Wie man im Einzelhandel in Donauwörth bestehen kann
Nicolas Greno setzt in seiner Buchhandlung „auf das gewisse Mehrangebot“. Unter anderem ist er seit zehn Jahren Servicepartner der Donauwörther Zeitung.
Nicolas Greno ist nicht nur Buchhändler. Er lebt mit seinen Büchern. Sie sind nicht nur seine Arbeit, sein Geschäft, nein, er wohnt mit ihnen. Die Wohnung befindet sich direkt über seinem Laden in der Donauwörther Reichsstraße, das heimelige Geschäft bezeichnet er als „mein Wohnzimmer“. Seit 20 Jahren hat Greno die gleichnamige Buchhandlung in der Reichsstraße. Vor zehn Jahren hat er sein Portfolio erweitert. Dieses ist durchaus Teil einer Vision, wie der Einzelhandel auch im Internetzeitalter gut überleben kann.
Nico Greno ist vieles: Berater, Verkäufer und seit geraumer Zeit auch eine Art Influencer. 2000 Menschen begleiten in mittlerweile als Follower im sozialen Medium Instagram, seine Kurzvideos werden bis zu 3000 Mal geklickt. Er bietet dort Woche für Woche Satire, bunte, lustige Geschichten zum Stadt- und Geschäftsleben in Donauwörth. Greno sagt, man müsse heutzutage dieses bisschen Extra bieten, um bestehen zu können im Bereich des Einzelhandels.
Dazu gehöre auch mehr direkter Service neben der klassischen Beratung im Bücherbereich. Seit mittlerweile zehn Jahren bietet Greno in Donauwörth als ServicePartner der Donauwörther Zeitung Konzertkarten sowie Tickets für Sportveranstaltungen und Kabarett. Zudem können private Anzeigen, die in der DZ abgedruckt werden, bei ihm im Laden geordert werden. Für Greno habe das Angebot, Servicepartner zu werden, „sehr interessant“geklungen, wie er sagt. Er habe damals kurz überlegt und gerechnet – und schließlich einfach angefangen. Es habe sich in mehrfacher Weise ausgezahlt. Die Servicestelle der DZ sei
ein „zusätzlicher Frequenzbringer“, sagt der 49-jährige Buchhändler. „Viele, die kommen um Karten zu kaufen, nehmen noch Bücher mit, schauen und schmökern.“
Zu den Serviceartikeln der
Augsburger Allgemeine/ Donauwörther Zeitung gehören auch die zahlreichen Printprodukte wie Zuckerguss und der neue Ordner zur Altersvorsorge. Der laufe bestens, die Zuckerguss-Hefte mit den süßen Rezepten fänden regelmäßig
Absatz „im oberen dreistelligen Bereich“.
Greno ist zuversichtlich, dass es weiterhin den klassischen Einzelhandel geben wird in kleineren und mittleren Städten – vorausgesetzt man habe „ein gewisses Mehrangebot“, gepaart mit der Trias „Service, Kompetenz und Freundlichkeit“. Gewisse Veränderungen gebe es, doch das Printprodukt an sich, das Buch sei „wunderbarerweise seit 500 Jahren fast das gleiche“geblieben. Weiterentwicklungen des Geschäfts dürften nie außer Acht gelassen werden; Nico Greno setzt hierbei beispielsweise auf Veranstaltungen in seinem Buchladen. Lesungen mit bekannten oder auch regionalen Autoren stünden hierbei im Fokus.
Das Buch, die Literatur als Kerngeschäft, das werde bleiben: „Das Lesen ist eine kleine Flucht aus dem Alltag – es ist Fernsehen im eigenen Kopf.“