Wulf Dorn bringt Gänsehaut-Momente in die Stadtbibliothek
Der Bestseller-Autor ist im Rahmen des Literaturfestivals Nordschwaben zu Gast in Donauwörth. Dort liest er aus „Trigger – Das Böse kehrt zurück“.
Es ist Samstagabend und rund 40 Menschen kommen in der Donauwörther Stadtbibliothek, nachdem die eigentlich längst geschlossen hat. Warum? Im zweiten Stock des Gebäudes wartet der Besteller-Autor Wulf Dorn auf Krimifans. Er liest an diesem Tag im Rahmen des Nordschwäbischen Literaturfestivals aus seinem Thriller „Trigger – Das Böse kehrt zurück“. Kulturreferentin Barbara Kandler heißt willkommen in der Welt des Unheimlichen und eröffnet die0 literarische Begegnung mit dem „King des Bösen“, wie Wulf Dorn schon genannt wurde. Und dann geht es auch schon in medias res: Jonas Reinhard startet das Gespräch mit dem Bestseller-Autor und alle lauschen gebannt.
„Trigger – Das Böse kehrt zurück“ist der Folgeband mit Psychiater Mark Behrendt in der Hauptrolle. Mit seinem 2009 erschienenen Debütroman „Trigger“gelang Wulf Dorn ein internationaler Erfolg, dem weitere folgten. Er verarbeitet in seinen Geschichten 20 Jahre Erfahrung durch die Arbeit in einer psychiatrischen Klinik. „Dort habe ich gelernt, welche Ängste in uns lauern, das schlägt sich auch in meinen Büchern nieder“, erklärt Dorn. Dabei interessiere ihn besonders an den Ursprung des Lebens einer Figur zurückzugehen. „Zu schauen, wieso dieses Leben jetzt so verlaufen ist, wie es ist.“Jede seiner Figuren bekommt bei ihm sogar eine eigene Akte.
Dorns Geschichten werden weltweit gelesen. Als sein Buch über Nacht zum internationalen Bestseller wurde, sei er quasi auch über Nacht Vollzeit-Autor geworden, so erzählt er. Und wie sieht der Berufsalltag eines berühmten Thriller-Autors so aus? Wulf Dorn schreibt zu Hause und plant feste Arbeitszeiten ein – unterbrochen von Haus- und Gartenarbeit. Der gebürtige Ichenhausener witzelt: „Wenn bei Dorn der Rasen richtig gut gemäht ist, dann hat er wieder eine Schreibblockade.“Dass er den Folgeband von Trigger
schrieb, bemerkte er erst während des Schreibens. „Da war dieser Moment, als ich merkte: Oh das ist jetzt wohl der zweite TriggerBand.“
Bei den Büchern des 55-jährigen handelt es sich um einzelne eigenständige Handlungen. Jedoch zeichnen sie sich auch durch immer wieder kehrende Orte und Figuren aus. So ist der Ort Fahlenberg
ein treuer Begleiter in fast all seinen Büchern. Neben einem spannenden Dialog über Schreibkunst, Motivation und Handlung gewährt der Autor durch kleine Lesekostproben immer wieder Einblick in die spannende Handlung. Vom Buben, der seine Eltern tot auffindet, dem Hauptprotagonisten, der von einem unbekannten Angreifer betäubt wird, bis hin zum mysteriösen Erpressungs-Anruf des anonymen Entführers. Dorn weiß, wie man Spannung aufbaut. Bei seiner Lesung setzt er gekonnt fesselnde Handlungen aus seinem Buch in Szene und zieht das Publikum in seinen Bann. Er beendet seine Lesung mit einem klassischen Cliffhanger: Mark Behrendt hat den Entführer der Freundin, die mit ihm betäubt wurde, am Telefon. Damit der ihm scheinbar bekannte Täter der Freundin nichts antut, soll Behrendt eine Person finden. Ein Gegenstand in seiner Hosentasche soll ihn auf die richtige Fährte führen. Mark greift also in seine Hosentasche, findet etwa Viereckiges und das war…
So endet die Lesung. Das Publikum bleibt sprachlos und mit vielen Fragen zurück. Was ist nun dieser mysteriöse Gegenstand? – Wer bekommt da nicht Lust weiterzulesen? Ein gelungener Abend, nach dem man sich am liebsten mit Dorns „Trigger – das Böse kehrt zurück“auf dem Sofa verkriechen würde, um einfach nur zu lesen.