Ausschuss stimmt für mehr Tempo 30 in der Parkstadt
In einigen Straßenzügen auf dem Schellenberg wird die Höchstgeschwindigkeit merklich reduziert. Um welche Straßen es geht und weshalb die Drosselung möglich ist.
Tempo 30 innerorts ist ein umstrittenes Thema in Donauwörth. So ist es zum Beispiel an der Küsterfeldstraße in Riedlingen seit Jahren im Gespräch. Doch nicht überall wird so hart darum gerungen. Am Montagabend hat der Donauwörther Bauausschuss einen Antrag der SPD-Fraktion behandelt, in welchem es um Tempo 30 in gleich mehreren Straßenzügen in der Parkstadt ging. Hierzu gab es eine erstaunliche Eintracht im Gremium. Und dennoch gab es auch Widerspruch zur anvisierten Geschwindigkeitsreduzierung auf dem Schellenberg.
Brigitte Kundinger-Schmidt kennt die Parkstadt sehr gut; die Sprecherin der SPD-Fraktion im Donauwörther Rathaus weiß, dass es in vielen Straßenzügen zuletzt „einen Wechsel der Generationen“ gegeben hat, sprich: Viele Familien mit kleinen Kindern leben in den Häusern aus den 1970er- und 80erJahren. „Die Kinder spielen an den Straßen, sie radeln und kreuzen die Straßen dann eben auch mal“, erklärte Kundinger-Schmidt. Ihre Fraktion beantragte die Einrichtung von Tempo 30 deshalb in den folgenden Bereichen:
• Benno-Benedicter-Straße Süd, Hans-Denk-Straße, SebastianFrank-Straße, Keltenweg, Schwedenring, Parkstraße 21 (Boardinghaus) bis Schwedenring.
• Benno-Benedicter-Straße Nord, Schlesierstraße, Sudetenstraße, Dr.Michael-Samer-Ring, Ebnerstraße, Vetterstraße, Johann-WiedemannStraße.
• Deutschmeisterring, JohannesKnebel-Straße, Prinz-Eugen-Straße, Abt-Königsdorfer-Straße, Bernhard-Stocker-Straße.
Der Antrag war zuletzt, wie Robert Roßkopf aus der Verwaltung erklärte, durch eine Anwohnerunterschriftenliste mit 48 Eintragungen unterstützt worden. Die beantragten Bereiche zeichneten sich, so Roßkopf, „vor allem durch Wohnbebauung aus“. Es bestehe demnach „hoher Querungsbedarf“sowie eine „hohe Fußgänger- und Fahrradverkehrsdichte“.
Was den Bereich von anderen Orten, bei denen es den Wunsch nach
Tempo 30 in der Bürgerschaft gibt, unterscheidet, das ist der geschlossene Siedlungscharakter: Es befinden sich keine Straßen des überörtlichen Verkehrs und keine Hauptverkehrsstraßen dort. Wie zuletzt berichtet, zeichnet sich genau das als Hauptunterscheidungs-Kriterium im Vergleich zur Riedlinger Küsterfeldstraße ab. Hier hatten Polizei und Verwaltung wiederholt betont, dass Tempo 30 dort wegen der dortigen Durchfahrtsstraße nicht möglich sei. Doch in der Parkstadt ist die Einteilung der angesprochenen Straßenzüge eine andere. Die Polizei teilte in ihrer Stellungnahme zwar mit, „dass keine relevanten Unfallzahlen für die Bereiche vorliegen“, trotzdem stehe einer Geschwindigkeitsreduzierung „aus polizeilicher Sicht nichts entgegen“. Die Polizei merkte an, dass durch die dann im gesamten Bereich geltende Vorfahrtsregel „rechts vor links“die Durchschnittsgeschwindigkeit
„nochmals reduziert wird“. Die ebenfalls zu beteiligende DB Regio Bus Bayern, die aktuell für einen bedeutenden Teil der Stadtbusse zuständig ist, befuhr die Strecken für zwei Wochen mit reduzierter Geschwindigkeit – zur Probe sozusagen. Der Teamleiter des Fahrdienstes Augsburg teilte nun mit, dass es zwar zu Verspätungen durch die verringerte Fahrgeschwindigkeit gekommen sei, diese aber „vernachlässigbar“wären, wie Roßkopf berichtete.
Joachim Fackler (CSU) gab zu bedenken, dass seiner Meinung nach „die Gegebenheiten vor Ort“ohnehin keine hohen Geschwindigkeiten zuließen. Bärbel Stahl (Grüne) und Birgit Rößle (CSU) mahnten zudem an, dass Tempo 30 allein nichts brächte – es müsste dann auch vor Ort in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Am Schluss waren sich alle Ausschussmitglieder einig: Tempo 30 wird kommen.