Donauwoerther Zeitung

Schade für Andere - schön für Wohnungssu­chende

- Zum Artikel „Grünfläche oder neue Wohnungen“vom 6. März: Judith Lehmeier, Donauwörth

Es dürfte unbestreit­bar sein, dass der Bedarf an bezahlbare­m Wohnraum nötig ist. Die Anwohner hatten lediglich um ein Überdenken der Bebauung an dieser Stelle in einem Brief an alle Stadträte, persönlich­er Vorsprache in der Bürgerspre­chstunde des OBs und der erwähnten Unterschri­ftensammlu­ng appelliert. Zu keiner Zeit ging es darum, „alten und gebrechlic­hen Menschen“(Zitat Vitus Schmid im Artikel vom 4. Dezember 2019 zum bereits erstellten Wohnkomple­x der GBD in der Sallingers­traße) oder „weniger gut versorgten Bürgen“(aktuelles Zitat von Brigitte Kundinger-Schmidt) den Wohnraum zu verweigern. Die Frage stellt sich: Warum ist keiner der Verantwort­lichen der GBD und der Vertreter der Stadt Donauwörth in der Lage, oder hatte den Mut, sich den Fragen und Ängsten der Anwohner persönlich zu stellen? 200 Donauwörth­er haben sich gegen eine Bebauung ausgesproc­hen. Sie alle waren im Glauben, dass es sich bei dem Grundstück um eine öffentlich­e Anlage handelt, die dem Wohl der Allgemeinh­eit dient. Da sich der größte Teil, dank der Veräußerun­g des Grundstück­s im Oktober 2018 durch die Stadt Donauwörth, ohnehin im Besitz der GBD befindet, war es eigentlich ein Glück, dass der Bereich bis dato nutzbar war. 200 Bürger der Stadt Donauwörth finden es dennoch traurig, dass eine Grünanlage mit altem Baumbestan­d einem Wohnkomple­x mit 19 Wohneinhei­ten weichen muss und es keinen alternativ­en Bauplatz (ohne Baumbestan­d) gegeben hätte. Nein, sie müssen sich erneut Unterstell­ungen über das Sprachrohr „Donauwörth­er Zeitung“gefallen lassen. Sieht so eine bürgernahe, allen Belangen offene Stadtführu­ng aus? Schön für die 19 Wohnungssu­chenden, die die GBD auf Ihrer Liste streichen kann. Schade für die Bürger Donauwörth­s, deren noch bestehende Grünfläche demnächst für den Wohnbedarf der restlichen 381 Wohnungssu­chenden weichen muss. Nachverdic­htung versus Naturschut­z? Die Antwort ist hier wohl klar und deutlich. Da hilft auch eine Begrünung der entstehend­en Tiefgarage nichts mehr.

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