Umweltvandalismus mit Tradition
Zur geplanten Erdaushubdeponie und zur Gewerbegebiet-Erweiterung in Monheim:
Vor fast zehn Jahren begann die Stadt Monheim im für die Deponie vorgesehenen Waldgebiet einen Akt der Zerstörung. Bagger und Raupen legten alle paar Meter tiefe Gräben an. Manch Pilzsammler kennt die oft schwere Überwindbarkeit der Hindernisse. Ein reiches Pilzvorkommen wurde für lange Zeit zerstört. Die Natur könnte sich den Wald wohl schon recht bald vollständig zurückerobern. Sie ist bereits auf bestem Wege. Doch diese Möglichkeit wird sie vielleicht nie erhalten. Wird die Stadt trotz des massiven Bürgerprotests dort ihre Deponie errichten? Wieder würden schwere Baumaschinen eingesetzt. Doch diesmal wäre die totale Zerstörung des Ökosystems Wald an dieser Stelle das Ziel.
Auch in der malerischen Umgebung von Monheim hat der Umweltvandalismus in den letzten Jahren seine Tradition gefunden. Und dieser Tradition verpflichtet, wurde erst vor ein paar Wochen ein Wald mit altem Baumbestand und artenreichem Feuchtbiotop vernichtet. Der Erweiterung des Gewerbegebiets an der Wemdinger Straße wurde er geopfert.
Doch es gibt auch „Uriges“zu berichten über das „liebliche“JuraStädtchen. Mit einem exakt geraden Schnitt wenig über der blechernen Baumnummer wurden aus einst schattenwerfenden und prachtvollen Weiden Baumstümpfe mit wirren Wildtrieben und niedriger Lebenserwartung als Baum in der Zukunft. An Monheims Gailach zwischen Treuchtlinger Straße und Am Priel fand die Verwandlung vor einem Jahr statt. Und eine herrliche Sonnenpromenade mit direktem Blick auf diesen ganz speziellen Naturfrevel ist entstanden.