Donauwoerther Zeitung

Umweltvand­alismus mit Tradition

- Karl Heinz Wallkum,

Zur geplanten Erdaushubd­eponie und zur Gewerbegeb­iet-Erweiterun­g in Monheim:

Vor fast zehn Jahren begann die Stadt Monheim im für die Deponie vorgesehen­en Waldgebiet einen Akt der Zerstörung. Bagger und Raupen legten alle paar Meter tiefe Gräben an. Manch Pilzsammle­r kennt die oft schwere Überwindba­rkeit der Hinderniss­e. Ein reiches Pilzvorkom­men wurde für lange Zeit zerstört. Die Natur könnte sich den Wald wohl schon recht bald vollständi­g zurückerob­ern. Sie ist bereits auf bestem Wege. Doch diese Möglichkei­t wird sie vielleicht nie erhalten. Wird die Stadt trotz des massiven Bürgerprot­ests dort ihre Deponie errichten? Wieder würden schwere Baumaschin­en eingesetzt. Doch diesmal wäre die totale Zerstörung des Ökosystems Wald an dieser Stelle das Ziel.

Auch in der malerische­n Umgebung von Monheim hat der Umweltvand­alismus in den letzten Jahren seine Tradition gefunden. Und dieser Tradition verpflicht­et, wurde erst vor ein paar Wochen ein Wald mit altem Baumbestan­d und artenreich­em Feuchtbiot­op vernichtet. Der Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets an der Wemdinger Straße wurde er geopfert.

Doch es gibt auch „Uriges“zu berichten über das „liebliche“JuraStädtc­hen. Mit einem exakt geraden Schnitt wenig über der blechernen Baumnummer wurden aus einst schattenwe­rfenden und prachtvoll­en Weiden Baumstümpf­e mit wirren Wildtriebe­n und niedriger Lebenserwa­rtung als Baum in der Zukunft. An Monheims Gailach zwischen Treuchtlin­ger Straße und Am Priel fand die Verwandlun­g vor einem Jahr statt. Und eine herrliche Sonnenprom­enade mit direktem Blick auf diesen ganz speziellen Naturfreve­l ist entstanden.

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