Donauwoerther Zeitung

Tränen verwandeln sich in Popmusik

Porträt Shakira bringt nach langer Zeit ein neues Album heraus. Darin verarbeite­t sie die Trennung von Gerard Piqué. Auch sonst hatte die Popsängeri­n zuletzt keine gute Zeit.

- Felicia Straßer

Ein melancholi­scher, nach oben gerichtete­r Blick, glänzende Tränen, die die Wange herunterku­llern: Das Cover von Shakiras neuem Album scheint widersprüc­hlich zum Titel „Las Mujeres Ya No Lloran“– denn das heißt übersetzt: „Frauen weinen nicht mehr“. Es ist das erste Album der Sängerin nach sieben Jahren.

Die lange Pause hatte wohl mit der Beziehung zu ihrem Ex-Ehemann, dem ehemaligen Fußballspi­eler Gerard Piqué, zu tun. „Lange Zeit habe ich meine Karriere auf Eis gelegt, um an der Seite von Gerard zu sein, damit er Fußball spielen konnte“, sagt Shakira, die mit vollem Namen Shakira Isabel Mebarak Ripoll heißt. 2022 trennte sich das Paar, Grund sei eine Affäre von Piqué gewesen.

Die Entstehung ihres neuen Albums sei ein „alchemisti­scher Prozess“, schreibt Shakira auf Instagram. „Während ich jeden Song schrieb, baute ich mich selbst wieder auf. Während ich sie sang, verwandelt­en sich meine Tränen in Diamanten und meine Verletzlic­hkeit in Stärke.“Die Worte lassen vermuten, dass die Sängerin keine leichte Zeit hinter sich hat. Das liegt vermutlich nicht nur an ihrer Trennung. Im November 2023 wurde

Shakira zu drei

Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe von 7,3 Millionen Euro verurteilt. Ihr wurde vorgeworfe­n, falsche Angaben über ihren Wohnsitz gemacht und den spanischen Fiskus um fast 14,5 Millionen Euro betrogen zu haben. Bekannt wurde die Kolumbiane­rin weltweit mit ihrem ersten englischsp­rachigen Album „Laundry Service“. Die Single „Whenever, Wherever“erreichte 2002 den ersten Platz in den deutschen Singlechar­ts. Bekannthei­t erlangten viele ihrer Songs auch durch Fußballwel­tmeistersc­haften. 2006 sang sie „Hips Don’t Lie“ beim Finale in Berlin, der Song „Waka Waka“war offizielle­r WMSong 2010 und auch „La La La“war Titellied für die WM 2014.

Shakira engagierte sich auch politisch, so forderte sie 2015 vor den Vereinten Nationen eine intelligen­te Lösung der Flüchtling­skrise. Seit Dezember 2023 steht in Shakiras Heimatland sogar eine Statue, die sie bei ihrer ikonischen Hüftbewegu­ng zeigt. Sie ist sechseinha­lb Meter hoch und aus Bronze. Die Sängerin dankte dem Bildhauer und den Studenten der Kunstschul­e, die an der Erschaffun­g mitgewirkt hatten. Es sei ein „Zeichen des enormen künstleris­chen Talents der Menschen in meinem Land“.

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Foto: Adam Davy, dpa

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