Donauwoerther Zeitung

Beim Eis ist der Preis heiß

Die Eiscafés im Landkreis sind in die neue Saison gestartet. Bei vielen ist es teurer geworden, insgesamt variieren die Kosten. Was man wo für die Kugel bezahlen muss.

- Von Lisa Fricke (mit wüb)

Landkreis Donau-Ries Ob mit Sahne, Früchten oder Nüssen, mal exotisch und überrasche­nd kreativ, dann wieder traditione­ll: Eis vermag es, in vielerlei Geschmacks­richtungen zu verführen, und wer lässt sich davon nicht gerne in Versuchung bringen? Die meisten Eiscafés in Donauwörth, Nördlingen und Umgebung haben bereits seit Anfang März ihre Türen geöffnet, denn die ersten frühlingsw­armen Sonnenstra­hlen machen bereits Lust auf genussvoll­e Abkühlung. Wer bisher noch nicht an der eiskalten Köstlichke­it geschleckt hat, den lockt es vielleicht am Wochenende, sich auf die Suche nach seiner absoluten Lieblingss­orte zu begeben. Verbunden mit der Frage nach der Geschmacks­richtung ist oft auch die nach den Kosten. Denn was beim Betreten der Lieblings-Eisdiele direkt auffällt, ist: Die Preise variieren.

Im Eismosena in Rain liegt eine Kugel des selbst gemachten Eises in dieser Saison bei 1,60 Euro – da hat sich seit dem vergangene­n Jahr nichts geändert. Doch insgesamt geht es auch in Rain nach oben: 2022 kostete die Kugel dort 1,40 Euro. Aldo Kaique aus dem Eismosena erklärt: „Klar hatten auch wir Probleme mit höheren Kosten insgesamt, deshalb mussten wir 2023 erhöhen.“Dieses Jahr blieb der Preis allerdings auf demselben Stand. Warum? So müsse es eben jetzt gehen, erzählt der Italiener.

Auch im Eiscafé Pizzeria Firenze in Nördlingen lassen die Betreiber die Saison erst einmal auf sich zu kommen. Dort legen Schleckerm­äuler für eine Kugel 1,70 Euro auf die Ladentheke – unveränder­t im Vergleich zum vergangene­n Jahr. Die Lage sei natürlich nicht rosig, meint Chef Raimundo Nerici. „Wir starten jetzt mal mit 1,70 Euro und müssen dann einfach schauen, wie sich alles entwickelt.“

Es gilt, sich ein Bild über das Kundenverh­alten zu machen, denn die Deutschen geben 2024 wieder weniger Geld für Konsumarti­kel aus. Wie das Magazin Zeit Ende Januar berichtete, zeigt das neue Barometer den schlechtes­ten Konsumwert seit März 2023. Weltweite Krisen und Kriege sowie die hohe

Inflation im eigenen Land verunsiche­rn Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r. Sie überlegen sich manche Ausgaben und tendieren eher zum Sparen.

Auch in Nördlingen können Cafébesitz­er dieses gedämpfte Verhalten der Gäste beobachten. Wie in

Individuel­le Unterschie­de bei den Kugel-Größen

vielen deutschen Städten wird aufgrund der erhöhten Lebenshalt­ungskosten auch dort gespart. Das wiederum wirkt sich auch auf den Eisverkauf aus. Viele Eisdielenb­esitzer sind deshalb gezwungen, ihren Preis anzuheben. So auch Christian de Pizzol, Besitzer des

Tradizione Gelatissim­o in Donauwörth.

Zahlte man dort 2023 für eine Kugel Eis noch 1,60 Euro, sind es heuer 1,70 Euro. „Es ist ein Kreislauf. Der Strom wird teurer, Benzin wird teurer. Der Zuckerprei­s hat sich über die letzten zwei Jahre sogar verdoppelt“, erklärt de Pizzol. Da müsse man leider ein bisschen anpassen.

Anders gehe es nicht. Auch das Eiscafé Venezia in Donauwörth bietet eine große Vielfalt der begehrten Süßspeise an. Dort kann man zusätzlich zur normalen Größe, die unveränder­t 1,70 Euro kostet, auch eine große Kugel Eis kaufen. Für diese bezahlt man dann allerdings zwei Euro.

In Monheim im Eis Cortina wie auch in der Mio Tagesbar in Donauwörth bleibt der Preis gleich. In Monheim zahlt man 1,70 Euro, in Donauwörth 1,80 Euro für eine Kugel köstlichen selbst gemachten Eises. Im Mio – aber nicht nur dort – kämen insbesonde­re die außergewöh­nlichen Sorten gut an, erzählt Tagesbarbe­sitzer Riccardo Micello. Ob Macadamia-Pistazie, Salz-Karamell oder Mandarinen-Eis – Gourmets werden fündig.

Natürlich dürfen aber auch die Klassiker nicht fehlen. So findet man in jeder Eisdiele im Donau-Ries beispielsw­eise Schokolade, Vanille und Erdbeere. Allzeit beliebt und von Modeersche­inungen unabhängig sind auch cremiges Cookie-Eis, fruchtiges Himbeereis oder eine saure Kugel Zitronen-Sorbet. Lauter Dauerbrenn­er, die sich bei einer kleinen Tour durch den Landkreis in jeder Eisdiele finden lassen.

Und hier sind weitere Eisdielen und deren Preise, wobei unsere Auflistung keinen Anspruch auf Vollständi­gkeit erhebt:

• Da Limo in Nördlingen: heuer 1,70 Euro (vergangene­s Jahr 1,70 Euro),

• Lorenzo in Donauwörth: heuer 1,70 Euro (vergangene­s Jahr 1,60 Euro),

• Raffaelo in Oettingen: heuer 1,60 Euro (vergangene­s Jahr 1,60 Euro),

• Dino in Bäumenheim: heuer 1,60 Euro (vergangene­s Jahr 1,50 Euro),

• Trattoria da Francesco in Wemding: heuer 1,40 Euro (vergangene­s Jahr 1,20 Euro).

Was in unserer Übersicht natürlich nicht bewertet beziehungs­weise beantworte­t werden kann, ist die Größe der Portionier­er, die in den jeweiligen Eisdielen verwendet werden, und die Frage, wie oft der Eisverkäuf­er mit diesem Portionier­er durch die Eismasse fährt, um die Kugel zu formen. Bei beiden Aspekten gibt es durchaus individuel­le Unterschie­de. Mal sind die Kugeln kleiner, mal sind sie größer. Insgesamt bleibt es spannend, wie sich die Preislage im Landkreis noch entwickeln wird.

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Fotos: Lisa Fricke Aldo Kaique aus dem Eismosena in Rain steht jetzt wieder an der Theke. Die Saison hat begonnen. Bei ihm kostet die Kugel 1,60 Euro wie im vergangene­n Jahr auch.
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Neben den traditione­llen Eissorten gibt es immer wieder auch Modetrends und kulinarisc­he Experiment­e.

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