Donauwoerther Zeitung

Asyl-Unterkunft wird jetzt gebaut

Ein Investor startet in Harburg mit dem Bau eines Komplexes aus Wohncontai­nern. So sehen die Details des Projekts aus.

- Von Wolfgang Widemann

Seit rund einem halben Jahr dient die alte Turnhalle in Harburg als Notunterku­nft für Flüchtling­e. Es ist das einzige Gebäude dieser Art, das der Landkreis Donau-Ries für diesen Zweck verwendet. Die Situation ist alles andere als optimal. Vereine und Institutio­nen in der Burgstadt können die Halle nicht mehr nutzen und die Asylbewerb­er aus verschiede­nen Nationen leben und schlafen dort auf engstem Raum, nur getrennt durch Vorhänge. Dieser Zustand soll sich jetzt bald ändern.

Auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei am Oberen Wannenberg nördlich des Orts sind seit der vorigen Woche zahlreiche Arbeiter tätig. Mithilfe eines großen Autokrans werden Dutzende von

Wohncontai­nern platziert. Zuvor war eigens ein Fundament dafür geschaffen worden. In sogenannte­r Modulbauwe­ise entsteht vorübergeh­end ein zweigescho­ssiger Komplex für bis zu 80 Flüchtling­e.

Es handelt sich um das Projekt eines Investors. Der vermietet die Unterkunft an den Landkreis. Der Vertrag läuft nach Auskunft des Landratsam­tes fünf Jahre. Ein Abwasserka­nal-Anschluss ist auf dem Areal bereits vorhanden. Um den Komplex auch mit Strom versorgen zu können, wird nach Auskunft des Harburger Bürgermeis­ters Christoph Schmidt eigens eine Leitung von der Egelseestr­aße zum Oberen Wannenberg verlegt.

Schmidt zeigt sich erleichter­t, dass sich in der Stadt Harburg eine Lösung bei der Unterbring­ung der Asylbewerb­er abzeichnet: „Ich finde es wichtig und gut, dass nun endlich mal etwas vorangeht.“Die

Verhältnis­se durch die Belegung der alten Turnhalle seien auf Dauer unzumutbar – sowohl für die (Sport-)Kurse, die derzeit notgedrung­en zum Beispiel auf dem Fliesenbod­en im Foyer der Wörnitzhal­le stattfinde­n, als auch für die Einquartie­rten, die aus Afghanista­n, der Türkei und dem Irak stammen, darunter an die 20 Kinder. Die Familien hätten keinerlei Privatsphä­re.

Die sei in der neuen Unterkunft besser gewährleis­tet. In dieser gebe es einzelne Zimmer, auch Familienrä­ume (dafür würden jeweils zwei Container miteinande­r verbunden). Die Pläne sehen auf jeder Etage gemeinscha­ftliche Sanitär-, Küchen- und Aufenthalt­sräume vor. Dem Landratsam­t zufolge soll die Unterkunft im April oder Mai bezugsfert­ig sein, möglicherw­eise gehe es auch etwas schneller. Sie sei als Ersatz für die Turnhalle vorgesehen.

Der Bürgermeis­ter hatte zuletzt Druck ausgeübt, damit das Projekt angegangen wird. Dem Landkreis kündigte die Kommune zum 31. März den Mietvertra­g für die (städtische) Halle. Gleichzeit­ig kündigt der Rathausche­f an, die Flüchtling­e würden auch in den neuen Räumen von einem ehrenamtli­chen Helferkrei­s unterstütz­t, der beispielsw­eise Deutsch-Sprachkurs­e anbietet: „Die Menschen sind nicht auf sich alleine gestellt.“

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Widemann Foto: Wolfgang In Modulbauwe­ise wird derzeit im Bereich am Oberen Wannenberg in Harburg eine provisoris­che Unterkunft für bis zu 80 Flüchtling­e errichtet.

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