Das ändert sich beim Stadtfest in Rain
Wenn traditionell am zweiten Juliwochenende die Rainer Innenstadt zur Partymeile wird, kommen Tausende von Menschen. Der Festausschuss machte sich jetzt Gedanken, was bleibt und was anders werden soll.
Es gilt mit Abstand als das beliebteste Fest in der Region – zumindest wenn es nach dem Abstimmungsergebnis unserer Leserinnen und Leser von 2023 geht: das Stadtfest in Rain, bei dem sich regelmäßig an jedem zweiten JuliWochenende Haupt- und Schlossstraße in eine pulsierende Partymeile verwandeln. Die Lechstadt zieht an zwei Tagen Tausende von Menschen an, die auch von auswärts kommen und den Trubel zwischen kulinarischen Ständen, kulturellen Darbietungen und Begegnungen genießen.
Nun standen Programm und Rahmenbedingungen wieder einmal auf dem Prüfstand. Wie üblich blickte der Kultur- und Festausschuss des Stadtrats auf das vergangene Stadtfest zurück, zog Bilanz und zurrte die Regeln für das kommende fest. Es wird das
43. sein. Bewährtes wird bleiben, so beschloss der Ausschuss, es wird aber auch Neuerungen geben.
Die Planungen dazu sind bei den Mitarbeitern des TourismusAmts in vollem Gange. Noch bis zum 31. März läuft die Anmeldephase für Standbetreiber, wie Florian Lein mitteilte. Am Samstag,
13. Juli, dauert es von der Eröffnung 17 Uhr bis zur Sperrstunde um 3 Uhr. Die Musik allerdings – vor allem Live-Bands auf diversen Bühnen – hat schon ein wenig früher Feierabend, nämlich um 2 Uhr. Der zweite Stadtfesttag, Sonntag,
14. Juli, ist von 11 bis 22 Uhr terminiert.
Stadtrat Johannes Schachaneder regte, an die Musik am Samstag etwas länger spielen zu lassen, wenn keine Beanstandungen kämen. Er hatte allerdings Verständnis für den Einwand von Caroline Mayinger-Ludwig, die an die Nachtruhe der Anwohner erinnerte. Eine mögliche Regulierung der Lautstärke wurde ebenfalls diskutiert, doch wie sollte die kontrolliert werden? Robert Oberfrank war der Meinung: „Irgendwann muss man einen Schlusspunkt setzen. Über Lautstärke würde ich nicht diskutieren.“Zweite Bürgermeisterin
Claudia Marb erklärte: „Ich würde es so lassen, wie es ist. Man kann sich auch ohne Musik unterhalten.“Neu sein werden barrierefreie Toiletten auf Teerfläche bei den üblichen Toilettencontainern, die erneut gegenüber dem Haupteingang Rathaus stehen werden. Das BRK will mit seinen Rettungssanitätern umsiedeln. Der Standort gegenüber dem Rathaus-Eingang ist aus deren Sicht nicht so gut geeignet. Zur Debatte stehen der Platz hinter dem Rathaus, der Rewe-Parkplatz oder der Parkplatz des Kindergartens beim
Rathaus. Folgende Themen wurden außerdem besprochen:
• Den Wirten wird ein Bierpreis zwischen 3,50 und 4 Euro pro Halbe vorgeschlagen.
• Tagsüber (vor allem am Sonntag), wenn noch nicht die großen Besuchermassen unterwegs sind, soll weniger Security eingesetzt werden als noch im vergangenen Jahr.
• Verstärkt werden Kontrollen an den Ausgängen, um zu verhindern, dass wieder so viele Glasflaschen oder Gläser mitgenommen und wild verteilt werden wie 2023.
• Um zu vermeiden, dass beim Auftakt des Festes Passanten in die Formation der Böllerschützen laufen und es zu gefährlichen Situationen kommt, wird noch nach einer Lösung gesucht. „Wir wollen zusammen mit den Schützen eine Idee entwickeln“, so Bürgermeister Karl Rehm. Eine gut sichtbare Fläche ist generell gewünscht, deshalb ist der Standort am Schwabtor im Grunde nicht schlecht. Die dortigen Absperrungen während des Böllerschießens hätten aber bei Festbesuchern, die durchgehen wollten, für Unmut gesorgt.
• Beim Bühnenprogramm ist neben den bisherigen Tanz- und Musikgruppen (Volkstrachtenverein d’Roaner, Wanted live, Marxheimer Musikanten, d’Holzheimer, Trachtenkapelle Oberndorf, ungarische Tänzer, Burgbauer Musikanten, Stadtkapelle Rain, „die Band“) neu dabei: Julian Haschner, alias Haschio. Er tritt am Samstagabend vor dem Rathaus auf.
• Die Linedance-Formation „Tillyliners“wird ebenfalls wieder mit dabei sein. Sie plant – wenn möglich – eine Kooperation mit Linedancern aus der Partnerstadt Taksony. Der dortige Bürgermeister Lazslo Kreisz hat den Kontakt hergestellt. Die Freunde aus Ungarn bieten ebenfalls wieder ihre kulinarische und kulturelle Meile in der Schlossstraße an.
• Die Kosten für 2024 sind noch nicht abschließend ermittelt. Beim Stadtfest 2023 hatte die Stadt knapp 91.000 Euro Ausgaben und gut 13.600 Euro Einnahmen, sodass ein Defizit von rund 77.300 Euro blieb.