise Deutsch-Sprachkurse anbietet: „Die Menschen sind nicht auf sich alleine gestellt.“