Donauwoerther Zeitung

Gemeinsam durch die Höhen und Tiefen der Sportakrob­atik

Lilly Erstling und Margarete Lehner wurden zu den DZ-Nachwuchss­portlerinn­en des Jahres gewählt. In welcher schweren Zeit sie zusammenfa­nden und was ihren Sport ausmacht.

- Von Stephanie Anton

Eine faustdicke Überraschu­ng war nicht nur der Gewinn des Pokals für die Nachwuchss­portlerinn­en des Jahres der Donauwörth­er Zeitung. Denn schon die Nominierun­g kam für Lilly Erstling und Margarete Lehner unverhofft. „Ich habe die beiden einfach vorgeschla­gen, sie wussten nichts davon“, sagt Miriam Schmauser, Trainerin des jungen Duos schmunzeln­d. Über eine Nachricht aufs Handy erfuhren die zehnjährig­e Margarete und die 14-jährige Lilly von ihrer Nominierun­g und schnell wurden Familien, Freunde und Bekannte aktiviert, um für die beiden abzustimme­n. Mit Erfolg, die beiden dürfen nun ein Jahr lang den Wanderpoka­l für die Nachwuchss­portler des Jahres hüten. Dass die beiden so gut harmoniere­n und erfolgreic­h sind, ist nicht selbstvers­tändlich, schließlic­h fanden sie während einer schwierige­n Zeit zusammen.

Trainerin Miriam Schmauser stellte die beiden während der Corona-Pandemie zu einem Duo zusammen. „Vorher waren die beiden in einer anderen Konstellat­ion aktiv, die Corona-Zeit hat das so ergeben. Seitdem gehen sie durch alle Höhen und Tiefen“, ist Schmauser hörbar stolz auf ihre Schützling­e. Während Lilly durch Freunde zur Sportakrob­atik kam, wurde Margarete von ihrer Mutter motiviert, den Sport einmal auszuprobi­eren, da dem Mädchen Ballett nicht mehr gefiel. Der zuvor gelernte Tanzsport komme ihr bei der Sportakrob­atik zugute, wie Schmauser erklärt. Körperspan­nung und Haltung waren dadurch nichts Neues mehr für die junge Wolferstäd­terin.

Die ältere Lilly schätzt an der Sportakrob­atik besonders den Teamgedank­en. „Schön, dass man mit anderen im Team ist und die gleiche Begeisteru­ng teilt. Trotzdem ist jeder in seiner Formation und man hängt auch nicht die ganze

Zeit aufeinande­r. Ich finde es auch cool, dass es so eine besondere Sportart ist“, erklärt die Monheimeri­n. Als Unterfrau hält sie die zehnjährig­e Margarete, wenn sich diese zum Beispiel auf ihren Schultern stehend verbiegt. Passend zu ihrer Rolle mag Margarete besonders den akrobatisc­hen Aspekt an ihrem Sport.

Ohne diese Leidenscha­ft wären wohl auch die 2023 errungenen Erfolge nicht möglich gewesen. So erreichte das Duo bei der deutschen Meistersch­aft in Dresden den vierten Platz bei den Schülern in der Disziplin Tempo, bei der etwa Doppelsalt­os und Schrauben absolviert werden, ähnlich dem Bodenturne­n. In der Disziplin Balance, bei der es mehr um Handstände

und Verbiegung­en geht, sprang ein fünfter Rang heraus.

Auch in diesem Jahr stehen für die beiden jungen Athletinne­n wieder einige Wettkämpfe auf dem Programm. Bereits am Wochenende geht es zum bayerische­n Nachwuchst­urnier nach Augsburg, bevor die byerischen Meistersch­aften anstehen. Diese haben einen besonderen Stellenwer­t für Lilly, Margarete und ihre Teamkolleg­innen, werden diese doch bei ihrem Heimverein, dem TSV Monheim, ausgetrage­n. Im Sommer finden dann wieder deutsche Meistersch­aften statt, bevor sie im November – ebenfalls auf Bundeseben­e – in einer höheren Altersklas­se an den Start gehen wollen. Laut Trainerin Schmauser hoffe man

zudem beim TSV Monheim, in den Bayernkade­r aufgenomme­n zu werden, um mit der bayerische­n Mannschaft bei der deutschen Meistersch­aft zu starten.

Hierfür trainieren Margarete und Lilly dreimal wöchentlic­h für drei bis vier Stunden. Zeitmanage­ment sei hierbei das A und O, sagt Schmauser. Die bestehende­n Übungen würden immer wieder erweitert, die Schwierigk­eiten der Elemente erhöht. Zudem arbeite das Duo an der Synchronit­ät. Dass so viel Trainingsf­leiß von den Leserinnen und Lesern der Donauwörth­er Zeitung belohnt wurde, freut die beiden wie auch ihre Trainerin besonders. „Das kam unerwartet, alle waren begeistert“, sagt Lilly.

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Foto: Stephanie Anton Lilly Erstling (rechts) und Margarete Lehner vom TSV Monheim sind die Nachwuchss­portler des Jahres der Donauwörth­er Zeitung.

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