Dortmund lässt nichts anbrennen
Mit einem 2:0-Erfolg gegen die PSV Eindhoven gelingt dem BVB der Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Die Tore fallen ganz früh und ganz spät.
Tempo, Wille, Spielwitz und am Ende ein bisschen Glück – Borussia Dortmund hat auf großer Bühne zu lange vermissten Tugenden zurückgefunden und zum ersten Mal seit drei Jahren das Viertelfinale der Champions League erreicht. Mit dem 2:0 (1:0) über die PSV Eindhoven gelang dem im Bundesliga-Titelkampf bereits weit abgeschlagenen Team von Trainer Edin Terzic der erhoffte Vorstoß in den erlauchten Kreis des europäischen Fußball-Adels. Vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna trafen der in der Winterpause als Leihgabe von Manchester United verpflichtete Sancho (3. Minute) und Joker Marco Reus (90.+5) am Mittwoch zum verdienten Sieg.
Drei Wochen nach dem 1:1 im ersten Duell mit dem niederländischen
Spitzenteam bot der BVB vor allem im ersten Durchgang eine ansprechende Leistung und folgte dem FC Bayern als zweites deutsches Team in die Runde der letzten acht Teams. Der Erfolg, der im zweiten Durchgang noch arg in Gefahr geriet, bessert nicht nur das sportliche Renommee, sondern auch die Vereinskasse auf. Weitere Einnahmen in Höhe von mindestens 10,6 Millionen Euro aus dem Prämientopf der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sind garantiert. Zudem machte der Auftritt Mut für das nun anstehende schwere Bundesliga-Programm mit gleich fünf Spielen gegen Teams aus den Top 6.
Der souveräne Spitzenreiter der niederländischen Ehrendivision sah sich zunächst einem Dortmunder Dauer-Druck ausgesetzt, der früh belohnt wurde. Sancho ließ die BVB-Fans mit einem Schuss aus 18 Metern bereits in der dritten Minute jubeln. Mit der Führung im Rücken legte der BVB weiter den
Vorwärtsgang ein. Mehr Ballbesitz, mehr gewonnene Zweikämpfe und deutlich mehr Torchancen – die PSV hätte bereits früh deutlich zurückliegen können. Vor allem nach der Doppelchance durch Julian Brandt und Donyell Malen, als der argentinische Keeper Walter Benitez Schlimmeres verhinderte (16.).
Hatte die BVB-Abwehr im ersten Durchgang noch alles unter Kontrolle, herrschte mit Beginn der zweiten Halbzeit plötzlich Alarmstimmung. Die PSV drehte mächtig auf und sorgte für einige brenzlige Szenen. BVB-Keeper Gregor Kobel stand immer mehr im Blickpunkt. Pech hatten die Dortmunder, dass ein Tor von Niclas Füllkrug wegen Abseitsstellung nicht gegeben wurde (77.). So musste bis zum Schluss gezittert werden, ehe Reus alle erlöste. (dpa)