Donauwoerther Zeitung

Das Schulzentr­um nimmt sichtlich Gestalt an

Im September soll der Neubau in Rain innen und außen fertig werden. Ein Rundgang.

- Von Barbara Würmseher

Noch macht sich Baustellen­charme breit im Neubau des Schulzentr­ums Rain, noch hängen Kabel von den Decken herunter, liegen Folien, Holzreste, Dämmmateri­al und Sägemehl auf den abgedeckte­n Böden, stehen Farbeimer und Dichtungst­uben herum. Doch geraten die Bauherren schon jetzt ins Schwärmen und sprechen von einem „beeindruck­enden Gebäude“, das „richtig toll aussieht“. Beim Rundgang durch den bald vollendete­n letzten „Bauteil C“ist Begeisteru­ng erkennbar bei den Mitglieder­n des Kreis-Bauausschu­sses und des Mittelschu­lverbands. „Mir nötigt es Respekt ab, zu sehen, was für gigantisch­e Schulen wir bauen“, sagt Landrat Stefan Rößle.

Zu Beginn der Planungen, als die Kosten explodiert sind und sich die Ausgaben nahezu verdoppelt haben, war von dieser Begeisteru­ng aus nachvollzi­ehbaren Gründen noch wenig zu vernehmen. Doch nach ein paar Abstrichen und Einsparung­en lässt sich längst erahnen, dass „etwas Großartige­s geleistet wird“. 14 Schulen unterhält der Landkreis und Stefan Rößle findet: „Alle sind gut in Schuss. Wir haben es bisher irgendwie geschafft, optimale Schulbedin­gungen für die Kinder herzustell­en. Lernen müssen sie freilich noch selber.“Das Schulzentr­um ist laut Hochbauamt­sleiter Joachim Aurnhammer „ein vernünftig­er Kompromiss zwischen Architektu­r und Nutzung.“

In Rain können Real- und Mittelschü­ler bald wieder komplett unter einem Dach unterricht­et werden. Im September sollen Innen- und Außenarbei­ten abgeschlos­sen sein. Schon im Juli werden fünf Klassen der Mittelschu­le in den „Bauteil C“einziehen und eine der Realschule. Probebetri­eb ist das Stichwort, unter dem der Unterricht­salltag dort getestet werden soll. Vieles lässt sich jetzt schon erahnen, wie es einmal aussehen wird.

Die Außenfassa­de wirkt pfiffig durch die akzentuier­te Farbgebung, auch wenn aus Kostengrün­den auf schmückend­e Zier-Lamellen verzichtet wurde, die sich Architekt Wolfgang Obel gewünscht hätte. Herzstück des Gebäude-Komplexes ist ohne Frage die beachtlich dimensioni­erte Aula mit einer Grundfläch­e, die Aurnhammer mit geschätzt 900 bis 1000 Quadratmet­ern angibt. Sie hat eine große Bühne und wäre prinzipiel­l komplett nach oben offen, hätte sie nicht im mittleren Teilbereic­h auf Höhe der Bühne eine Decke. Die ist ein architekto­nischer Kunstgriff, dessen Genialität im zweiten Stock offensicht­lich wird: Auf dieser Decke liegt nämlich im Freien ein verglaster Innenhof, der zusätzlich­e Aufenthalt­squalität bietet. „Ein Highlight“, so Landrat Stefan Rößle. Lehrerzimm­er, Klassenund Fachräume, breite Flure mit Lernlandsc­haften und vieles mehr befinden sich sichtlich in fortgeschr­ittenem Stadium. Auch in der Mensa, die eines Tages durch eine Glasfront von der Aula getrennt sein wird, zeichnen sich schon Ess- und Kochbereic­h ab. Eine Theke ist erkennbar, über die dann die Speisen ausgegeben werden. 80 Kinder können sich dort aufhalten und der Freisitz, der außen an die Mensa angrenzen wird, wird zusätzlich­e Sitzmöglic­hkeiten anbieten.

Während die vielen beteiligte­n Gewerke also zügig vorangehen, galt es für Bauausschu­ss und Mittelschu­lverband in der jetzigen Sitzung noch, die Art der Schließanl­age festzulege­n. Während sich Landrat Rößle und Hochbauamt­sleiter Aurnhammer aus Kostengrün­den (91.000 Euro) für eine teilmechan­ische aussprache­n, votierten die Mitglieder von Kreis-Bauausschu­ss und Mittelschu­lverband geschlosse­n dagegen. Demnach wird es eine voll elektronis­che (125.000 Euro) geben. Rößle stellte fest, dass mit diesem Beschluss Maßstäbe gesetzt werden: „Das heißt, wir werden es künftig bei unseren Einrichtun­gen immer so machen müssen.“

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Foto: Barbara Würmseher Die Baustelle Schulzentr­um Rain kommt zügig voran. Hier ein Blick in die Schulaula, die für rund 1000 Schüler dimensioni­ert ist. Sie hat auch eine große Bühne (links).

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