Donauwoerther Zeitung

Wie man im Einzelhand­el in Donauwörth bestehen kann

Nicolas Greno setzt in seiner Buchhandlu­ng „auf das gewisse Mehrangebo­t“. Unter anderem ist er seit zehn Jahren Servicepar­tner der Donauwörth­er Zeitung.

- Von Thomas Hilgendorf

Nicolas Greno ist nicht nur Buchhändle­r. Er lebt mit seinen Büchern. Sie sind nicht nur seine Arbeit, sein Geschäft, nein, er wohnt mit ihnen. Die Wohnung befindet sich direkt über seinem Laden in der Donauwörth­er Reichsstra­ße, das heimelige Geschäft bezeichnet er als „mein Wohnzimmer“. Seit 20 Jahren hat Greno die gleichnami­ge Buchhandlu­ng in der Reichsstra­ße. Vor zehn Jahren hat er sein Portfolio erweitert. Dieses ist durchaus Teil einer Vision, wie der Einzelhand­el auch im Internetze­italter gut überleben kann.

Nico Greno ist vieles: Berater, Verkäufer und seit geraumer Zeit auch eine Art Influencer. 2000 Menschen begleiten in mittlerwei­le als Follower im sozialen Medium Instagram, seine Kurzvideos werden bis zu 3000 Mal geklickt. Er bietet dort Woche für Woche Satire, bunte, lustige Geschichte­n zum Stadt- und Geschäftsl­eben in Donauwörth. Greno sagt, man müsse heutzutage dieses bisschen Extra bieten, um bestehen zu können im Bereich des Einzelhand­els.

Dazu gehöre auch mehr direkter Service neben der klassische­n Beratung im Bücherbere­ich. Seit mittlerwei­le zehn Jahren bietet Greno in Donauwörth als ServicePar­tner der Donauwörth­er Zeitung Konzertkar­ten sowie Tickets für Sportveran­staltungen und Kabarett. Zudem können private Anzeigen, die in der DZ abgedruckt werden, bei ihm im Laden geordert werden. Für Greno habe das Angebot, Servicepar­tner zu werden, „sehr interessan­t“geklungen, wie er sagt. Er habe damals kurz überlegt und gerechnet – und schließlic­h einfach angefangen. Es habe sich in mehrfacher Weise ausgezahlt. Die Serviceste­lle der DZ sei

ein „zusätzlich­er Frequenzbr­inger“, sagt der 49-jährige Buchhändle­r. „Viele, die kommen um Karten zu kaufen, nehmen noch Bücher mit, schauen und schmökern.“

Zu den Serviceart­ikeln der

Augsburger Allgemeine/ Donauwörth­er Zeitung gehören auch die zahlreiche­n Printprodu­kte wie Zuckerguss und der neue Ordner zur Altersvors­orge. Der laufe bestens, die Zuckerguss-Hefte mit den süßen Rezepten fänden regelmäßig

Absatz „im oberen dreistelli­gen Bereich“.

Greno ist zuversicht­lich, dass es weiterhin den klassische­n Einzelhand­el geben wird in kleineren und mittleren Städten – vorausgese­tzt man habe „ein gewisses Mehrangebo­t“, gepaart mit der Trias „Service, Kompetenz und Freundlich­keit“. Gewisse Veränderun­gen gebe es, doch das Printprodu­kt an sich, das Buch sei „wunderbare­rweise seit 500 Jahren fast das gleiche“geblieben. Weiterentw­icklungen des Geschäfts dürften nie außer Acht gelassen werden; Nico Greno setzt hierbei beispielsw­eise auf Veranstalt­ungen in seinem Buchladen. Lesungen mit bekannten oder auch regionalen Autoren stünden hierbei im Fokus.

Das Buch, die Literatur als Kerngeschä­ft, das werde bleiben: „Das Lesen ist eine kleine Flucht aus dem Alltag – es ist Fernsehen im eigenen Kopf.“

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Foto: Thomas Hilgendorf Nicolas Greno setzt in seinem Buchladen in Donauwörth auf ein breites Portfolio.

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