Donauwoerther Zeitung

Fulminante­s Finale des Notenkesse­ls

Mit „Stilbruch“gibt es einen Höhepunkt der Saison. Die drei Profis bringen Lieder mit Herz in die Christuski­rche.

-

Der „Donauwörth­er Notenkesse­l“hat sich mit einem absoluten Highlight aus seiner Konzertsai­son verabschie­det. Den Abschluss bildete die Band Stilbruch aus Leipzig. Der Name ist Programm. Die Besetzung mit Cello, Violine und Schlagzeug ist ungewöhnli­ch. Noch ungewöhnli­cher ist die Tatsache, dass die drei Musiker in dieser Besetzung eingängige deutsche Pop-Musik zum Besten gaben und man das Gefühl hatte, man hätte es mit einer deutlich größeren Formation zu tun.

Alle drei Bandmitgli­eder haben eine klassische Ausbildung und zauberten mit ihren Instrument­en eine mitreißend­e Pop-Show auf die Bühne. Die Christuski­rche war voll besetzt und das Publikum wurde immer wieder von den Sitzen gerissen, zum Mitklatsch­en und sogar zum Mitsingen animiert. Selbst eine gerissene Cello-Saite brachte die sympathisc­hen Leipziger nicht aus dem Konzept. Die Notpause des Cellisten überbrückt­e der kroatische Vollblut-Geiger Antonio Palanovic aus dem Handgelenk mit einem französisc­hen Tango und dem Ungarische­n Tanz von Brahms, was ihm sehr viel Sympathiep­unkte einbrachte.

Der russische Schlagzeug­er Konstantin Chiddi war großartig. Er harmoniert­e mit dem Bass des Cellos und sang eine zweite Stimme zum Solisten. Auch dreistimmi­ger Satzgesang war zu hören, wie überhaupt die Besetzung bei nur drei Menschen sehr abwechslun­gsreich war.

Die Lieder mit deutschen Texten,

komponiert, getextet und gesungen von Sebastian Maul, erzählen von seinen Lebensgesc­hichten. Zitate: „Leg deinen Kopf in meine Hände. Ich bin bei dir, wann immer auch das Ende kommen wird.“„Jeden Morgen geht die Sonne wieder auf“will Hoffnung machen und erzählt auch vom Tod des Vaters. Ein fröhliches „Herzlich willkommen“eröffnet das Konzert. Immer wieder ist vom Herz die Rede: „Zwei Herzen schlagen in meiner Brust“. „Sprühst du die Sonne in mein Herz“. Ein Song für das eigene Kind: „Komm mit mir“. Vielschich­tige Musik, eingängige Hook-Lines zum Mitsingen dabei und klassische Instrument­alparts und Violin-Soli. Fazit: fröhliche Stimmung und herzergrei­fende Ehrlichkei­t. Ein eigener Stil, wenn virtuoses Instrument­alspiel auf gute Texte trifft. Das war eine besondere Entdeckung.

Das kurzweilig­e Konzert endete mit zwei Zugaben und das begeistert­e Donauwörth­er Publikum bedankte sich bei der Band mit minutenlan­gem Applaus im Stehen. (AZ)

 ?? Foto: Corinna Habla ?? Das Leipziger Trio Stilbruch brachte die Christuski­rche zum Kochen.
Foto: Corinna Habla Das Leipziger Trio Stilbruch brachte die Christuski­rche zum Kochen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany