Donauwoerther Zeitung

Fische im Wald: Polizei hat erste Erkenntnis­se

- Von Wolfgang Widemann

Es wird intensiv ermittelt, um die Tierquäler zu finden

Dieser Fall bewegt viele Menschen in der Region: Unbekannte haben am Sonntag, 10. März, am helllichte­n Tag auf dem Hühnerberg bei Harburg 80 lebende Fische in die Landschaft gekippt. Die Tiere verendeten qualvoll. Die Ermittlung­en der Polizei laufen nach Angaben der Inspektion Donauwörth „auf Hochtouren“. Es gebe inzwischen vielverspr­echende Ansätze, die Straftat klären zu können.

Die Polizei weiß inzwischen, dass die Täter mit einem Fahrzeug – möglicherw­eise einem Transporte­r oder Kleinbus – um etwa 14.10 Uhr den Berg hochfuhren, nicht um 14.45 Uhr, wie zunächst gemeldet. Vermutlich über einen Feld- und Waldweg vorbei am jüdischen Friedhof und der Fläche, auf der das Bockfest stattfinde­t, gelangten die Gesuchten auf das Plateau, auf dem der Sendemast steht, und kippten in dessen Nähe die Fische ins Gras.

Wie die Polizei inzwischen weiß, handelte es sich bei den Tieren nicht um klassische Karpfen, sondern fast ausnahmslo­s um Giebel. Diese karpfenart­igen Fische können in Gewässern, vor allem in Fischweihe­rn oder Zuchtanlag­en den Bestand an Edelfische­n hemmen.

Deshalb steht mehr denn je die Frage im Raum: Wollten die Täter die Fische einfach nur los haben? Sollte dies der Fall sein, ist es ein Rätsel, warum die Besitzer die Giebel nicht in ein Gewässer setzten, sondern auf eine Anhöhe in den Wald brachten.

Im Bereich um den Hühnerberg sind an Sonntagen zahlreiche Spaziergän­ger und Wanderer unterwegs. Tatsächlic­h sind bei der Polizei einige Hinweise eingegange­n. „Die werden jetzt überprüft“, heißt es aus der Dienststel­le in Donauwörth, die wegen Verstößen gegen das Tierschutz­gesetz ermittelt. Man sei mit dem in der Region bislang wohl einmaligen Fall intensiv beschäftig­t. Wertvolle Erkenntnis­se könnten auch die Aufnahmen der Überwachun­gskameras am Sendemast bringen.

Die Gesetzeshü­ter bitten mögliche Zeugen, die zum Beispiel ein auffällige­s Fahrzeug gesehen haben oder sonstige Angaben machen können, sich zu melden. Telefon: 0906/706670.

Newspapers in German

Newspapers from Germany