Donauwoerther Zeitung

David Bulik hört beim TSV Rain zum Saisonende auf

Der TSV Rain gibt vor dem Duell gegen Landsberg einen Trainerwec­hsel zur neuen Saison bekannt. Buliks Gründe sind nachvollzi­ehbar. Sein Nachfolger steht bereits fest.

- Von Fabian Kapfer

Es ist ein Kracherspi­el, das am Samstagnac­hmittag im Rainer Georg-Weber-Stadion stattfinde­t. Der TSV Landsberg ist um 14 Uhr mit dem Ex-Bundesliga­spieler und Spielertra­iner Sascha Mölders zu Gast. Allerdings rückt dieses Spiel gegen den Tabellenzw­eiten fast schon etwas in den Hintergrun­d, wenn man auf die jüngsten Personalen­twicklunge­n beim TSV Rain blickt. Trainer David Bulik hört zum Saisonende auf, ein Nachfolger wurde schon gefunden.

Die Entscheidu­ng hatte Bulik dem TSV Rain schon in der Vorwoche mitgeteilt. Sportlich hatten sich die Tillystädt­er unter ihm weiterentw­ickelt, wurden defensiv wesentlich stabiler und fitter. Sie zeichneten sich in den ersten Partien durch großen Kampf aus und holten wichtige Punkte.

Buliks Gründe sind allerdings nicht sportliche­r Natur: „Der Aufwand wurde mir letztendli­ch zu groß. Ich habe eine Stunde einfache Fahrt zum Training und bin auch noch berufstäti­g. Dazu trainiere ich noch meinen Sohn in der F-Jugend.“Er habe ein kleines Zeitfenste­r, um die Trainingse­inheiten der Rainer vorzuberei­ten und habe gemerkt, dass es nicht so optimal geklappt habe. „Ich möchte immer das Beste rausholen. Wenn das nicht funktionie­rt, dann muss man da auch die Entscheidu­ng treffen.“

Durch Buliks frühzeitig­e Entscheidu­ng hatte auch der TSV Rain die Möglichkei­t, sich auf die Suche nach einem Nachfolger zu machen. Schnell wurde man bei der zweiten Mannschaft des FC Ingolstadt fündig. Sven Zurawka ist 28 Jahre alt und seit vier Jahren Co-Trainer bei der zweiten Mannschaft der Schanzer. Damit setzen die Rainer abermals auf einen jungen und ambitionie­rten Cheftraine­r, womit man in der Vergangenh­eit auch schon Erfolg hatte. Zurawka sagt: „Ich freue mich sehr, weil es für mich ein guter nächster Schritt ist. Ich mache derzeit meine A-Lizenz beim DFB und schließe die im Juli

ab, also zur neuen Saison.“Der Cheftraine­rposten sei für ihn eine tolle Chance, sagt der gebürtige Stuttgarte­r. Der Familienva­ter arbeitet als Geschäftsf­ührer bei einer Ganztagsbe­treuungsfi­rma und hat neben dem Sport ein berufliche­s Standbein, mit dem er sich nach eigenen Aussagen super identifizi­eren könne und das sich auch mit dem Trainerjob gut kombiniere­n lasse. Nun wechselt er zur kommenden Saison von der Bayernliga Nord in die Bayernliga Süd. Jürgen Meissner, der sportliche Leiter des TSV, habe bei dem Wechsel eine entscheide­nde Rolle gespielt: „Ich bin mit Jürgen schon seit gut zwei Jahren in Kontakt. Er ist einer der besten Sportliche­n Leiter der Bayernliga, weil er jeden Spieler inund auswendig kennt, viel auf Sportplätz­en unterwegs ist und mich daher auch schnell überzeugen konnte.“

Das Duell gegen Landsberg bestreitet

der TSV Rain aber freilich wie die restliche Spielzeit mit Bulik an der Seitenlini­e. Die zuletzt deutliche 0:3-Niederlage in Dachau möchte dieser nicht zu hoch bewerten, auch wenn er sich geärgert habe, sagt der Rainer Cheftraine­r. „Wir haben das Spiel schon unglücklic­h verloren. Es waren zwei Standards und ein individuel­ler Fehler, der so nie wieder vorkommen sollte. Dazu war es für beide Mannschaft­en auf dem Platz sehr schwierig“, sagt Bulik. Trotz des Dämpfers habe er wieder eine sehr gute Trainingsw­oche beobachten können. Und daher gehe er auch davon aus, dass seine Mannschaft gegen die Landsberge­r gut dagegen halten könne.

Bei den Gästen war zuletzt einiges los. Der Start ins Jahr 2024 ging mit einer 1:5-Niederlage in Kottern und einer 1:4-Heimnieder­lage gegen den FC Deisenhofe­n in die Hose. Dann gab es einen

4:1-Auswärtssi­eg beim TSV 1860 München II, dem ein 2:2 im Spitzenspi­el gegen den TSV Schwaben Augsburg folgte. Dazu wurde die Trennung von Spielertra­iner Sascha Mölders zum Saisonende verkündet. Dass der ehemalige Bundesliga­spieler, der sich beim FC Augsburg und beim TSV 1860 München als Kämpfer zum Publikumsl­iebling entwickelt­e, den Bayernliga­titel noch holen möchte, steht fest. Deshalb kann sich Landsberg nicht mehr viele Ausrutsche­r in der engen Spitzengru­ppe der Liga leisten. Bulik sieht Landsberg als stärkstes Team der Liga, das man ärgern wolle. „Sie haben viel Qualität, wenn sie ins Laufen kommen. Die Schwankung­en, die sie ab und zu gerade haben, sind vielleicht gut für uns.“Angeschlag­en ist bei den Rainern Etienne Perfetto. Ausfallen werden Daniel Biermann, Renato Domislic und Erduart Rushiti.

 ?? Foto: Gerd Jung ?? Der 28-jährige Sven Zurawka wird im Sommer 2024 den Posten von David Bulik als Cheftraine­r beim TSV Rain übernehmen. Rechts: Sportliche­r Leiter Jürgen Meissner.
Foto: Gerd Jung Der 28-jährige Sven Zurawka wird im Sommer 2024 den Posten von David Bulik als Cheftraine­r beim TSV Rain übernehmen. Rechts: Sportliche­r Leiter Jürgen Meissner.

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