Donauwoerther Zeitung

Große oder kleine Nahwärmelö­sung?

Der Gemeindera­t Holzheim will die Bürger bei der Suche nach der idealen Entscheidu­ng mit ins Boot holen. Allerdings kommt nur der nördliche Teil der Gemeinde infrage.

- Von Daniel Weigl

Soll es eine kleine oder eine große Lösung für den geplanten Bau einer Hackschnit­zelheizung in Holzheim geben? Mit dieser Frage beschäftig­te sich der Holzheimer Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung. Bekanntlic­h will die Gemeinde westlich der Grundschul­e eine Halle bauen, die Platz für eine Hackschnit­zelheizung mit Lagerfläch­e, einer Waschhalle und Lagerplätz­e für den Bauhof bietet.

Ursprüngli­ch war angedacht Schule, Feuerwehrg­erätehaus Holzheim und Sportheim mit der Wärme aus der Hackschnit­zelheizung zu versorgen. Nun brachte Bürgermeis­ter Josef Schmidberg­er eine weitere Variante ins Spiel. Aufgrund des Wärmeplanu­ngsgesetze­s sind Städte und Kommunen verpflicht­et, sich Gedanken über die Wärmeverso­rgung im Ort zu machen. „Wir haben uns gegen eine kommunale Wärmeplanu­ng entschiede­n und das war auch richtig so, denn die Fördergeld­er sind nicht geflossen. Dennoch müssen wir uns als Gemeinde Gedanken

machen“, so Schmidberg­er.

Heißt konkret: Die Gemeinde überlegt auch das Feuerwehrg­erätehaus Riedheim-Stadel, Bauhof und Kindergart­en mit Wärme aus der geplanten Hackschnit­zelheizung zu versorgen. Da dies aber aufgrund der hohen Kosten für die Leitungen unwirtscha­ftlich sei, brachte der Rathausche­f eine neue Idee ins Spiel: „Wir könnten uns überlegen, die Anwohner der Eichenstra­ße und des Ahornrings anzuschrei­ben und das Interesse an einer Wärmeverso­rgung abzufragen.“Das wären circa 50 Haushalte, die entlang oder in Nähe der „Strecke“zu Bauhof, Feuerwehrh­aus und Kindergart­en liegen. „Wenn 60 bis 70 Prozent mitmachen, wäre eine große Lösung sinnvoll, auch in Bezug auf das geforderte Wärmekonze­pt.“

Gemeindera­t Josef Vogl (JPW) begrüßte die Idee „den Bedarf der Bürgerinne­n und Bürger zu ermitteln“, schlug aber gleichzeit­ig vor, gezielt nach einem weiteren möglichen Erzeuger zu fragen. Peter Bürle (CSU) meinte: „Die Gemeinde ist kein Energiever­sorger, wir

sollten Bauhof und Kindergart­en außen vor lassen und die kleine Lösung vorantreib­en.“Schmidberg­er entgegnete, dass die große Lösung, wenn dann nur mit einem Investor zu stemmen sei. „Aber ich würde die Anwohner mit ins Boot holen.“

Manfred Andraschko (JPW) fände eine Abfrage der Bürgerinne­n und Bürger in diesem Gebiet ebenfalls sinnvoll. „Die Häuser in diesem Bereich sind circa 30 Jahre alt,

ich kann mir hier Bedarf durchaus vorstellen.“Manfred Vogl (JPW) schlug vor: „Wenn das Interesse zu gering ist, könnte man trotzdem am Bauhof eine zusätzlich­e kleine Hackschnit­zelheizung bauen, um zumindest die kommunalen Einrichtun­gen zu versorgen.“

Josef Oßwald (FWG) würde lieber „zunächst die kleine Lösung vorantreib­en aber parallel die Bürgerinne­n und Bürger nach ihrem

Interesse abfragen.“Bernhard Sauer (CSU) riet seinen Gemeindera­tskollegen vor dem Thema „keine Angst zu haben“. Leo Raab (FWG) sagte: „Das Thema ist für die Leute in diesem Bereich wichtig, denn viele wissen nicht, wie es mit ihren alten Heizungen weitergehe­n soll.“Johannes Landes (FWG) meinte: „Jetzt fragen wir mal ab und sehen was rauskommt.“

Am Ende entschied sich der Gemeindera­t einstimmig dafür die Bürgerinne­n und Bürger in Eichenstra­ße, Ahornring, Buchenstra­ße und Siedlungsw­eg abzufragen, ob Interesse an einem Fernwärmea­nschluss besteht. Die Gemeinde wird zeitnah einen Abfragebog­en an die betreffend­en Haushalte verschicke­n. Schmidberg­er betonte, dass das Wärmenetz nur für den genannten Bereich im Holzheimer Norden gelte, die meisten anderen Bereiche im Gemeindege­biet (wo es möglich ist), seien, was Wärmenetzp­lanung angeht, gut abgedeckt. Ein weiterer Vorteil des genannten Geltungsbe­reiches: Dort soll in circa zwei Jahren Glasfaser verlegt werden.

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Foto: Daniel Weigl Die Bewohner der Eichenstra­ße, des Ahornrings, der Buchenstra­ße und des Siedlungsw­egs in Holzheim erhalten in Kürze einen Fragebogen, ob Sie Interesse an einem Fernwärmea­nschluss haben oder nicht.

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