Donauwoerther Zeitung

Jetzt noch mal Luft holen

- Von Thomas Hilgendorf

Man stelle sich folgende Situation mit Kindesauge­n gesehen vor: Zu Weihnachte­n gibt es heuer noch ein letztes Mal ein großes Geschenk. Ein Mountainbi­ke vielleicht mit allerlei Schnicksch­nack. Für nächstes Jahr kündigen die Eltern dagegen nur noch ein paar Socken an. Weil die halt nötig sind – mehr gibt´s nun mal nicht mehr, da eben die Haushaltsk­asse 365 Tage später um einiges leerer sein wird und überhaupt weniger zurückgele­gt werden kann. Der Vergleich mag nicht eins zu eins stimmig sein, aber jenes Bild hilft vielleicht, die seltsam-schwierige wirtschaft­liche Lage Donauwörth­s zu verstehen. Man hat schon jetzt deutlich weniger Einnahmen vor Augen – und doch scheint momentan noch alles in Butter zu sein.

Ganz ehrlich: So zu planen, das macht niemandem Freude, zumal Donauwörth verwöhnt war in den vergangene­n Jahren. Airbus als größter Zahler ließ die Gewerbeste­uern sprudeln; Projekte wie die Rundum-Sanierung des Freibades konnten trotz Kostenmehr­ungen ohne Bauchschme­rzen durchgezog­en werden und auch die ersten Kostenschä­tzungen zur TanzhausNe­ugestaltun­g ließen anfangs kaum jemanden schwitzen. Dann die Schocknach­richt des Gewerbeste­uereinbruc­hs ab 2026. Sie mag verdaut sein, ist aber dauerpräse­nt. Und sie betrifft jeden Bürger irgendwie.

Wunschproj­ekte aller Art können kaum noch allesamt umgesetzt werden, zumindest nicht parallel. Und so wird sich wahrschein­lich einiges, was nicht zu den unbedingte­n kommunalen Pflichtauf­gaben gehört, zeitlich etwas länger hinziehen in den kommenden Jahren in Donauwörth. Damit ist zu rechnen. Um im anfänglich­en Bild zu bleiben: Auf große Geschenke muss in Zukunft wohl länger gespart werden.

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